Aufstieg 2015 adé

32. Spieltag - Spielbericht - SC Preußen Münster - Chemnitzer FC
32. Spieltag - Spielbericht
SC Preußen Münster - Chemnitzer FC

Tja, das war es dann wohl mit den münsterschen Aufstiegsambitionen. Nach der völlig verdienten 2:3 Niederlage gegen den Chemnitzer FC verabschiedet sich der SCP aus dem erweiterten Kreis der Aufstiegsanwärter und darf den anderen Mannschaften beim Aufstiegskampf nur noch zu gucken. 5 Punkte sind es bereits auf den Relegationsplatz und ganze 8 Zähler auf Platz 2. Selbst den größten Optimisten unter uns muss klar geworden sein, dass die Qualität der Mannschaft nicht ausreicht um dauerhaft ganz oben mitzuspielen. Doch erstmal nach und nach das gestrige Geschehen auf dem Rasen.

Wiedergutmachung für das Halle Spiel? Fehlanzeige!

Der Presse entnahm man, dass die Mannschaft sich für dieses Spiel einiges vorgenommen hatte. Man wolle Wiedergutmachung leisten und weiter als Aufstiegsanwärter gelten. Doch das daraus nichts wird sahen die Zuschauer bereits nach fünf Minuten. Anton Fink tauchte vor Daniel Masuch auf und brachte in der 5. Minute den Ball im Tor unter. Zum Glück entschied der Schiedsrichter auf Abseits. Glück für die Preußen. Direkt im Gegenzug verzog Marcel Reichwein, der den Vorzug vor Rocky Krohne bekam, rechts am Tor vorbei. In der 21. Minute war es dann soweit. Chemnitz’s Anton Fink lupfte den Ball mustergültig über Daniel Masuch und es stand 0:1 aus Sicht der Preußen. Bereits 10 Minuten später stand es durch ein Tor von Löning 0:2.

Die Preußen können ja doch Fußball spielen.

Dies stachelte unsere Jungs dann endlich an und man fing an Fußball zu spielen. Nach einem Foul an Hoffmann im Strafraum zeigte der Schiedsrichter auf den Punkt. Bischoff trat an und verwandelte, es stand nun 1:2. In der 40. Minute egalisierte Marcel Reichwein, ja wirklich Reichwein, den Rückstand und es stand 2:2 zur Pause. Bei den heimischen Fans keimte etwas wie Hoffnung auf. Dort könnte ja noch etwas gehen. Besonders da sich die Preußen wieder auf das Fußballspielen konzentrierten. Die Chemnitzer verloren vollends den Faden und sahen in ihrem Spiel genau so aus wie die Preußen die gesamte 1. Halbzeit über.

Zu früh gefreut

Nach dem Anpfiff zur 2. Halbzeit wieder das alltägliche Bild. Fehlpass reiht sich an Fehlpass. Die Preußen zum Ende der 1. Halbzeit hin das klar bessere Team, fanden jedoch zu Beginn der 2. Halbzeit einfach kein Mittel mehr gegen die Chemnitzer und waren an Harmlosigkeit kaum zu unterbieten. So war es auch kein Wunder, dass durch einen missglückten Klärungsversuch Hergesells die Kugel vor den Füßen von Stendel landete und dieser zum 2:3 einnetzte, unter tatkräftiger Mitarbeit von Daniel Masuch, der sich den Ball quasi selbst hineinlegte. Damit war die Messe auch gelesen. Loose versuchte noch einmal ein taktisches Meisterstück und wechselte in der 63. Minute Krohne für Reichwein ein, ja wirklich 10 Minuten eher als normal. Gleichzeitig kam für Benny Siegert  Amachaibou, welch taktisches Genie da durchblitzt manchmal. Doch es half alles nichts, das Spiel war verloren und die Mannschaft verabschiedete sich unter einem gellenden Pfeifkonzert in die Kabine. Immerhin besaßen sie noch den Anstand eine Runde zu laufen und sich bei den doch immerhin 8.400 Fans für die Unterstützung zu bedanken die trotz des schlechten Spieles bis zum Ende anhielt.

