Trainingslager in Estepona

Preußen Münster im Trainingslager in Estepona
Preußen Münster im Trainingslager in Estepona

Hinweis: Alle Radio Beiträge findet Ihr gebündelt am Ende des Artikels!

Der SCP ist mittlerweile im Trainingslager in Estepona angekommen. Zwei Trainingseinheiten pro Tag sind geplant. Zudem stehen drei Testspiele gegen den SC Freiburg, Borussia Mönchengladbach II und Eintracht Braunschweig an. Benjamin Sicking wird uns jeden Tag seine Eindrücke vom Trainingslager schildern.

Tag 1 – Stress vor dem Abflug

Oh man, das habe ich mir doch eigentlich viel lockerer vorgestellt… Aber heute, am letzten Tag vor dem Urlaub, musste ich dann doch noch mehr auf der Arbeit erledigen, als gehofft. Na dann… Hauptsache es gibt keine Beschwerden, wenn ich zurückkomme.

Eigentlich wollte ich die Zeit nutzen, um mich auf das Trainingslager unserer Preußen in Estepona vorzubereiten und das eine oder andere für die tägliche Radio-Berichterstattung zu recherchieren. Pustekuchen!

Also, auf dem Heimweg mit der Bahn schnell mal gegoogelt und die wichtigsten Infos eingeholt. Das Ergebnis könnt ihr im Youtube-Channel von Radio Mottekstrehle hören:

Nun muss noch das Navi für das Hotel und Trainingsgelände eingestellt werden. Glücklicherweise habe ich von Preußen die Koordinaten bekommen. Für das Navi ist der Trainingsplatz aber irgendwo im Gelände, ohne Straßenanschluss. Das Finden wird ein Spaß!

So, jetzt schnell noch meine Tasche packen und dann geht’s morgen früh hinterher nach Andalusien. Mal schauen, ob die Jungs dann schon fleißig trainieren, wenn ich nachmittags ankomme…

Tag 2 – Gute Laune-Sonne und kalter Wind

An einem Samstag um 6:00 Uhr aufstehen, hat was von einer Auswärtsfahrt. Naja, im Endeffekt ist es das ja auch! Also ab in den Flieger und den Preußen hinterher!

Angekommen am Flughafen Málaga, hieß es dann erst einmal Klamotten aus und die Mittagssonne genießen. Da war es mit Jeans sogar zu warm. Demnach stieg die Stimmung und auf der Fahrt in Richtung Estepona kam dann beim offenen Fenster richtig gute Laune auf.

Pünktlich zur zweiten Trainingseinheit am Tag sollte ich laut Navi dann auch am Trainingsplatz ankommen. Sollte ich. Bin aber über eine halbe Stunde später erst eingetroffen. Gut, mir wurde zwar im Vorfeld gesagt, dass man dem Platz nicht finden würde, aber dass der so versteckt ist, konnte ja niemand ahnen. Also fuhr ich nach der Umgehungsstraße auf einer verlassenen Palmenprommenade einen Berg hoch. Nichts, außer leerstehender Gebäude und nicht vollendeter Rohbauten – aus Zeiten der jüngsten Immonilienkriese in Spanien – ebneten mir dem Weg. Da fühlte ich mich schon auf der korrekten Route, bis aufeinmal das Navi sagte, dass ich angekommen sei. Doch da war nichts… Half ja nichts, also bin ich halsbrecherisch ein Pättcken runter gefahren und nach zwei engen Kurven sah ich sie dann in schwarzen Leibchen, unsere glorreichen Jungs fleissig am Trainieren. Den kurzen aber bestimmenden Anweisungen unseres Cheftrainers lauschte auch das mitgereiste Präsidium, sitzend auf einer Bierbank am Seitenrand. Super Idee hatte ich mir gedacht und habe mich dazu gesellt. Boah, aber da zog es trotz Sonnenplatz wie Hechtsuppe. Also zurück zum Auto und Pulli wie Sommerjacke drüber. Das ging dann schon gut, doch nach über einer Stunde wurde es so auch recht kühl, sodass meine Hände bei den Interviews für Radio Mottekstrehle schon bibberten.

