FP-Vorstandswahl: Das sind Ziele und Bewerber

Das 2. öffentliche Treffen der Arbeitsinitiative "Fanbeirat"findet am 17.09.14 statt
Das 2. öffentliche Treffen der Arbeitsinitiative "Fanbeirat"findet am 17.09.14 statt

Die Arbeitsinitiative „Fanbeirat“ lud am 17.09. zu ihrem 2. öffentlichen Treffen. Hier sollte sowohl der Fanbeirat vorgestellt werden, als auch die BewerberInnen für die Posten des Fanprojektvorstandes. Das Treffen fand im Huberti Hof statt und sollte eine Möglichkeit bieten die Ziele und Vorstellungen der BewerberInnen, die sie mit dem Fanprojekt vorhaben zu erörtern und ggf. Unklarheiten und Missverständnisse aus dem Weg zu räumen.

Neben Vertretern der Presse waren auch Mitarbeiter des Fanportes und ca. 40 weitere Gäste aus allen Teilen des Preußenstadions anwesend. Das Thema bewegt die Gemüter und deshalb ist es sehr lobenswert, dass sich so viele Interessierte zu diesem Treffen begeben hatten.

Der Fanbeirat stellt sich vor

Der erste Punkt auf der Tagesordnung war demnach ersteinmal eine Vorstellung des Fanbeirates. Wer ist der Fanbeirat? Was tut der Fanbereit? Hierauf wurden Antworten gegeben. So heißt es, dass  der Fanbeirat vor ca. 2 – 3 Jahren das erste Mal zusammentrat. Damals war die Situation noch eine andere und jedes Grüppchen hatte sein eigenes Feindbild innerhalb der eigenen Fanszene. Ultras gegen den Vorstand, Gegengeradler gegen die Ultras und der Vorstand gegen den ganzen Rest. So kam einem die Situation damals vor. Aufgrund dieses Szenarios trafen sich verschiedenste Leute aus allen Bereichen des Stadions um sich gemeinsam an einen Tisch zu setzen und die Probleme direkt von Angesicht zu Angesicht zu klären und Vorurteile abzubauen. Hierbei ist wichtig zu erwähnen, dass es eben nicht DEN Fanbeirat als Gruppierung gibt, sondern die Besetzung immer mal wieder gewechselt hat und sehr heterogen ist. Aus diesem Fanbeiratstreffen entstand dann die Idee sich mehr und aktiver in die Arbeit des Fanprojektes einzubringen und dieses mitzugestalten. Hierbei entstand dann auch der Kontakt und der Austausch mit Mitgliedern der ehemaligen AGK (Aktion Gemeinsame Kurve), die ab dem vom Verein beschlossenen Maßnahmenkatalog anfing sich kritisch mit der Arbeit des Fanprojektes und seinem Vorstand zu befassen. Innerhalb der Mitglieder der ehemaligen AGK gärte der Entschluss sich zur Vorstandswahl aufstellen zu lassen. Es war geplant den aktuellen Vorstand zu erweitern um die Wahrnehmung auf die Fanszene zu schärfen, also auch eine Wahrnehmung der Ultras als Bestandteil der Fanszene des SCP. Hierbei wurden die Kandidaten vom Fanbeirat unterstützt. Als dann bei der JHV mehrere Ultras dem Fanprojekt beitreten wollten um bei der JHV den Vorstand mitwählen zu können kam es zum Eklat. Der aktuelle Vorstand trat geschlossen zurück und verkündete, dass sie nicht mehr für eine weitere Arbeit verfügbar seien. Daraufhin traf sich der Fanbeirat und der Entschluss wurde getroffen sich als Vorstand zur Wahl aufstellen zu lassen. Zunächst war geplant, den aktuellen Vorstand zu erweitern, was sich nach der Veröffentlichung einer privaten Mail jedoch nicht mehr als realisierbar zeigte. Der Fanbeirat stellte sich auf, weil der Wunsch da war eine Anlaufstelle bzw. ein Dachverband für ALLE Fans zu werden. Hierzu zählen neben den „Normalos“ auch die „Ultras“, der Fanbeirat sah letztere jedoch nicht vertreten im aktuellen Fanprojekt.

