Spielbericht – Obersprockhövel – Preußen Münster 1:3 (0:1)

Westfalenpokal - Spielbericht - Obersprockhövel - Preußen Münster 1:3
Westfalenpokal - Spielbericht - Obersprockhövel - Preußen Münster 1:3

Blühende Landschaften, saftig grüne Bäume, Felder so weit das Auge reicht, typische Landluft. Was für viele jetzt nach „Urlaub auf dem Bauernhof“ klingt, bedeutete für den SC Preußen Münster am Dienstag Abend die 1. Runde im Westfalenpokal. Gegner war der SC Obersprockhövel. Nach einem längeren Weg quer durch die Walachei wurde irgendwann das Stadion am Schlagbaum ausgeschildet und wenige Meter später mitten in einer Wohnsiedlung war eben dieses dann auch vorzufinden. Welcher von den umliegenden Bäumen jedoch der besagte Schlagbaum ist, konnte mir niemand wirklich erklären.

Zum Preis von 10 € für Vollzahler, was ich persönlich relativ überteuert fand, wurde mir dann der Eintritt gewährt. Allerdings gab es eine strikte Trennung zwischen SC Obersprockhövel und Preußen Fans. Kurz über die Wiese hinter dem Gastgeber Tor gestapft und sogleich den wichtigen Dingen vor dem Spiel gewidmet. Bratwurst (im Gegensatz zur SCP Medienabteilung wartete ich 30 Sekunden und nicht 15 Minuten), zwar nicht vom Holzkohlegrill, aber durchaus schmackhaft. Über den Preis von 2 € für 0,3 l Bier konnte man sich auch nicht beschweren, wenngleich dies aus Flaschen in Plastikbecher abgefüllt wurde.

Doch zum sportlichen, denn wie alle Fans wissen: „Entscheidend is auf’m Platz“. Doch konnte man den Untergrund auf dem unsere Jungs die kommenden 90 Minuten bestreiten sollten überhaupt Platz nennen? Der Kunstrasen war selbst für Außenstehende in unübersehbar katastrophalem Zustand. Westfalenpokal halt in all seinem Charme und seinen Hindernissen.

Unser Trainer Ralf Loose begann, wie im Vorbericht bereits vermutet, mit Max Schulze Niehues im Tor, in der Viererkette feierte Kevin Schöneberg sein Comeback in der ersten Mannschaft und durfte sich neben Marco Pischorn, Simon Scherder und Julian Riedel beweisen. Im Mittelfeld begannen Benjamin Siegert, gestern mit Kapitänsbinde ausgestattet, Amaury Bischoff, Philipp Röhe, der im Verlaufe des Spiels sehr ordentlich für unsere Nummer 10 zuarbeitete und Philipp Hoffmann. Im Angriff sollten Rocky Krohne und Abdi Amachaibou für die nötige Durchschlagskraft sorgen. Kleine Belustigung am Rande. Unser Kapitän Jens Truckenbrod spielte im Laufe seiner Karriere laut Stadionsprecher bei Karl-Heinz Jena. Nun denn.

Das Spiel begann pünktlich und der SCO zeigte ein hohes Maß an Laufbereitschaft und stellte die Räume mit zehn Mann vor dem eigenen Strafraum geschickt zu. Auch der Torwart wuchs im Laufe des Spiels des öfteren über sich hinaus und wusste zu glänzen.

In der 19. Minute war er jedoch machtlos als Rocky Krohne eine Hereingabe von der rechten Seite souverän ins untere Eck einschob. Zur Halbzeit stand es 1:0 und man konnte erkennen, dass die Preußen hier beileibe nicht volles Tempo gingen und in erster Linie darauf achteten, auf dem ungewohnten Untergrund gesund zu bleiben.

Die zweite Halbzeit begann dann jedoch etwas zügiger. Nach gerade einmal zwei Zeigerumdrehungen erlief Benni Siegert einen schönen Diagonalball und schloss mit einem strammen Schuss erneut ins lange Eck ab. 2:0 hieß es von da an. Und nur eine Viertelstunde später erhöhte der SCP. Rocky Krohne tanzte mit der Sohle den Keeper des SCO aus und wer dachte, „Bambam“ Pischorn könnte nur als kompromissloser Abräumer fungieren sah sich getäuscht. Enorm lässig und butterweich lupfte er den Ball über einen SCO-Torwart hinweg. Mit dem 3:0 war die Messe gelesen. Ein individueller Fehler von Kevin Schöneberg brachte den SCO noch einmal auf 3:1 ran, es bestand jedoch zu keinem Zeitpunkt die Gefahr, dass die Adlerträger etwas anbrennen lassen sollten.

Der Schlusspfiff ertönte, Runde zwei im Westfalenpokal war auf kräfteschonende Weise erreicht und alle Spieler des SCP waren gesund geblieben. Alles in allem ein typischer Pokalausflug und dennoch so wichtig, wenn man weitere Highlights wie die Spiele gegen Werder Bremen, den FC St. Pauli oder ganz frisch den FC Bayern München erleben möchte.

Der Stadionsprecher verkündete schnell das Endergebnis und einen Wimpernschlag später hörte man aus den Boxen seine Ballermann CD tönen. Mit „Ich bin ein Pandabär“ und „Malle ist nur einmal im Jahr“ ging es zum Auto und von dort aus noch einmal, wenn auch bereits im Dunkeln, quer durch den Wald zurück gen Heimat.

Daten zum Spiel:

Obersprockhövel: Gosing – Joppe, Wirt, Eshetu-Hassen, Verres – Rosenbach, Schwoche – Niedergethmann (58., Zebrowski), Höhle, Jonuzi (72., Hofmann) – Ramovic (62.,Valdix)
Preußen: Schulze Niehues – Schöneberg, Pischorn, Scherder, Riedel – Röhe, Bischoff (84., Kirsch) – Siegert (62., Kaldewey), Hoffmann – Amachaibou, Krohne

Tore: 0:1 Krohne (19.), 0:2 Siegert (47.), 0:3 Pischorn (61.), 1:3 Joppe (83.)

Gelbe Karten: Wirt

Zuschauer: ca. 300

Schiedsrichter: Lukas Sauer (Kamen)

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