Allen daheim geblieben sei also versichert: Woanders ist auch Kacke!

Am Nebenplatz trainiert übrigens die zweite Mannschaft von Borussia Mönchengladbach, unser Gegner am Mittwoch, die auch im gleichen Hotel unserer Jungs untergebracht sind. Sie nutzen für die knapp 20-minütige Fahrt zum „verlorenen Eck“ Trainingsplatz einen Bus, der sich recht knapp an der Klippe noch oben schwankte, wie ich mit Max Schulze-Niehues betrachtete. Da sind unsere Spieler agiler unterwegs. Es gibt mehrere Bullis, womit sie sicher die Serpentiene meistern, aber dafür die Straßen von Estepona unsicher machen. ;-)

Im Anschluss habe ich mich auch auf gemacht, um meine Unterkunft in der Altstadt aufzusuchen. Tolle Straßenzüge mit vielen Pflanzenkübeln an den eng aneinanderreihenden Häuschen zieren typisch andalusischen den historischen Stadtkern. Und dort bin ich nun eine Woche zur Untermiete. Genial! :-)

Beim ersten Erkunden der Umgebung habe ich nicht schlecht gestaunt. Da steht mitten auf einem Platz eine Eisfläche. Die Spinnen ja, die Spanier…

Der Strand ist nur gute 200m entfernt und dessen Promenade habe ich mir als morgige Joggingstrecke ausgeguckt. Bis zum Hotel der Spieler sind es nur 3,5 km. Also könnte ich morgen Früh vor dem Testspiel gegen Freiburg dort mal vorbei joggen, um zu sehen, wie sich die Jungs so vorbereiten.

Dafür muss ich aber schon früh dran sein, weil das Spiel bereits um 11 Uhr beginnt. Also, heißt es nun schlafen gehen… Buenas noches, bis morgen!

Tag 3 – Regen, Regen, Regen

So stellt man sich doch einen typischen Sonntag in Münster vor. Es regnet. Seit den frühen Morgenstunden ist es ununterbrochen am regnen. Ekelig, vor allem wenn man sich auf kurze Hose, T-Shirt und Sonnenbrille einstellt und keinen Regenschutz dabei hat. Also ist das morgige Joggen ausgefallen.

Glücklicherweise hat mir mein andalusischer Hausherr einen Schirm mitgegeben. Demnach konnte ich recht unbeschadet und realtiv trocken den Tag überstehen.

Was dann kam, ist ein Klassiker in einem Trainingslager. Eigentlich sollte man sich immer an den Mannschaftsbus klemmen, wenn man nicht genau weiß, wo die Spielstätte ist. Hätte ich auch mal machen sollen. Zum Testspiel gegen den Tabellenletzten der Bundesliga SC Freiburg war ich eigentlich gut in der Zeit und das Navi kannte sogar das Ziel „Polo Club Sotogrande“. Aber da wurde gar nicht gespielt. Die Pförtner der Anlage Sotogrande – mit Hafen, Golf- und Pologelände sowie tausenden Appartmenthäusern – wussten überhaupt nichts von Fußballmannschaften aus Deutschland. Also nahmen sie kurz das Telefon und fragten nach. Aha, auf dem großen Pologelände zwischen Sotogrande und der Autobahn soll das Spiel stattfinden, wie die Antwort hieß. Also habe ich die neue Route eingeschlagen und nach kompletter Umrundung der gesamten Polofelder inkl. Stadion, musste ich feststellen, dass hier kein Fußballspiel stattfindet. Weil mir nichts besseres eingefallen ist, bin ich zurück zu den Pförtnern gefahren. Die wussten auch nicht weiter, meinten aber, ob wegen des Regens das Spiel nicht stattfindet. Ooooder, auf dem Gelände zwischen den Häuserreihen gibt’s noch ein Polo-Stadion. Als ich da ankam, habe ich auch keine Mannschaften angetroffen. Da war schon die erste Halbzeit vorbei… Hm, was nun? Meine letzte Möglichkeit sah ich in einem Anruf an Carsten Gockel. Er bestätigte mir dann, dass das Spiel tatsächlich stattfindet und dass es keine Schande ist, den Platz nicht zu finden. Wie er sagte, müsse ich in den Nachbarort und von da aus hat er mich dann per Handy zum Platz geführt. Das hätte man anders echt nicht finden können. Danke noch einmal an Carsten!

