Spielbericht vom DERBYSIEG – Osnabrück – Preußen Münster 0:1 (0:1)

Blick aus dem Gästeblock der osnatel ARENA.
Blick aus dem Gästeblock der osnatel ARENA.

Es war 15:53 Uhr an der Bremer Brücker, das Derby war vorbei – DERBYSIEG – JOVEL! Doch fangen wir vorne an.

Vor dem Derby

Am Hauptbahnhof in Münster wechselten noch einige Karten ihren Besitzer. Viele Preußen Fans suchten noch Karten, da das Kontingent stark reduziert wurde und nur etwa 1.200 Stück nach Münster gegangen sind. Für einige erfüllte sich dennoch der Traum beim Derby dabei sein zu können.

Die Ultras der FGK waren schon frühzeitig, um kurz nach 10 Uhr, Richtung Osnabrück aufgebrochen. Die Deviants folgten etwa 30 Minuten später. Der Rest, des Münsteraner Mobs, folgte dann mit dem Entlastungszug. In Osnabrück erwartete die Preußen Fans wie gewohnt ein enormes Aufgebot an Polizei. Und soweit wir uns nicht täuschen, feierten sogar Wasserwerfer ihre Premiere beim Gastspiel von Münster in Osnabrück. Die Deviants mussten am Bahnhof in Osnabrück sogar Wartezeit in Kauf nehmen, da der mobile Wasserwerfer, der vorab die Ultras der FGK zum Stadion gebracht hatte, noch nicht wieder am Bahnhof war, um die Jungs  zum Stadion zu begleiten.

2014/15 - Derby Osna - SCP - Einlass am Stadion

2014/15 – Derby Osna – SCP – Einlass am Stadion

Ob dieses Aufgebot allerdings verhältnismäßig war, darf jeder für sich selbst entscheiden. Gut möglich, dass man mit mehr Fans aus Münster gerechnet hatte, die auch ohne Karte den Weg nach Osnabrück eingeschlagen haben. Dies war jedoch nicht der Fall.

Auf dem Weg zum Stadion, sowie an der Osnatel-Arena, wurden beide Fan Lager gut voneinander getrennt. Absperrungen, die in der Vergangenheit noch nah an der Route unserer SCP-Anhänger lagen, wurden weiter nach hinten verlegt und mit Pufferzonen versehen. Und auch den VfL Osnabrück muss man loben. Die Einlasssituation war im Vergleich zum letzten Auswärtsspiel an der Bremer Brücke, top organisiert. Ausreichend Personal stand für die Einlasskontrollen zur Verfügung und insgesamt wurden alle Fans schnell ins Stadion gelassen. Lange Wartezeiten, wie im Jahr zuvor, gab es nicht.

Das Derby

Unser Trainer Ralf Loose setzte fast gänzlich auf die Startaufstellung aus dem DFB-Pokal gegen Bayern München. Einzig Benjamin Siegert rückte für Philipp Hoffmann in die Startaufstellung.

Saison-Highlight: Das Derby in Osnabrück ist in puncto Stimmung kaum zu toppen!

Saison-Highlight: Das Derby in Osnabrück ist in puncto Stimmung kaum zu toppen!

Kurz vor dem Spiel stieg die Stimmung im Stadion, auch wenn an diesem Samstag lediglich 12.282 Zuschauer den Weg ins Stadion fanden. Wie die Akteure auf dem Feld, machten sich auch die Fans beider Vereine langsam warm. Für die Mannschaften war es nicht nur aufgrund des Derbys ein wichtiges Spiel. Beide Teams sind schlecht in die Saison gestartet und hatten jeweils nur 4 Punkte aus 4 Spielen auf dem Konto.

Kurz vor dem Anstoß fackelte und rauchte es auch im Block. Einige Bengalos und zwei Rauchtöpfe wurden gezündet. Der letzte Rauchtopf war stark überdimensioniert und staute sich unterm Dach. Mehrere Fans mussten von Sanitätern behandelt werden. Auch wenn es ein Derby ist, so wäre es vor allem nach der vor kurzem beschlossenen Lockerung des Maßnahmekatalogs schön gewesen, wenn man mit dem Einsatz der Pyrotechnik wesentlich bedachter vorgegangen wäre. Schade! Welche Folgen dies haben wird, kann man noch nicht abschätzen. Fest steht, dass es vom DFB, der den SC Preußen Münster so oder so schon auf dem Kieker hat, eine vierstellige Geldstrafe geben wird.