Die Kandidaten

Viel wichtiger an diesem Abend war den meisten jedoch die Vorstellung der Kandidaten. Wer stellt sich überhaupt zur Wahl? Was sind das für Leute? Diese und mehr Fragen geistern schon seit Wochen in Foren und sozialen Netzwerken umher. Dass die Kandidaten erst bei diesem Treffen öffentlich gemacht wurden, mag für den Einen vielleicht der falsche Weg sein, erreicht man doch heutzutage über das Internet viel mehr Menschen. So war jedoch bei diesem Treffen die Möglichkeit gegeben ohne Umschweife Fragen zu stellen. Man hatte außerdem direkt ein Gesicht zu dem jeweiligen Posten und die Kandidaten sind ja auch keine Unbekannten.

Zunächst bleibt festzuhalten, dass im Fanprojekt eigentlich 8 Vorstandsposten zu vergeben sind. Antreten zur Wahl werden von Seiten des Fanbeirates und der AGK jedoch nur 7 BewerberInnen. Grund hierfür ist, dass der 8. Posten der, der Geschäftsstelle ist, die jedoch faktisch nicht existent ist, so bleibt dieser Posten bis auf Weiteres vakant.

Für den Posten des 1. Vorsitzenden lässt sich Benny Sicking aufstellen. Benny war ein aktives AGK-Mitglied bis zu der Auflösung der Aktion. Außerdem Mitbegründer der Westeagles. Des Weiteren Team- und Projektleiter des Radio Mottekstrehle. Für ihn ist es wichtig, ein offenes Ohr für alle Fans zu haben und bei Problemen oder anderen Dingen die dem Fan auf dem Herzen liegen eine Vermittlerrolle einzunehmen. Für den Posten des 2. Vorsitzenden kandidiert Nico Rensing, zu finden im A-Block. Er ist ein Fanprojekt-Gründungsmitglied und arbeitete dort eine zeitlang im Vorstand desselbigen. Er möchte gerne ein „Miteinander mit Allen“ schaffen in der sich jeder Fan wohl fühlt. Für den Posten der Schatzmeisterin bewirbt sich Maike Kalina. Sie arbeitete bereits aktiv in der AGK mit. Für sie ist es wichtig, dass die Fanszene bereichert wird durch ein Miteinander aller Fans. Für den Posten des Schriftführers, damit auch zuständig für die Mitgliederverwaltung, bewirbt sich Christian „Jogy“ Johanns. Ebenfalls ein AGK-Mitglied und auch ein Mitglied bei den Westeagles. Man möchte gerne das Fanprojekt erweitern und verbessern um gemeinsam die Arbeit der AGK weiterzuführen. Als Posten des Beisitzers für Veranstaltungen bewirbt sich Ralf Rösmann. Er ist Mitglied der Rude Boys. Als Beisitzer für die Öffentlichkeitsarbeit, also Webseite und dergleichen, bewirbt sich Jörg Rüggeberg. Jörg ist der AGK-Initiator gewesen und verspricht, dass eine Webseite definitiv erhalten bleiben wird, ob in dieser oder anderer Form. Jörg dürfte vielen Fans außerdem noch bekannt sein als Mitarbeiter im Fanport, in dem er einige Zeit ein Praktikum absolvierte. Der letzte Bewerber für ein Amt ist Michael Grabbe. Er war ebenfalls Fanprojekt-Gründungsmitglied und arbeitete auch im Vorstand desselbigen mit.