Das Highlight war der Zubringerweg zu den drei Spielfeldern, ein matschiger Sandweg besäht von Schlaglöchern.

Vom Spiel habe ich nach 1,5 Stunden Irrfahrt dann noch ca. 20 Minuten gesehen. War aber nichts mehr passiert. 4:1 haben wir dann also gegen den SC Freiburg verloren…

Klar war, dass Trainer Ralf Loose alle Spieler mal spielen lassen wollte. Witzig war dann die Umsetzung. Das Team für die erste Halbzeit war direkt angereist, und das Team für die zweite Hälfte kam extra mit Bus aus dem Mannschaftshotel zur Halbzeitpause. Damit wurde wohl sichergestellt, dass keiner der Spieler „kalt“ wird.

Am Nachmittag hat sich die Mannschaft beim Paintball noch einmal reingehängt. Zur gleichen Zeit bin ich über eine Stunde die Serpentinen nach Ronda hochgefahren. Man, was für ein gekurve! Das Örtchen ist im Sommer ein richtiger Touristen-Magnet, weil es sich oben auf dem Berg zwischen zwei riesen Schluchten befindet. Das ist mal ein richtig hammer Blick hinab, schon beängstigend, wenn man sich rüberlehnt. Trotz des Regens und der schlechten Sicht haben sich neben mir auch ein Bus mit Japanern dorthin verloren.

So konnte ich den Nachmittag doch noch recht sinnvoll nutzen. Und ab morgen soll’s ja wieder gutes Wetter geben. Also ein neuer Anlauf für meine Jogging-Pläne über die Strandpromenade.

Tag 4 – Sonne und Gibraltar

Was für ein Schreck um 5 Uhr. Da prasselt auf einmal wieder Regen vom Himmel und ich ahnte schon schlimmes. Als ich dann aber um 8 Uhr aufgestanden bin, war es zwar diesig, aber trocken. Also habe ich mir die Joggingschuhe angeschnallt und ab zum Strand in Richtung Mannschaftshotel. Ein wenig enttäuscht war ich dann schon, weil der Strand komplett abgeschottet ist, sodass ich nur kurz an der Vorderseite vorbei gejoggt bin. Getröstet aber hat mich die Aussicht auf Gibraltar und die aufgehende Sonne, die sich immer mehr gegen die Wolken durchsetzen konnte. Demnach war der Tag auch wieder schön warm, mit weiterhin kühlen Böen.

Nach meiner persönlichen Trainingseinheit bin ich frisch geduscht durch die Einkaufstraße von Estepona geschlendert, die sich in der Altstadt – bei mir ums Eck – befindet. Da habe ich mir erst einmal eine spanische SIM-Karte mit mobilem Internet gekauft, um die Testspiele gegen Borussia Mönchengladbach II (Mittwoch, 16:00 Uhr) und Eintracht Braunschweig (Donnerstag, 16 Uhr) live auf Radio Mottekstrehle übertragen kann.

Nach dem ersten Training unserer Preußen an diesem Vormittag habe ich Ralf Loose und Max Schulze-Niehues über das gestrige Paintball-Event befragt. Unglücklicherweise wurde die Aufnahme von Max beim Konvertieren beschädigt und konnte nicht reproduziert werden. Deshalb gibt es nur einen O-Ton von diesem Tag bei meiner täglichen Berichterstattung. Schade eigentlich, denn während des Interviews mit Max saß Torwarttrainer Alex Ogrinc schon abfahrbereit im Auto und wollte durch sein ständiges gehupe ärgern. Der Schlingel!

