Keine Punkte aus Erfurt

25. Spieltag - Spielbericht - Rot-Weiß Erfurt - SC Preußen Münster
25. Spieltag - Spielbericht - Rot-Weiß Erfurt - SC Preußen Münster

Nach zwei Siegen aus den ersten beiden Heimspielen nach der Winterpause gegen Dresden und Osnabrück, sollte es nun auch zum ersten Mal im Jahr 2015 in die Ferne gehen. Der heutige Spielort: Das Erfurter Steigerwaldstadion wird aktuell saniert, sodass sich der Anhang aus Münster in einem neu eingerichteten Gästeblock in Block 3 und 4 der Kurve einrichten musste.

Angekommen in der ehemaligen DDR-Stadt Erfurt ging es für uns, die mit dem Bus angereist waren, direkt ins Stadion. Bei den Einlasskontrollen suchten die Ordner verstärkt nach Stickern, sodass zum Beispiel ein simpler Einkaufszettel als Aufkleber identifiziert wurde. Nach der Kontrolle ging es dann, über einen Umweg zum Ticket kaufen, endlich in den Block. Dann ging das Spiel auch schon los.

Die erste Hälfte der Partie brachte kaum mehr zu Stande als ein müdes Mittelfeldgeplänkel. Beide Teams hatten kaum Torchancen, sodass es auch zu nur wenig Spannung auf dem Feld kam. Wenn sich dann mal die Möglichkeit auf ein Tor ergab, so wurde die Situation meist schwach zu Ende gespielt. So war es auch nicht weiter verwunderlich, dass es auf Preußen-Seite so gut wie keine nennenswerte Tormöglichkeit gab in Halbzeit eins. Passend zum Spiel war es dann auch eine Standardsituation, die das Tor brachte. In der 30. Spielminute war es der Erfurter Tyrala, der einen Freistoß aus gut 20 Metern gekonnt versenken konnte.

Bis zur Pause passierte dann, zumindest auf dem Rasen, nicht mehr viel. Anders jedoch auf den Rängen: Um die 40. Spielminute herum flog ein Böller aus dem Heimbereich in den Haufen der Deviants. Aufgrund der enormen (und ungewöhnlichen) Lautstärke hatten danach vorallem die Deviants, aber auch andere Fans starke Ohrenschmerzen. Die darauf folgende Reaktion war ein großer Mob kurz vor dem Zaun zum Heimbereich. Auf der Gegenseite bot sich ein ähnliches Bild, allerdings passierte nichts weiter, da keiner den ersten Schritt machen wollte. Als Auslöser der Situation kann man vorhergegangene „Scheiß Rot-Weiß-Erfurt“-Rufe nennen, die dann zu immer wieder kehrenden Pöbeleien führten. Wie uns später im Bus mitgeteilt wurde, hat die Polizei den Erfurter, dem dieser Geistesblitz gekommen war, gefasst.

Nach dem Seitenwechsel bot sich den Zuschauern ein ähnliches Bild wie in Halbzeit eins. Beide Teams mit wenig bis keinen Torchancen – Erfurt mit einem Tacken mehr vom Spiel. Preußen steigerte sich zwar im Vergleich zum ersten Durchgang, doch auch das reichte nicht zum Ausgleich. Marcus Piossek hatte wohl die beste Möglichkeit diesen zu erzielen. In der 63. Spielminute versuchte er es aus 11 Metern. Leider traf er den Ball nicht richtig und die Kugel rollte knapp am Erfurter Kasten vorbei. Wer jetzt erwartet hätte, dass Preußen-Coach Ralf Loose versucht, seiner Mannschaft mit einem Wechsel neuen Schwung zu geben, der liegt falsch. Denn erst in der 76. Minute raffte sich Loose zu einem Wechsel auf, der dann gleich in dreifacher Ausführung geschehen sollte. Das die Wechsel ein wenig spät kamen, dürfte jedem klar sein und so kam es, dass die Partie schwach zu Ende gespielt wurde und die Erfurter ihren ersten Sieg im zehnten Spiel gegen den SCP feiern konnten.

Meiner Meinung nach ist es weniger Schlimm, dass wir verloren haben, denn die Mannschaft hat ja in den vorhergegangenen Spielen gezeigt, dass sie in der Lage ist Fußball zu spielen. Was viel schlimmer ist, ist die Art und Weise, wie das Spiel verloren wurde: Gegen wenig überzeugende Erfurter, schafften es die heute schwachen Adlerträger aufgrund von mangelndem Einsatz, Willen und Kampf nicht, den so wichtigen Ausgleich zu erzielen. So muss man leider von einer verdienten Niederlage sprechen.

Da unsere Freunde aus Bielefeld am Sonntag mit 4:2 (0:2) gegen den MSV Duisburg gewinnen konnten, musste nun auch der erste Tabellenplatz abgetreten werden.

Nächste Woche geht es weiter. Dann kommt mit Kiel der nächste Brocken an die Hammer Straße.

Daten zum Spiel

Erfurt: Klewin – Czichos, Laurito, Gohouri, Odak – Aydin (85. Bichler), Judt, Tyrala (65. Menz), Bukva – Kammlot, Moehwald (70. Brandstätter)
Preußen: Schulze Niehues – Schöneberg (76. Riedel), Schmidt, Scherder, Schulz – Truckenbrod, Bischoff – Siegert (76. Amachaibou), Piossek, Kara (76. Hoffmann) – Krohne

Tore: 1:0 Tyrala (30.)

Gelbe Karten: Odak / Truckenbrod

Zuschauer: 6.451

Schiedsrichter: Peter Sippel

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