Effiziente Kieler lassen Heimserie reißen

26. Spieltag - Spielbericht - SC Preußen Münster - Holstein Kiel
26. Spieltag - Spielbericht - SC Preußen Münster - Holstein Kiel

Es war irgendwie ein gebrauchter Tag für die Preußen. 1:3 geht das Heimspiel gegen Kiel verloren, eine lange Siegesserie im Preußenstadion war gerissen. Um 16:49 Uhr herrschte im weiten Rund Stille, vereinzelt gab es Applaus für die Mannschaft. In den 90 Minuten zuvor sahen die 8672 Zuschauer ein aufregendes und nervenaufreibendes Spiel.

Dabei fing das Spiel eigentlich ganz gut an. Wie man es bei Heimspielen gewohnt war, dominierten die Adlerträger das Geschehen und erspielten sich auch Chancen. Der erste Aufreger ließ jedoch nicht lange auf sich warten: Bischoff wurde in der 14. Minute das erste Mal von den Beinen geholt. Gestrecktes Bein von Vedelbo, nur in den Gegner, nicht zum Ball. Da hätte es durchaus bereits einen Platzverweis geben können, der Schiedsrichter beließ es bei einer gelben Karte.

Der Plan der Störche aus Kiel war früh zu erkennen: Möglichst defensiv, möglichst aggressiv. Und am besten den Spielmacher des Gegners ausschalten. Denn in der ersten Halbzeit wurde Bischoff noch ein zweites Mal unsanft gefoult.

In der ersten Halbzeit ließen sich die Preußen davon aber nicht beirren. Ganz im Gegenteil, die aggressive Gangart der Kieler motivierte die Spieler in grün noch mehr. Es haperte allerdings mal wieder an der Chancenverwertung. Wenn aber aus dem Spiel heraus kein Tor fällt, muss eben mal ein langer Freistoß her. Getreten von Dominik Schmidt, schlecht verteidigt von Kiel, Kara staubt ab. Das hochverdiente 1:0. Doch was in den nächsten Minuten geschah, war irgendwie nicht zu fassen. Holstein Kiel war zwar immer wieder in Ansätzen über die Außen gefährlich, wirklich eine echte Torchance wurde aber nicht heraus gespielt.

In der 39. und 42. Minute kamen die Norddeutschen die ersten beiden male vor das Tor der Preußen, und in beiden Fällen musste Schulze Niehues hinter sich greifen. Beim Ausgleich hatte Schöneberg geschlafen, der eine Flanke in die Mitte abwehrte, wo ein Kieler trocken einnetzen konnte. Das 1:2 wollte dann irgendwie keiner so richtig verhindern, anders ist es nicht zu erklären, warum Kiel so viel Platz hatte. Die ganze Dominanz bis zum Ausgleich war verflogen, auf einmal sah man eine verunsicherte Preußen-Elf, die nicht mehr so recht wusste, was sie machen sollte. Zum Glück war dann erst mal Pause und Zeit, sich zu sortieren.

Nach der Pause war die Sicherheit und Dominanz der Anfangsphase wieder da. Man merkte den Jungs an, dass sie dieses Spiel unbedingt noch drehen wollten. Doch Kiel tat das, was sie am besten können: Verteidigen. Nicht umsonst besitzen die Störche die beste Defensive der Liga. Und genau dieses konsequente Verteidigen war so zermürbend. Langsam sah man wieder die Verzweiflung anhand der Körpersprache. Und dann kam es, wie es kommen musste: Kiel kam vor unser Tor, Kiel traf in unser Tor. Eiskalt, die Partie war entschieden. Nicht Krohne, nicht Debütant Atlason, und auch nicht der nach einer Wunderheilung überraschend in der Startelf stehende Schmidt hatten noch etwas entgegen zu setzen. Immerhin: Den Einsatz kann man den Preußen nicht absprechen.

Die größte Enttäuschung an diesem Samstag-Nachmittag waren aber die „Fans“, die bereits in der 80. Minute in Massen das Stadion verließen. Auch wenn das Spiel da schon entschieden war, ist es unerklärlich, dieser Mannschaft, die uns in dieser Saison schon sehr viel Freude bereitet hat, nach dem Spiel nicht wenigstens zu applaudieren. Das ist eine Frage des Respekts. Nach fulminanten Siegen gegen Dresden und Osnabrück feiern kann jeder, aber auch nach solchen Spielen muss man hinter dem Team stehen. Und den Spielern eben nicht die kalte Schulter zeigen, nur damit man vor dem nächsten Regenschauer zu Hause ist.

Ansonsten bleibt nach diesem Spieltag festzuhalten: Bielefeld läuft langsam davon. Dahinter befinden sich sechs Teams im Abstand von vier Punkten. Und der SCP ist mittendrin. Es ist also weiterhin alles möglich.

Und um den teilweise utopischen Ansprüchen mancher Preußen-Fans mal entgegenzuwirken:

Alles kann, nichts muss! Vorwärts SCP!

Daten zum Spiel

Preußen: Schulze-Niehues – Schöneberg, Schmidt, Scherder, Schulz – Heitmeier, Bischoff – Siegert (67. Hoffmann), Piossek (67. Atlason), Kara – Reichwein (61. Krohne)
Kiel: Kronholm – Herrmann, Krause, Wahl, Kohlmann – Siedschlag, Vendelbo (23. Hartmann), Kazior, Lindner (71. Sané) – Schäffler, Breitkreutz (84. Wirlmann)

Tore: 1:0 Kara (36.), 1:1 Lindner (38.), 1:2 Kazior (42.), 1:3 Kazior

Gelbe Karten: Schöneberg, Scherder, Schmidt / Vendelbo, Siedschlag, Sané, Wirlmann, Herrmann

Zuschauer: 8.672

Schiedsrichter: Christof Günsch (Reddinghausen)

Links zum Spiel

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2 Antworten

  1. Jörg sagt:

    Masuch, Riedel, Hergesell?

  2. Sven sagt:

    Danke für den Hinweis. Haben wir aktualisiert :)

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