Nach dem Training und der Fertigstellung des Berichts habe ich noch meine Unterkunft gewechselt, weil ich kein WLAN hatte, die mir aber vorher versichert wurde. Die neue Unterkunft ist genial. Es ist ein neues Haus und von der Dachterrasse kann man über ganz Estepona bishin nach Gibraltar schauen. Uuuuund, das WLAN funktioniert einwandfrei. Also kann ich nun die Radio-Beiträge besser und kostengünstig online stellen.

Dann ging’s auf nach Gibraltar. Leider war die Seilbahn zum Affenberg außer Betrieb. Also bin ich einfach spazieren gegangen. Es ist echt genial. Mitten im Mediterranen diese britische Kneipenkultur! Am Abend stand dann das Topspiel der Gribaltar Premier Division an. Der zweitplatzierte College Europa empfing den Tabellenführer Lincoln Red Imps im einzigen Stadion auf der Halbinsel, im Victoria Stadium. Dort wird auf Kunstrasen gespielt. Anscheinend wurde dem Spiel von der Bevölkerung nicht die große Aufmerksamkeit geschenkt. Denn es gab keine Kassen oder Einlasskontrollen. Gute 300 Besucher haben dann einen besseren Kreisliga-Kick gesehen, wobei das Highlight eine geworfene Bierdose in Richtung des Trainers von Lincoln nach dessen 2:1 Führung kurz vor dem Halbzeitpfiff war. So etwas gibt es wohl nicht so häufig in Gibraltar. Deshalb war es auch wenig verwunderlich, dass in der Halbzeit drei Union Berlin-Fans von der angeeilten Polizei abgeführt wurden. In der zweiten Halbzeit hat College noch den Ausgleich zum 2:2 erzielt, sodass es in der Liga beim Zweipunkte-Rückstand bleibt.

Um kurz vor Mitternacht bin ich dann ins Bett gefallen…

Tag 5 – Freier Nachmittag mit der Pienbande

Die neue Unterkunft ist echt klasse. Bis kurz nach 9 Uhr habe ich zum ersten Mal hier in Estepona durchgeschlafen. Nach einem kurzen Blick auf meine Jogging-Klamotten habe ich dann doch entschieden das Laufen zu verschieben, um zum Vormittagstraining zu fahren. Dort waren schon alle Fans und Reporter da, die der Mannschaft hinterher geflogen sind, unter anderem auch Jungs von der Pienbande. Nachdem der Mannschaft einen freien Nachmittag vom Trainer zugesprochen wurde, habe ich mich zu dieser doch fragwürdigen Gruppe gesellt. Das sollte ich noch bereuen…

Der Tag ging nämlich doch sehr schnell rum, bei über sieben Stunden Schocken spielen. Am Abend sind wir noch kurz in die Bar des Mannschaftshotels gegangen. Gefühlt waren diese 900 m eine Ewigkeit. In der Lobby wurden keine Spieler mehr gesichtet, dafür aber Baba, der alle beim Billard abgezogen hatte. Dann war der Abend auch schon wieder rum, und ich habe den Heimweg auch nicht mehr angetreten.

Tag 6 – Der Tag danach und Testspiel gegen Gladbach 2

Au weia! Was habe ich mir dabei nur gedacht, mit der Pienbande loszuziehen!? Nach Hause hatte ich es in der Nacht nicht mehr geschafft, also habe ich bei den Jungs gepennt. Der Morgen ging dann noch… Eher semi… Aber irgendwie habe ich den Tag heil überstanden!