Ideen und Ziele

Die Kandidaten sind also bekannt. Doch was sind die Ziele und Ideen, die der Kreis der BewerberInnen hat? Dies stand auf dem nächsten Punkt der Tagesordnung. Nach Ansicht der BewerberInnen, soll das Fanprojekt für ALLE Fans ein Dachverband bilden. Dies war nach deren Ansicht bis dato nicht der Fall. Trotzdem sollen selbstverständlich die Erfolgsmodelle, wie Busfahrten, das Radio, das Grillen mit der Mannschaft und der Neujahrsempfang erhalten bleiben. Die Ultras werden auch weiterhin ihre eigenen Busfahrten organisieren. Auf die Frage, ob Raimund und Sabine die Fanprojekt-Busfahrten auch weiterhin betreuen werden, konnte keine Antwort gegeben werden. Die Gespräche müssen zur gegeben Zeit, sprich nach der Wahl geführt werden, sofern man gewählt wird. Fest steht jedoch, dass die Busse auch weiterhin fahren werden, ob mit oder ohne Raimund und Sabine. Für das Radio ist keine Änderung zu befürchten, alles wird weiterlaufen wie gehabt. Besonders da ein Mitglied des Radios sich zur Wahl aufstellen lassen wird, ist hier keine Sorge angebracht. Auch für die Webseite gibt es Entwarnung, diese wird in der einen oder anderen Form ebenfalls erhalten bleiben.

Wichtig für die BewerberInnen ist, dass es eine breitere Aufstellung für das Fanprojekt geben wird. Dadurch, dass die Kandidaten und die Kandidatin verteilt im gesamten Stadion zu finden sind, konnte bereits eine größere Vernetzung vorgewiesen werden. Hierdurch verspricht man sich, dass alle Fans gleichermaßen angesprochen werden. Benny Sicking sagte dazu:

„Jeder Fan soll eine Heimat im Fanprojekt finden.“

Ebenfalls soll ein Raum für Dialoge und Kritik geschaffen werden, um Vorurteile gegenüber verschiedensten Personen und Gruppierungen, sowie Probleme zu lösen und abzubauen. Des Weiteren sollen die Faninteressen im Hauptverein ein stärkeres Gewicht kriegen. Beispielsweise am Maßnahmenkatalog erhoffte sich die Fanszene eine klarere Position des Fanprojektes, dies soll durch einen eventuell neuen Vorstand geschafft werden. Natürlich dürfen auch diverse Veranstaltungen nicht fehlen. So ist angedacht ein Fußballturnier in der Winterpause zu organisieren oder eine schwarz-weiß-grüne Nacht zu initiieren. Hierbei wurde jedoch viel Wert darauf gelegt, dass die Veranstaltungen nicht nur für Fanprojekt-Mitglieder zugänglich sind, sondern für jeden Preußenfan, egal ob Mitglied oder nicht. Weitere Pläne sehen eine Integration der Ultras als Teil der gesamtmünsterschen Fanszene vor. Oder die Aufstellung einer Fanprojekt-Fußballmannschaft, um überregional eventuell an Turnieren teilnehmen zu können und Münster besser zu vernetzen. Einhergehend damit steht auch der Plan das Fanprojekt in die Arbeit des BAFF (Bündnis Aktiver FußballFans) einzubinden. So können Kontakte zu anderen Fanprojekten oder Vereinen hergestellt werden und bricht die relative Isolation Münsters etwas auf.

Um diese ganzen Pläne umsetzen zu können, sollen Arbeitskreise zu bestimmten Themen, wie zum Beispiel Fanpolitik, Museum zur Traditionspflege, was eventuell eines Tages entstehen könnte unter tatkräftiger Mitarbeit der Fanszene, oder ein Arbeitskreis zum Thema Stadion gebildet werden. Hierzu benötigt es jedoch die Hilfe der Fanszene als Ganzes, die dadurch stärker in die Vereinsarbeit eingebunden werden soll. Der Vorstand fungiert hierbei lediglich als Vermittler und Dirigent, die Ideen sind quasi grenzenlos und sollen vornehmlich aus der Fanszene selber stammen. Sobald jemand eine Idee hat ist geplant, dass das Fanprojekt als Anlaufstation dienen soll und dafür sorgt, dass dies auch in den entsprechenden Arbeitskreisen umgesetzt wird.

Fragerunde

Abschließend hatten die Anwesenden die Möglichkeit direkt Fragen zu stellen und erhielten darauf auch eine Antwort.

