Mindestens 16.800 Zuschauer gegen Bayern erlaubt! Brisanzspiele bald unter 15.000?
Wenn die Bayern im Preußenstadion gastieren werden, wird der Zuschauerandrang immens. Es war bereits im Vorfeld klar, dass das Stadion aus allen Nähten platzen wird und viele Enttäuschte das Spiel im Fernsehen verfolgen werden müssen. Offen ist aber noch die Frage, wie viele Zuschauer überhaupt ins Preußenstadion dürfen. Im Regelfall sind 15.000 Fans erlaubt, mit Sondergenehmigung bis zu 18.000. Aus Gründen der Sicherheit hat man die Kapazitätserhöhung in der jüngsten Vergangenheit allerdings nicht mehr beantragt. Das alte Preußenstadion genügt bei der Zuschauermenge einfach nicht mehr den heutigen Sicherheitstandards.
Mit dem Pokal-Los Bayern München kommt nun doch noch eine Ausnahme und der Verein beantragte verständlicherweise eine Erhöhung – aus Sicherheitsbedenken wohl nur auf 17.500 Zuschauer. Was vor zwei Jahren im Pokalkracher gegen Werder Bremen noch genehmigt wurde, ist nun ein Problem. Die Sicherheitsbehörden einigten sich mit dem Verein zunächst auf „nur“ 16.800 Zuschauer und somit 700 weniger als beantragt. Als Begründung nennen die Westfälischen Nachrichten die Tatsache, dass aufgrund von „massiven Sicherheitsproblemen in der vergangenen Saison“ die Blöcke M und N nicht voll ausgereizt werden dürfen. Gemeint sein soll der Einsatz von Pyrotechnik und Rauchtöpfen. Wie sich mittlerweile herausgestellt hat, handelt es sich dabei nur um polemische Berichterstattung. Es geht um Sicherheitsfragen und das Freihalten der Fluchtwege und Treppen, was bereits bei 15.000 Zuschauern ein großes Problem ist. Der Einsatz von Pyrotechnik soll laut Sportvorstand Carsten Gockel überhaupt kein relevantes Thema gewesen sein.
Ganz vom Tisch ist eine Erhöhung auf 18.000 Zuschauer aber noch nicht. Der Verein erörtert aktuell die Möglichkeit, den gesperrten Teil der Westkurve mit einer Stahlrohrtribüne zu bebauen. Damit sollen bis zu weitere 1.100 Sitzplätze ermöglicht werden. Auf Grund dessen wird die aktuell genannte Zahl auch nicht weiter kommentiert. Wie Westline berichtet, sollen die Eindrücke der Sitzung in ein aktualisiertes Konzept eingearbeitet werden, das dann erneut eingereicht wird. Auch wäre eine dauerhafte Nutzung der Stahlrohrtribüne durchaus denkbar.
Brisanzspiele bald mit weniger Zuschauern?
Sicherheitsaspekte betreffen natürlich nicht nur das Pokalspiel sondern auch die Ligaspiele mit besonderer Brisanz. Also jene Spiele, die ein hohes Zuschaueraufkommen verzeichnen werden. Vor allem in der Ostkurve besteht die Problematik der nicht freigehaltenen Treppenaufgänge. Wie Westline weiter berichtet, steht der SCP diesbezüglich unter strenger Beobachtung. Es drohe die Reduzierung der Kapazität der Blöcke M und N um diese Problematik in den Griff zu bekommen. Insgesamt würden dann bei Brisanzspielen für beide Blöcke ebenfalls 700 Karten weniger verkauft werden. Das Stadion wäre somit bei 14.300 Zuschauern ausverkauft. Sollte die angestrebte Stahlrohrtribüne in der Westkurve gar eine Dauerlösung werden, könnte sich auch diese Zahl noch einmal ändern.
Des einen Freud, des anderen Leid
Die Reduzierung der Kapazität in Block M und N würde vermutlich nur bei den Derbys gegen Bielefeld und Osnabrück zum Tragen kommen, die am ehesten ausverkauft sein werden. Das klingt in erster Linie vielleicht negativ, hat aber für viele Stadionbesucher durchaus Vorteile. Hierbei muss man bedenken, dass selbst bei 15.000 Zuschauern die Flucht- und Rettungswege nicht freigehalten werden können und die Blöcke absolut überfüllt sind. Auch ist bei ausverkauftem Haus vor allem in der Ostkurve das Aufsuchen der Toilette nur mit äußerst langem Anstehen verbunden. Getränke kaufen ebenso. Eine solche Lösung würde bedeuten, dass das Spiel 700 Fans weniger sehen könnten und der Verein etwas geringere Einnahmen durch Ticketverkäufe hätte. Dafür würde sich aber der Stadionbesuch für alle anderen Fans in diesen Blöcken verbessern – natürlich nicht erheblich aber immerhin ein bisschen.