Anstoß! Zu Beginn des Derbys hatte Osnabrück mehr Spielanteile und wirkte präsenter und deutlich aggressiver. Preußen hatte Probleme die Bälle zu halten und selbst sein Spiel aufziehen zu können. Die Folge war eine frühe Gelbe Karte für Dominik Schmidt (6.), der nach einem harten Einstieg gegen Michael Hohnstedt verwarnt wurde. Der anschließende Freistoß kam brandgefährlich an unseren 5er, konnte nicht ordentlich geklärt werden und wurde vom Osnabrücker Feldhahn via Kopf aufs Tor gebracht. Daniel Masuch klärte aber ganz stark mit den Fingerspitzen (7.).

Blick aus dem Gästeblock der osnatel ARENA.

Blick aus dem Gästeblock der osnatel ARENA.

Nach 20 Minuten kamen unsere Adlerträger immer besser ins Spiel und hätten auch fast das 1:0 erzielt. Nach einer guten Kombination über Siegert, Reichwein und Truckenbrod, der die Kugel mustergültig auf Mehmet Kara flankte, scheiterte Memo per Direktabnahme an VfL-Keeper Heuer Fernandez. Den zweiten Ball konnte Rocky Krohne leider auch nicht versenken und köpfte das Leder nur knapp am Kasten vorbei.

Preußen, nun immer besser, konnte sich zahlreiche Ecken herausspielen, die aber allesamt nichts einbrachten. Doch dann kam die 29. Spielminute, in der Marc Heitmeier einen schlecht geklärten Ball vom VfL vor dem Strafraum abfangen konnte. Dieser legt hinaus auf Mehmet Kara, der die Kugel an drei Osnabrückern vorbei, perfekt auf den freistehenden Erik Zenga spielt. Der fackelt nicht lange und haut den Ball aus der Drehung in die Maschen.

In der 33. Spielminute dann der Schock für alle Lila-Weißen und erneute Freude im Preußen-Block. Nach hohem Bein, von Davide Grassi gegen Fabian Hergesell, sieht Grassi die Rote Karte und muss vom Platz. Kurz vor der Pause dann doch nochmal der VfL. Nach einer Flanke von Hohnstedt kann unsere Abwehr den Ball nicht klären, welchen sich Ex-Preuße Addy Menga schnappt, dann aber an unserem Schnapper Daniel Masuch scheitert.

In Halbzeit zwei – in dieser Saison ja unsere Halbzeit – kamen unsere Adlerträger mit ordentlich Power aus der Kabine. Bereits in der 52. Minute hatte Rogier Krohne das 2:0 auf dem Fuß, nachdem ein Pass von Benjamin Siegert auf Marcel Reichwein zufällig durchgerutscht war. Leider konnte Rocky den Ball nicht am VfL-Schlussmann Fernandez vorbeischieben.

Von den Niedersachsen war dann eine Zeit lang nichts mehr zu sehen. Preußen war spielbestimmend, konnte aber nichts aus seinen Chancen machen. Krohne traf in der 54. Minute nur das Außennetz und Reichwein köpfte freistehend nach einer Flanke von Julian Riedel in die Arme von Fernandez. Nur eine Minute später war es dann auch mit unserer Überzahl vorbei. Dominik Schmidt sah die Gelb-Rote Karte nach einem taktischen Foul an Addy Menga und musste vom Feld.

Doch auch der Platzverweis von Schmidt konnte nichts mehr am Derbysieg ändern. Preußen stand sicher und der VfL hatte kein Mittel. Einzig die Chancenverwertung unserer Adlerträger war schlecht. Es hätte locker 3:0 oder 4:0 stehen müssen. Hinzu kommt dann noch der Konter in der 87. Spielminute, den die Preußen ebenfalls nicht im Tor unterbringen konnten. Zur Freude der Münsteraner, wurde der eingewechselte Marcus Piossek von den Beinen geholt, wonach Schiedsrichter Manuel Gräfe auf den Punkt zeigte.