Gibt es einen Plan B, falls Raimund und Sabine die Busse nicht mehr betreuen?

Der Wunsch der KandidatInnen ist, dass Raimund und Sabine die Busse weiter machen. Die endgütligen Pläne sollen aber erst geschlossen werden, wenn man gewählt werden sollte. Weiterhin wurde nochmal betont, dass die Ultras ihre eigenen Busreisen planen und durchführen. Eine gemeinsame Auswärtsfahrt mit allen Fans soll eventuell durch einen organisierten Sonderzug realisiert werden.

Wie wollt ihr mit dem Hauptverein kommunizieren?

Die Kontakte zu Vorstandsmitgliedern bestehen. Man traf sich des Öfteren und besprach viele verschiedene Dinge. Alles sei auf einem guten Wege und man stünde ohnehin auch jetzt schon im Austausch. Des Weiteren sei man zu Gesprächen immer bereit.

Würdet ihr den Namen des Fanprojektes ändern?

Hierzu wurde gesagt, dass dies ein Ziel des Fanbeirates und dem Kreis der ehemaligen AGK war, da der Name Fanprojekt nicht mehr zeitgemäß sei und eher auf ein sozialpädagogisches Projekt wie dem FanPort in Verbindung gebracht würde. Diesen Sachverhalt bestätigte Edo nochmals. Man hätte die Namensänderung im Hinterkopf, doch es stelle nicht das Wichtigste dar und kann ohnehin nur von einer Mitgliederversammlung entschieden werden.

Wie sieht es mit den Sponsoren aus?

Nach Ansicht der Kandidaten und Kandidatin benötige ein Fanprojekt, von Fans für Fans, keine Sponsoren. Lediglich das Radio sei auf diese angewiesen, doch man stehe in Gesprächen, so dass das Radio ohne Probleme weiterlaufen wird.

Fazit

Die BewerberInnen wollen, sofern sie gewählt werden, durch das Fanprojekt eine gemeinsame Kommunikationsebene schaffen. Durch ihre gute Vernetzung innerhalb sämtlicher Bereiche des Stadions und darüber hinaus, kann davon ausgegangen werden, dass dies auch gelingt. Dass Vorurteile durch regelmäßige Teilnahmen an Diskussionsrunden untereinander abgebaut werden können hat der Fanbeirat seit seinem Bestehen bereits bewiesen. Jetzt ist es an der Zeit dies auch für die gesamte Fanszene mit Hilfe eines wirklichen Dachverbandes auf das nächste Level zu bringen. Es bleibt also festzuhalten, dass das Fanprojekt ein Forum für alle bilden soll. Hier soll jeder Fan aus jedem Bereich des Stadions involviert werden und animiert werden in Gespräche zu kommen, Arbeitskreise zu bilden und sich aktiv in das Vereinsleben zu involvieren. Die gute Vernetzung spricht für die BewerberInnen, frischer Wind kann niemals schaden. Ob sie es letztlich umsetzen können steht noch in den Sternen, doch man kann guter Dinge sein, dass die Ziele und Ideen, die sich gesetzt wurden auch umgesetzt werden können. Letztendlich liegt es jedoch in den Händen der Fanprojekt-Mitglieder. Also sollten möglichst viele am 01.10. zur JHV kommen um mitzubestimmen und dem Fanprojekt den Weg zu weisen, den es einschlagen soll. Wer jetzt jedoch davon ausgeht, dass mit einer Neuwahl das Thema Pyrotechnik und dergleichen ad acta gelegt werden kann, wird enttäuscht sein. Die BewerberInnen sagten zu diesem Thema, sie bieten lediglich einen Raum für Kritik und ein offenes Ohr für die Probleme der Fans, sie sind nicht die Polizei oder Aufpasser für einzelne Gruppierung. Man darf also nicht erwarten, dass alles auf einen Schlag Friede-Freude-Eierkuchen wird, aber man darf erwarten, dass es einen Schritt in die richtige Richtung geben wird. So oder so.

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