Spielbericht – Preußen Münster – MSV Duisburg 1:0 (1:0)
Tradition pur
SC Preußen 06 e.V. Münster gegen MSV 02 e.V. Duisburg. Das klingt schon nach Tradition pur. Die Tabelle, in der beide Mannschaften anhand ihrer Punkte gleichauf waren, sorgte dann noch dafür, dass alles angerichtet war, für einen wunderbaren Fußballnachmittag. Das Wetter, mit 20° Grad Celsius im November tat sein übriges.
Soweit zu den Rahmenbedingungen. Personell musste Preußentrainer Ralf Loose notgedrungen umstellen. Für Dominik Schmidt, der durch die gelb-rote Karte aus Köln nur zusehen durfte, rückte Eigengewächs Simon Scherder in die Innenverteidigung, ansonsten durften die restlichen zehn Akteure von der Köln-Startelf auch gegen Duisburg ihr Können unter Beweis stellen. Beim MSV aus Duisburg rotierte der altbekannte Dennis Grote, letzte Saison noch beim SCP unter Vertrag, für Fabian Schnellhardt in die Startelf.
Endlich wieder Bratwurst
Vor dem Spiel gab es dann endlich wieder die originale Damhus Bratwurst, nachdem den Preußenfans in Köln nur Bockwürste aus dem Wasserkocher offeriert wurden. Und wie schon gegen Bielefeld glänzten die Preußenfans mit einer wiedermal hervorragenden Choreographie, während sich der Gästeblock unerlaubterweise in tiefe Rauchschwaden hüllte.
An dieser Stelle auch noch einen herzlichen Glückwunsch an „Kategorie Münster“ zum fünf jährigen Bestehen!
Auf’m Platz!
Doch genug geredet, „entscheidend is auf’m Platz“ lautet eine alte Fußballerweisheit und das hatten sich unsere Adlerträger anscheinend auch vorgenommen. Im Gegensatz zum Spiel am letzten Freitag wirkten die Mannen von Ralf Loose von der ersten Sekunde an hellwach, während man den Zebras aus Duisburg anmerkte, dass ihnen noch 120 schwere Minuten im DFB Pokal gegen den 1. FC Köln in den Knochen steckten.
Das erste Hallo-Wach gab es in der 7. Minute, als Erik Zenga sich auf rechts durchtankte und in der Mitte am Rande des „Sechzehners“ Kara bediente, dessen durchaus platzierten Schuss MSV-Schlussmann Michael Ratajczak noch aus der Ecke fischte. Auch beim Nachschuss vom heutigen SCP-Kapitän Marcel Reichwein blieb der Keeper Sieger.
Dennis Grote gegen Marcus Piossek
Amaury Bischoffs Schuss aus rund 15m wurde 3 Minuten später von Rolf Feltscher noch abgewehrt. Keine Abwehrchance gab es dann 21 Zeigerumdrehungen später. Kevin Schöneberg schickte Marcus Piossek steil in die Tiefe des Strafraums, Ratajczak nahm den Ball auf doch zuvor hatte Dennis Grote vollkommen unnötig die Nummer sieben der Adlerträger regelwidrig von den Beinen geholt. Anscheinend trägt Dennis noch immer den Adler im Herzen.
Wie schon oben beschrieben, ließ sich Amaury Bischoff beim Elfmeter nicht zweimal bitten und schoss platziert zum 1:0 ein. Dies war dann auch der Pausenstand
Die zweite Halbzeit gestaltete sich dann folgendermaßen: Ralf Looses Plan war allem Anschein nach dem MSV Duisburg viel Ballbesitz zu geben und selber mit blitzartigen Kontern, zumeist über die erneut wunderbar harmonierenden Kara und Piossek, zum Abschluss zu kommen. Die Zebras wirkten gegen die starke Adler-Abwehr jedoch überfordert und konnten den gebürtigen Duisburger Daniel Masuch im Preußenkasten nicht ernsthaft fordern. Durch Chancen von Kara und zweimal Piossek hätte der Sack bereits zugemacht werden können.
Platz zwei ist der Lohn!
So musste man eine schier endlose Nachspielzeit noch durchzittern, aber dann war es geschafft. Der fünfte Heimsieg in Folge stand zu Buche. Selbst in der starken Saison vor zwei Jahren gab es das nicht. Daraus resultiert nach immerhin schon 16 Spieltagen der hervorragende zweite Tabellenplatz. Jedoch trennen Platz eins und 12 nur fünf Punkte, deswegen gilt es weiter Konstanz in die Leistungen zu bringen, denn nur die Teams, die das schaffen werden am Ende oben stehen. Mit den Stuttgarter Kickers steht am kommenden Samstag erneut ein schweres Auswärtsspiel an, auch dort kann man nur bestehen, wenn man von der ersten Sekunde hellwach und konzentriert ist.
Kleiner Kritikpunkt
Abschließend ist noch zu sagen, dass es sehr unverständlich ist, dass der direkte Weg aus dem Stadion zum Fanport bei sogenannten „Hochrisikospielen“ von Ordnern versperrt wird. Fans, die nach dem Spiel zum Fanport wollen, müssen dann den Umweg über den Hauptausgang nehmen. Diese Regelung erhöht weder die Sicherheit noch bringt sie irgendwas anderes, weshalb der Verein noch mal über diese Maßnahme nachdenken sollte.
Forza SCP!
Daten zum Spiel
Münster: Masuch – Schöneberg, Scherder, Heitmeier, Hergesell – Zenga, Bischoff (83. Truckenbrod) – Siegert, Piossek, Kara (83. Hoffmann) – Reichwein (63. Krohne)
Duisburg: Ratajczak – Schorch (46. Schnellhardt), Hajri, Meißner, Feltscher – Bohl, Albutat – Gardawaski, Janjic, Grote (63. Dum) – Onuegbu (70. Klotz)
Tore: 1:0 Bischoff (31., Foulelfmeter)
Gelbe Karten: Heitmeier, Hergesell, Piossek / Grote, Hajri, Dum
Zuschauer: 12.011
Schiedsrichter: Dr. Robert Kamka (Mainz)
Soweit ich weiß dient der „Umweg“ zum FANport nach gewissen Spielen dazu, einen zeitlichen Puffer zu gewinnen.