Neue Vorstandsriege beim SCP – Alles beim Alten
Am 15. April wurde vermeldet, dass Marco de Angelis als Preußenpräsident zurücktreten wird. Für viele erst einmal überraschend. Doch gleichzeitig nährte sich die Hoffnung auf einen professionelleren Neuanfang. Viele Fragen warfen sich auf: Wer wird neuer Präsident? Wie wird es weitergehen beim SCP? Gerade nach der gestrigen Niederlage im Verbandspokal gegen die Sportfreunde aus Lotte und der damit (wahrscheinlich) verpassten Qualifikation für den DFB-Pokal wurde der Ruf nach Veränderung laut. Trainer raus, Gockel raus, Sportlicher Leiter rein, Mannschaft raus ; Viele Kommentare in den sozialen Netzwerken gingen in diese Richtung und viel Hoffnung wurde in die für heute angekündigte Pressekonferenz gesetzt, dass Preußen einen Präsidenten bekommt, der mit diesem Klüngel in der Führungsetage endlich einmal aufräumt. Der am häufigsten genannte Name für das Präsidentenamt war Walther Seinsch, der bereits Erfolge mit dem FC Augsburg feiern konnte und dies vielleicht ja sogar auch mit dem SCP wiederholen könnte. Doch weit gefehlt, der neue Preußenpräsident wird ein alter Bekannter: Georg Krimphove! Das war also die große Überraschung. Krimphove, der im August 2014 aus dem Vorstand zurückgetreten ist kehrt nun wieder. Im Schlepptau von Krimphove sind aber auch zwei neue Gesichter. Für die Infrastruktur und Liegenschaften konnte der Architekt Uwe Landheer gewonnen werden und für den scheidenden Hannes Pfeiffer rückt der Steuerberater Mike Schmitz für das Ressort Finanzen nach. Ein Hauptamtlicher sportlicher Leiter? Fehlanzeige, Gockel macht das schon. Und auch für das Ressort Fans, Marketing und Sponsoren bleibt mit Siggi Höing alles beim Alten, also weiterhin Warsteiner im Stadion, mhhh lecker.
Von Progression keine Spur. In Münster mag man es anscheinend lieber konservativ. Die Cliquenwirtschaft und der münsterländische Klüngel werden erstmal so weitergehen. Dem Verein hätte eine komplette Runderneuerung gut getan. Auch wenn Georg Krimphove ein charismatischer Kerl ist und nach eigenen Aussagen nicht so sehr in das sportliche Geschehen einmischen will wie sein Vorgänger, große Veränderungen dürfen wir nicht erwarten. Selbst wenn Krimphove laut Bildzeitung verspricht auf eine Verjüngung des Kaders zu setzen. Das haben schon andere vor ihm versprochen und wir haben immer noch den ältesten Kader der Liga, allein ich mag nicht daran glauben. Dazu kommt noch eine Aussage aus dem Nachrichtenportal Westline, nach der es ähnlich wie unter der Präsidentschaft de Angelis keine finanziellen Drahtseilakte geben wird, sondern man nur so viel Geld ausgibt wie man auch einnimmt. Nun ja, jeder kann sich selbst einen Reim daraus machen: Junge hungrige Spieler am besten noch mit Talent und Potenzial, aber keine finanziellen Risiken plus das (wahrscheinliche) Verpassen des DFB Pokals, ob das gut geht bleibt abzuwarten. 12 Verträge laufen zur Saison aus, wahrscheinlich gesellen sich dazu noch ein paar (Vielleicht-)Abgänge von Spielern wie Piossek, der von Bielefeld und Duisburg umgarnt wird und so die Möglichkeit bieten in der zweiten Liga zu spielen, eine Chance die der SCP ja leichtfertig verspielt hat. Dazu gesellt sich das Fehlen eines attraktiven Spieles im DFB-Pokal.
Ich möchte jetzt auch nicht alles schwarz malen. Aber ich hätte mir einen Neuanfang gewünscht, eine professionellere Aufstellung mit Leuten im Team, die über ein großes Netzwerk verfügen. Die Installierung eines Hauptamtlichen sportlichen Leiters, der auch einmal unbequeme Entscheidungen fällt *hustDammeier*. Stattdessen scheint es so, als würde es nächste Saison so weitergehen. Loose wird Trainer bleiben, man ist ja schließlich fünfter. Um das sportliche wird sich weiterhin Carsten Gockel kümmern, der anstatt gleichwertigen Ersatz zu holen lieber auf Befindlichkeiten von älteren Spielern hört. Überschaubare Schulden machen geht auch nicht, man will ja nicht wie Arminia Bielefeld enden und sich seinen gesamten Saisonetat über den DFB-Pokal erspielen. Herr Krimphove bitte überraschen Sie mich und strafen mich Lügen. Der SCP muss für mich nicht zwanghaft aufsteigen und wenn ich Veränderung in der Struktur und in der Mannschaft sehe, dann bin ich auch bereit Rückschläge hinzunehmen, aber eines bleibt klar:
Es muss sich etwas verändern! Denn so wie es momentan läuft kann es nicht weitergehen.