Ursachenforschung

Was bleibt noch zu sagen? Wie bereits einleitend erwähnt fehlt dieser Mannschaft einfach die Qualität, nicht spielerisch sondern charakterlich. Man lässt sich einfach so den Schneid abkaufen. Spätestens beim Spiel in Kiel dürfte jedem klar geworden sein wie man gegen den SCP besteht. Natürlich wird unser Spielmacher Bischoff immer attackiert, wieso stellt man dann das System nicht um? Wieso muss ein Piossek immer hinten aushelfen obwohl er ein geborener Offensivspieler ist? Okay ich vergaß, man braucht ja keinen adäquaten Ersatz für Zenga, das vorhandene Spielermaterial scheint ja auszureichen. Wieso wird das System eigentlich überhaupt nicht umgestellt? Sogar jedem Menschen, der sich mit der Videospielreihe Fifa befasst hat sollte wissen, dass man bei einem Rückstand offensiv wechselt. Ja dann kassiert man vielleicht noch ein Tor, aber man hat wenigstens alles versucht und alles nach vorne geworfen. Das ewig gleiche System, das ewig gleiche Spiel über die Mitte. Stürmer, die einfach nicht treffen und wenn dann einmal doch, dann nimmt man diese Motivation nicht mit, nein man verschwindet wieder in der selben Lethargie wie die gesamten vorigen Spiele. Einen jungen hungrigen Spieler, der immer wenn er eingewechselt wurde für Gefahr sorgte und unsere Offensive weniger ausrechenbar machte, setzt man lediglich in der U23 ein. Wieso?

Wenn nicht langsam ein Umdenken stattfindet im Verein, dann kann man froh sein, wenn wir Mittelmaß in der dritten Liga bleiben. Andere Vereine machen es doch vor wie es gehen könnte. Siehe Darmstadt, siehe Kiel. Wir müssen anfangen professioneller zu werden. Ein Sportdirektor, der eine Philosophie verfolgt ist unabdingbar. Und wenn er mal ein blödes Interview gibt? Egal, so lange er weiß was er will, dieser münsterländische Klüngel muss überwunden werden. Auch wenn wirtschaftlich gut gearbeitet wird bei uns, sportlich wird es das nicht. Ja man ist schuldenfrei. Doch was bringt uns das? Mannschaften wie Bielefeld mit einem riesen Sack Schulden auf dem Rücken spielen in einem professionellen Umfeld, sind im DFB-Pokal Halbfinale und schaffen aller Wahrscheinlichkeit nach den Aufstieg in die zweite Liga. Ja der Vergleich tut weh, doch wenn wir uns professioneller aufstellen wollen, dann muss man auch dies ansprechen und Vergleiche anstellen. Derbysiege schön und gut doch letztendlich enteilen uns andere Mannschaften wieder.

Es muss sich einfach etwas ändern in der Vereinsführung sonst wird das auch nächste oder übernächste Saison nichts. Wenigstens sind unsere Fans zweitligareif.

Daten zum Spiel

Preußen: Masuch – Schulz, Schmidt, Heitmeier, Hergesell – Bischoff, Piossek – Siegert (63. Amachaibou), Kara, Hoffmann – Reichwein (63. Krohne)
Chemnitz: Pentke – Scheffel, Conrad, Röseler, Cincotta – Danneberg, Stenzel – Türpitz (90+2. Mauersberger), Fink ( 83. Ziereis), Ofosu (83. Kehl-Gomez) – Löning

Tore: 0:1 Fink (21.), 0:2 Löning (31.), 1:2 Bischoff (33., Foulelfmeter), 2:2 Reichwein (40.), 2:3 Stenzel (59.).

Gelbe Karten: Schmidt (10.) / Pentke, Ofosu

Zuschauer:  8.414

Schiedsrichter: Christian Dingert (Lebecksmühle)

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1 Antwort

  1. Casual74 sagt:

    Der Spieler der das 2:3 schoss heißt Stenzel!!!
    Und das der Elfer eine Frechheit war ist auch Klar. Hoffmann drückt sich mit den linken Arm an Scheffel ab und lässt sich noch Fallen. Frechheit und Schwalbe! Bei mir gäbe es für die Aktion einen gelben Karton. Und Reichwein (der deutlich überbewertet wird) miemt den Handballler?
    Nö, nö SCP ihr könnt froh sein das der Schiedsrichter einen guten Draht zu euch hatte. War mehr als Offensichtlich! Da wart ihr mit den 3. Toren noch gut beraten. Rein von den 100% Chancen hätte es auch locker 2:6 stehen können.
    Absolut Blutleerer Auftritt der Heimmanschaft oder Unvermögen???
    Man sieht sich nächste Saison!

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