Kommentar: „Die Arminia hat Angst“

Kommentar: "Die Arminia hat Angst"
Kommentar: "Die Arminia hat Angst"

Juchhu, endlich Derby! Die Alm hat uns wieder. Zwei Jahre ist es nun her, als sich eine fröhliche Münsteraner Sippschaft zuletzt in Richtung Teutoburger Wald aufmachte, um die Stadt zu suchen, die man erst gesehen haben muss, um zu begreifen, dass es sie wirklich gibt: Bielefeld.

Nun gut, in diesem Jahr sind die Voraussetzungen zugegebenerweise nicht optimal. Der ewige Widersacher steht vor dem Wiederaufstieg in die Zweite Bundesliga. Und jeder noch so vollblutige Anhänger der Adlerträger muss zugeben: Irgendwie haben sich die Blauen es in diesem Jahr hart erarbeitet und verdient.

Man verliert und kommt zurück. Man schlägt große Schlachten. Man ist ein Team auf wie neben dem Platz. Tugenden, die der SC Preußen Münster in diesem Jahr nur bedingt an den Tag gelegt hat. Seit Wochen befindet sich die Mannschaft in einem Loch – und hatte niemanden, der sie herausführt.

Viele unserer Fans akzeptieren die Niederlage. Sie rechnen damit, sprechen der Elf auf dem Platz die grundlegenden Fähigkeiten und Tugenden ab. Es wird nicht mehr um den Aufstieg gehen, das steht fest. An dieser Stelle soll das Rechnen auch gar nicht beginnen, denn auch dies ist ein Grund, weshalb die Verkrampfung bei Spielern und Fans in den letzten Wochen von Tag zu Tag zunahm.

Einige tuen sich dieses Derby sogar gar nicht mehr an. „Es geht um nichts mehr“, habe ich gehört. „Schnell auf die neue Saison konzentrieren“, so der Tenor eines gar nicht mal so kleinen Anteils an Fans der gefederten Raubtiere. Man kann nur hoffen, dass auf dem Rasen eine Reaktion erfolgt. Aufgeben geht gar nicht!

21 Jahre lang hat der SC Preußen nicht mehr an der Melanchtonstraße gesiegt. Und doch kommt es einem nicht so lange vor, denn die letzten Auftritte in der SchücoArena waren mehr als nur ein simpler Punktgewinn. Es waren Last-Minute-Erfolge, die den Gästeblock wackeln ließen wie lange nicht mehr. Daniel Masuch, Joe Vunguidica – sie wurden unsere Derbyhelden der letzten Jahre.

Und eins steht fest: Die Arminia hat Angst. Tief versteckt hinter dem Panzer, der sich auf der Basis einer überragenden Saison aufgebaut hat. Angst vor dem erneuten Versagen. Das Hinspiel vor Augen, ein schwarzer Fleck auf dem ansonsten kaum berührten Mantel dieser Spielzeit. Randale, Ausschreitungen, Fans, die die Niederlage nicht akzeptieren.

Morgen könnte der Tag sein, an dem sich der preußische Frust von nunmehr fast zwei Monaten entlädt. Der Tag, an dem kaum jemand auf den SC Preußen setzt, und der, der es tut, das große Los ziehen könnte. Die Arminia darf aufsteigen, das haben sie sich redlich verdient. Aber einen Derbysieg, den geben wir nicht her. Passiert kein Wunder, ist es morgen das letzte wirkliche Highlight der Saison. Gebt morgen alles auf den Rängen und pusht die Mannschaft. Lasst den 18. April zu einem Feiertag werden.

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