Vorbericht – VfL Osnabrück

Münster on Tour - Auf nach Osnabrück

Das „Event“ ist vorbei. Endlich geht es wieder los mit den wichtigen Dingen im Leben und das hat es in sich, denn es geht direkt los mit dem Derby gegen den VfL Osnabrück.

Vorab viel Ärger

Bereits vor dem Derby macht sich der VfL Osnabrück keine Freunde. Nur rund 1.200 Karten wird es für die Anhänger der Preußen geben von denen 1.000 in den Vorverkauf für Dauerkarteninhaber und Vereinsmitglieder gingen. Diese 1.000 Karten waren bereits nach einer guten 3/4 Stunde ausverkauft. Der VfL Osnabrück warnt die Preußenanhänger sogar offiziell davor sich Karten für den Heimbereich der Osnatel-Arena zu besorgen. Auf der Website der Lila-Weißen heißt es:

„Gästefans mit Karten für Osnabrücker-Tribünenbereiche werden keinen Zutritt zum Stadion bekommen“

Das verringerte Kartenkontigent wird begründet mit den Sicherheitsstatuten, die der DFB und die Polizei vorgibt, denn es gibt keine Trennung zwischen den Sitzplätzen der Heim- und Gästefans. Wundersamer Weise gibt es aber diese Blocktrennung der Sitzplätze auch nicht in unserem altehrwürdigen Stadion, bleibt abzuwarten ob es von Preußenseite eine Retourkutsche geben und wie dann der Gästeanhang reagieren wird. Dennoch ist es schwer vorstellbar, dass es zu Ausweiskontrollen kommen wird. Sofern man nicht als Preußenfan zu erkennen ist, wird auch der Heimbereich vermutlich gut gefüllt mit Anhängern der Adler sein. Also einfach mal auf das normalerweise obligatorische grün verzichten und in schwarz oder einer anderen neutralen Farbe kommen. Frei nach dem Motto: „Schwarz ist das neue Grün“. Unsere Preußenspieler beherzigen diesen Spruch ja auch schon seit einigen Wochen.

Verletzungssorgen und Lichtblicke

Am Mittwochmorgen begann das Training für diejenigen, die bei dem Spiel gegen den FC Bayern nicht dabei sein konnten, wie Kevin Schöneberg aber auch Amaury Bischoff. Schöneberg hat seine Verletzung überwunden und könnte an alter Wirkungsstätte sein 2. Saisonspiel bestreiten. Auch Amaury Bischoff könnte eine Option für unser Mittelfeld sein. Besonders pikant, bei einem möglichen Bischoff-Einsatz, dürfte jedoch der Empfang desselbigen werden. Am 1. März 2014 stieg Bischoff hart in einen Zweikampf mit dem Osnabrücker Merkens ein und sah glatt Rot. Merkens kämpft bis heute noch an den Folgen der Verletzung, die er bei diesem Zweikampf davongetragen hat. Ein noch „herzlicherer“ Empfang dürfte Bischoff damit gewiss sein.

Der Einzige, der noch mit Verletzungssorgen zu kämpfen hat, ist unser Mittelfeldmotor Marcus Piossek, einer der besten Preußen der laufenden Saison. Er laboriert an einer Wadenverhärtung, die sich als sehr hartnäckig herausstellt. Ein Einsatz gegen seinen Ex-Club ist daher fraglich. Auch wenn die Motivation bei Piossek freilich sehr hoch sein dürfte, möchte Preußen-Trainer Loose nichts riskieren.

Nach den Bayern ist vor dem Derby

Das wohl härteste Vorbereitungsspiel der Preußen ging mit 1:4 verloren und fand mitten in der Saison statt. Dennoch kann und muss auf dieses Spiel aufgebaut werden. Die Ligaspiele waren allesamt eher magere Kost, mal abgesehen von dem Spiel gegen den Tabellenletzten VfB Stuttgart II. Es hapert im Umschaltspiel und in der Galligkeit der Preußen. Auch viele individuelle Fehler führten zu Gegentoren. Das war die Liga. Das Pokalspiel war durchsetzt von guten Kombinationen, schönen Konterversuchen und einer über große Teile gut geführten Partie. Natürlich konnte nicht davon ausgegangen werden, die Sensation zu schaffen, doch das, was geboten wurde, macht Mut, sofern dies auch in der Liga umgesetzt werden kann.