Das Vormittagstraining war für den Großteil der Mannschaft schon nach einer Stunde vorbei. Abdi musste aber noch Sonderschichten fahren und etliche Runden um den Platz absolvieren. Da hat der Trainer ihn ganz schön lang gemacht. Die spätere Begründung von Ralf Loose deutete dahin, dass Abdi zeitnah voll ins Mannschaftstraining wieder einsteigen solle, nachdem seine Bänderverletzung soweit abgeheilt ist.

Am Mittag haben wir mal zwei Mountainbikes geliehen, um für das Testspiel gegen die Gladbacher U23 den Berg zum Trainingsplatz hochzustrampeln. Zwei Tage zuvor haben es einige Spieler ja schon vorgemacht. Dem wollten wir also nichts nachstehen… Damit wir nicht zu spät kommen, sind wir schon gute zwei Stunden vor Anpfiff abgefahren. Boah, was für Steigungen! Das hat in den Beinen tierisch gebrannt. Am Ende hat es mein Mitfahrer auch elendig bereut, als wir nach 1:15 Stunde ankamen. Kurze Zeit später sind auch die Mannschaften eingetroffen.

Die Liveübertragung auf Radio Mottekstrehle war leider nicht ganz so erfolgreich, weil das Handynetz zu schwach war. Aber viel gab es ja eh nicht zu berichten. Zengas alte Verletzung ist in einem normalen Zweikampf wieder aufgegangen. Die Gladbacher (3. der Regionalliga West) hatten sich mehrere gute Chancen herausgespielt, aber haben dann kläglich vor dem Tor versagt oder Masuch stand dem entgegen. Unsere Offensive war vor dem gegnerischen Tor weitestgehend abgemeldet. So blieb es dann nach 90 Minuten beim 0:0. Kurios war der Abfiff zur Halbzeit. Der Schiedsrichter hatte pünktlich um 16:45 Uhr zum Pausentee gebeten, aber nicht beachtet, dass er das Spiel erst um 16:05 Uhr angepfiffen hatte. Baba hat sich energisch dafür eingesetzt, dass die fehlenden fünf Minuten noch gespielt werden. Darauf hat sich der Schiri dann auch eingelassen und die Gladbacher mussten noch einmal aus der Kabine rauskommen. Passiert ist dann aber nichts mehr.

Nach dem Spiel war der Rückweg mit den Rädern angenehmer, weil es eher bergab ging. Abends sind wir dann noch in einen Irish Pub am Hafen von Estepona gegangen, um uns das spanische Pokalspiel Barca gegen Atletico Madrid anzuschauen. Das Spiel war auch nicht so spannend, was Barca mit 1:0 durch ein Elfmetertor von Messi kurz vor Spielende gewonnen hat. Zur späten Stunde ging es dann nach Hause und zwar wieder in mein eigenes Bett.

Tag 7 – Kurze Trainingseinheit, aber harte Fahrradfahrt

Für den Donnerstag habe ich mir erstmals den Wecker im Trainingslager gestellt. Denn die Mannschaft wollte schon um 9:30 Uhr das Vormittagstraining bestreiten. Aufgrund des Testspiels am Nachmittag gegen Braunschweig, wird es auch kürzer sein, als die 1,5 Stunden an den letzten Tagen.

Weil ich noch das Fahrrad vor der Tür stehen hatte, habe ich mir gedacht, dass ich es noch einmal für die Fahrt zum Trainingsplatz nutzen könnte. Ansonsten wollte keiner der anwesenden Fans mitkommen. Also bin ich alleine los und habe mir 45 Minuten als Ziel gesetzt. Blöd nur, dass ich erst zum Trainingsbeginn losgefahren bin, weil ich damit direkt unter Zeitdruck strampeln musste, um zumindest noch das Ende der Trainingseinheit mitzukriegen. Am Tag zuvor fand ich die Fahrt ja noch recht sportlich und gut. Doch was ich nun durchgemacht habe, war die schlimmste und härteste Fahrradfahrt meines Lebens… Anscheinend noch den Trip vom Vortag in den Knochen, hat nun jeder Anstieg in den Oberschenkeln und Waden gebrannt. Deshalb habe ich dann im ständigen Wechsel die Berge, den Trainingsplatz und meine Übermotivation bzw. eher meine Dummheit verflucht. Obwohl ich meine zeitliche Vorgabe von 45 Minuten punktgenau eingehalten hatte, kam mir dann am letzten Anstieg die Mannschaft in ihren Bullis entgegen. Naaaaaaaaain!!! Damit konnte man doch nicht rechnen. Und zum ganzen Überfluss wurde heute das Foto mit Mannschaft und Fans gemacht. Dafür war ich halt zu spät… Wer nicht drauf ist, war nicht da!