2014/15 - Derby Osna - SCP - Elfmeter von Kara - leider verschossen

2014/15 – Derby Osna – SCP – Elfmeter von Kara – leider verschossen

Mehmet Kara schnappte sich die Kugel, geriet allerdings vor dem Elfer mit Piossek aneinander. Rocky Krohne vermittelte. Kara verschoss. Dennoch muss man sich fragen, ob eine Diskussion in einem Derby, in der 87. Minute sein muss und ob es wichtig ist, wer schießt. Zudem sollte jeder Profi auf dem Platz für sein Team kämpfen und nach derartigen Emotionen auf den Elfmeter verzichten. Rocky Krohne hatte bereits gegen Manuel Neuer sicher verwandelt. Warum hat nicht er geschossen? Weiter sollte Ralf Loose die Schützen intern vor dem Spiel bestimmen, damit solche Diskussionen, auf die wir alle absolut verzichten können, nicht erneut vorkommen.

Mehmet und Pio, rauft euch zusammen, es gibt nichts, was man nicht aus der Welt schaffen könnte. Reicht euch die Hand und greift zusammen an!

Am Ende war dann auch alles egal! Auch die fünf Minuten Nachspielzeit halfen den Osnabrückern nicht. Abpfiff! Die 3 Punkte gingen völlig verdient nach Münster. Auch die Stimmung im Block war über 90 Minuten derbyreif. Und auch hier gehen die Punkte zu uns ins Münsterland. Gefühlt kam aus dem Heimblock nicht wirklich viel.

Unsere Adlerträger werden nach dem Derbysieg gebührend gefeiert!

Unsere Adlerträger werden nach dem Derbysieg gebührend gefeiert!

Nach dem Spiel wurde die Mannschaft gebührend gefeiert. Fans und Spieler tanzten den Walzer. Insgesamt war es ein friedliches und gutes Derby, welches durch die Pyroaktionen und die Verletzten leider dann noch überschattet wurde. Im Moment wird leider über alles andere, nur nicht über den Sieg, gesprochen. An dieser Stelle wünschen wir allen Verletzten eine schnelle Genesung!

Der Abmarsch

Man gewinnt in Osnabrück, die Fans gehen friedlich aus dem Stadion. Eigentlich war es in der Vergangenheit so, dass sich die Fans größtenteils frei bis zum Bahnhof bewegen durften. Lediglich die Route wurde an allen Seitenstraßen richtigerweise dicht gemacht.

Dieses Jahr wurden alle Preußenfans geschlossen zusammengetrieben, sodass man seinen Vorderleuten fast immer in die Hacken getreten ist. Mit dem Wasserwerfer vorneweg und im Schneckentempo, wurden die Fans des SCP zum Bahnhof begleitet. Dies sorgte zu Recht auch für viel Frust bei den Anhängern. Einige wenige entluden diesen auch durch das Werfen von Fahnenstangen. Dennoch blieb der ganz große Teil der Fans friedlich und hat alles über sich ergehen lassen. Größtenteils wurde von zahlreichen Fans deeskalierend und beruhigend eingewirkt, was den Fans nur positiv anzurechnen ist.

Nun steht die englische Woche an. Der SCP hat in Osnabrück an die gute Leistung gegen Bayern München angeknüpft und diese gefestigt. Mit dieser Einstellung ist auch gegen Erfurt ein Heimsieg mehr als drin. Danke an unsere Adlerträger für den Derbysieg! Wir haben ihn gebührend gefeiert.

Forza SCP!

 

  • Daten zum Spiel:

Preußen: Masuch – Riedel, Schmidt, Heitmeier, Hergesell (Piossek, 75.) – Siegert, Truckenbrod, Zenga (Bischoff, 75.), Kara – Krohne, Reichwein (Pischorn, 63.)
Osnabrück: Heuer Fernandes – Thee (Alvarez, 72.), Pisot, Grassi, Dercho – Ornatelli, Groß, Feldhahn (Glockner, 83.), Hohnstedt (Kandziora, 65.) – Menga, Iljutcenko

Tore: 0:1 Zenga (29.)

Gelbe Karten: Thee, Iljutcenko, Alvarez / Truckenbrod
Gelb-Rot: Schmidt
Rote Karte: Grassi

Zuschauer: 12.282

Schiedsrichter: Manuel Gräfe

  • Links zum Spiel:

[youtube=http://youtu.be/zRbf40d2M0k]

[youtube=https://www.youtube.com/watch?v=T2fOYVk9nk8]

[youtube=https://www.youtube.com/watch?v=4mjw5lsNIb4]

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