Mit Kevin Schöneberg, sollte er für Samstag fit sein, besäße der Preußenkader eine weitere Stütze in der Defensive, die auch schnell umschalten kann und oft gute Pässe gibt um unsere Flügelflitzer zu bedienen. Philipp Hoffmann und Mehmet Kara bestritten beide gute Spiele und sind oftmals brandgefährlich, doch es fehlt an präzisen Flanken und oft an der nötigen Konsequenz. Dass Kara die Ecken nicht schießen sollte, sah man leider auch öfters bei dem Spiel gegen die Bayern. Bleibt zu hoffen, dass Piossek bis Samstag fit wird, ansonsten hat man ja noch etwas Zeit Ecken zu trainieren.

Auch Marcel Reichwein lässt noch nicht allzu viel von seiner Qualität sehen. Des Öfteren sind die Flanken zu ungenau, zu weit oder er trifft das Tor einfach nicht. Hier könnte mit Rocky Krohne ein wenig Unterstützung im Sturm gut zu gebrauchen sein. Das defensive Mittelfeld erscheint öfters etwas träge, doch von der Qualität her, hat man zumindest auf dem Papier eine bärenstarke Gruppe im Mittelfeld. Bleibt abzuwarten, wie sich Ralf Loose entscheiden wird. Die Motivation dürfte bei keinem Spieler das Problem sein, vielleicht fehlte diese bis jetzt und Osnabrück ist genau der richtige Gegner um sich den angesammelten Ligafrust von der Seele zu schießen. Das Bayern-Spiel ließ zumindest wissen, dass unsere Jungs immer noch guten Fußball spielen können. Genau diese Art und diese Motivation muss umgesetzt werden in dem nicht ganz so spektakulären aber immerhin wesentlich wichtigeren Spiel gegen die Jungs von der Ochsenbrücke.

Der Gegner

Auch unsere niedersächsischen Freunde haben einen eher schlechten Saisonstart hingelegt. Erst einen Sieg konnten die Osnabrücker verbuchen, genau wie die Preußen, doch bei diesem Sieg handelte sich um den Sieg gegen unsere ostwestfälischen Freunde aus Bielefeld. Auch konnte Dynamo Dresden ein 2:2 abgerungen werden und das nach einem 2:0 Rückstand. Die Formkurve bei den Osnabrückern scheint nach oben zu zeigen und bei dem zweiten Derby direkt hintereinander, wollen die Osnabrücker natürlich den zweiten Sieg einfahren.

Wieder mit dabei sein wird ein alter Bekannter, Massimo Ornatelli. Nach abgesessener Rot-Sperre brennt Ornatelli, der mal sagte, dass in der dritten Liga für ihn nur Preußen Münster in Frage käme, förmlich auf dieses Spiel. Ähnlich unseren Ex-Osnabrückern steigert das Derby im Gegenzug die Motivation bei den Ex-Münsteranern Ornatelli und Waku-Menga. Fraglich ist jedoch der Einsatz von Stammtorhüter Lehmann, der jedoch von Heuer – Fernandes sehr gut vertreten werden kann, der auch zumindest in meinen Augen der bessere Keeper ist. Also hoffen wir mal, dass Lehmann bis Samstag wieder fit ist. Milad Salem, mit zwei Saisontoren einer der auffälligsten Osnabrücker, fehlt zu dem gelb-rot-gesperrt.

Prognose

Es ist schwierig abzuschätzen, wer am Samstag die Nase vorne haben wird. Das stärkere Team haben ganz klar wir, doch was das zu bedeuten hat, sah man bei den Spielen gegen Rostock und Dresden. Taktisch liegt etwas im argen und muss abgestellt werden. Sollte dies klappen, haben wir gute bis sehr gute Chancen 3 Punkte aus Niedersachsen mit nach Hause zu nehmen. Osnabrück hat in der Sommerpause quasi den gesamten Kader neu aufstellen müssen, viele wichtige Akteure haben gewechselt und die Mannschaft muss sich erst noch finden.

Trainer Maik Walpurgis musste die Mannschaft neu einstellen und scheint dies auch gut gelöst zu haben, zumindest wenn man sich die letzten beiden Spiele anschaut. Des Weiteren wird die Mannschaft bis zu den Haarspitzen motiviert sein, was es unseren Jungs nicht einfach machen wird. Inwiefern den Preußen das Pokalspiel noch in den Köpfen und Beinen sitzen wird, wird sich herausstellen. Da die Osnabrücker nicht am DFB-Pokal teilnehmen, hatten sie natürlich mehr Zeit zur Regeneration, ob dies von Vorteil wird muss sich ebenfalls noch zeigen. Es ist schwierig eine Prognose abzugeben, doch mit den Fans im Rücken, dem besseren Kader und der Motivation und dem Willen, den man im Pokalspiel gesehen hat, stehen die Chancen für unsere Preußen nicht schlecht.


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