Egal! Der Trainer war aber sichtlich erheitert, als er mich ankommen sah. Vielleicht ist ja noch ein Platz für mich im Kader frei?

Mittags haben wir die Räder wieder zurück gebracht und dann ging’s auch schon zum Testspiel gegen Eintracht Braunschweig. Die haben ihr Trainingslager in Jerez de la Frontera, gute 1,5 Stunden von Estepona entfernt. Damit wir den Platz nicht suchen müssen, haben wir uns an den Mannschaftsbus gehangen, der mal mega über die Autobahnen geheizt ist. Das Spiel fand dann direkt neben der Rennstrecke von Jerez – bekannt von der Formel 1 – auf einem Golfgelände statt. Weil der Bus nicht bis ans Spielfeld fahren konnte, mussten Spieler, Betreuer und Fans zwischen den Löchern der Golfanlage durchlaufen. Neben den 10 Preußenfans – einer kam mit Rennrad und fährt bis Ende Januar durch Andalusien – waren auch über 30 Braunschweiger an der Seitenlinie vertreten und haben einige Fahnen aufgehangen. Das Spiel endete dann ja 1:1, wobei die Preußen sich richtig gut präsentiert haben. Unsere Aufstellung ähnelte auch schon sehr stark der ersten Elf, die so möglicherweise gegen Dresden auflaufen wird.

Der Abend wurde dann noch ruhig mit der Pienbande bei Tapas beendet, weil die Jungs am nächsten Morgen schon um 5:30 Uhr zum Flughafen mussten. Die können also auch halbgas! :-)

Tag 8 – Frühstück über Estepona und Abreise

Am letzten Tag des Trainingslagers hatte ich den entspanntesten und schönsten Morgen seit meiner Ankunft. Die Vermieterin hat nämlich spanisches Frühstück auf der Dachterrasse vorbereitet, welches wir beim schönsten Sonnenschein genossen haben.

Im Anschluss daran bin ich zur letzten Trainingseinheit gefahren, die heute eine Stunde später begann und auch nur eine Stunde für die Regeneration der Spieler dauerte. Am Nachmittag hieß es für die Mannschaft dann Abschied nehmen, um abends den Flieger von Málaga nach Düsseldorf zu erreichen. Ich bin dann auch schon nach Málaga aufgebrochen, damit ich am nächsten Morgen eine kurze Anfahrt zum Flughafen habe, da mein Flieger bereits um 7 Uhr zurück in die Heimat geht. Ich bereue es jetzt schon, wenn ich mir die Wettervorhersage für das Münsterland mit Schneefall so anschaue. Dafür habe ich gar keine Klamotten dabei… Hm, sicherheitshalber habe ich mir eine weitere Jacke und einen Pulli in Málagas Innenstadt gekauft. Damit sollte ich weitestgehend gerüstet sein.

Den Abend habe ich noch joggend am Hafen und dem Strand verbracht, bis es früh für mich ins Bett ging.

Ich habe die eine Woche Spanien wieder sehr genossen. Deshalb hoffe ich, dass es nächstes Jahr auch wieder nach Südspanien ins Trainingslager geht. Gerne dann nach Murcia, wo ich noch einige Freunde habe.

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