3. Liga tut schon weh…scheiß egal SCP!

35. Spieltag - Spielbericht - MSV Dusiburg - SC Preußen Münster
35. Spieltag - Spielbericht
MSV Duisburg - SC Preußen Münster

Der SC Preußen Münster wird auch in der Saison 2015/2016 in der 3. Liga spielen, das steht nun auch rechnerisch fest. Am Sonntag verlor der SC Preußen Münster sein Meisterschaftsspiel beim MSV Duisburg. Wer sich die Ergebnisse vom Samstag, unter anderem von den Stuttgarter Kickers oder Energie Cottbus, angeschaut hatte, hätte die leise Hoffnung haben können, der SCP könnte zum Gewinner des Spieltags werden. Zumindest im Kampf um Platz vier. Nicht erst seit Sonntag wissen wir: In solchen Situationen scheitert der SCP regelmäßig. Der MSV Duisburg gewann die Partie mit 2:1.

Mit einem Sieg in Duisburg und einem weiteren am kommenden Wochenende gegen Kickers aus Stuttgart hätte man Platz vier und die damit verbundene DFB Pokal Qualifikation aus eigener Kraft erreichen können. Nun gilt es am nächsten Wochenende zumindest den Abstand auf die Kickers zu verkürzen. Doch zunächst zum vergangenen Spiel gegen den MSV Duisburg.

Nach der peinlichen Pokalpleite gegen die Sportfreunde Lotte musste Trainer Ralf Loose seine Startelf auf zwei Positionen umstellen. Für die verletzten Aaron Berzel, der zumindest auf der Bank saß, und Benjamin Siegert rückten Philipp Hoffmann und Julian Riedel auf den Platz. Thorsten Schulz rückte auf die Rechtsverteidigerposition, Julian Riedel übernahm das Positionspendant auf der linken Seite.

Auf der Gegenseite setzte Duisburgs Trainer Gino Lettieri auf volle Offensive. Mit Dennis Grote, Kingsley Onuegbu, Kevin Scheidhauer, Zlatko Janjic und Martin Dausch standen fünf nominelle Offensivkräfte in der Startelf.

In den ersten 20 Spielminuten wäre wohl „verfahren“ ein treffender Begriff für die Partie gewesen. Viele Ballverluste im Mittelfeld und wenig zwingende Aktionen auf beiden Seiten machten das West-Duell zu einem eher mäßigen Spiel. Die Adlerträger versuchten immer wieder Konter über den schnellen Philipp Hoffmann zu setzen, die Zebras auf der Gegenseite versuchten derweil das Geschehen zu beherrschen, ohne dabei großartige Gefahr zu versprühen.

Die größte Chance der Anfangsphase für den MSV verursachte jedoch Simon Scherder mit einer Rückgabe per Kopf, die Max Schulze Niehues zu einer Parade zwang.

Den Höhepunkt der ersten Halbzeit setzte ausgerechnet Ex-Preuße Dennis Grote. Philipp Hoffmann gab dem Duisburger Kapitän Steffen Bohl auf der rechten Seite nur Geleitschutz, dieser flankte präzise in den Rücken der Abwehr und die Direktabnahme von Grote zappelte im Netz der Preußen.

Mit dem 1:0 ging es dann für beide Mannschaften in die Kabine. Ein bis dato keinesfalls schlechter Auftritt der Adlerträger, war man von den vergangenen Wochen viel Grausameres gewohnt. Und auch in der zweiten Halbzeit merkte man, dass es heute keinesfalls am Willen scheitern sollte. Selbst ein Amaury Bischoff warf sich mehrfach in Duisburger Schüsse und man erkannte, dass die gesamte Mannschaft den Kampf annehmen wollte. Doch in solchen Situationen verlässt die Preußen entweder das Glück des Tüchtigen oder der gegnerische Torwart entschließt sich, dass er vielleicht gar nicht ein 3. Liga Torwart ist, sondern Manuel Neuer. Zumindest zeigte MSV-Keeper Michael Ratajczak zunächst bei Bischoffs Freistoß und anschließend bei Simon Scherders Kopfball seine gesamte Klasse.

Ich wollte eigentlich meine Uhr schon wieder für eine Woche stellen, weil ich davon ausgegangen war, dass Ralf Loose pünktlich um halb vier Rocky Krohne für Reichwein einwechselt. Doch es kam anders, als man es gewohnt ist. Thorsten Schulz musste weichen, Krohne kam rein und Hoffmann und Piossek bildeten das Duo auf der rechten Seite von dort an. Doch wer alles nach vorne wirft, läuft auch gerne in Konter. Und so war es in der 87. Minute ein Ball von Kevin Wolze aus dem Halbfeld der Kingsley Onuegbu erreichte, der schüttelte SCP-Verteidiger Marc Heitmeier robust ab und netzte in bester Torjägermanier ein. In der 94. Minute sorgte selbiger Heitmeier mit einem schönen Schuss aus der Distanz allerdings nur noch für reine Ergebniskosmetik. Warum allerdings erst in der 94. Minute das Mittel Distanzschüsse bei rutschigem Rasen angewendet wird? Ich weiß es nicht…wie ich in dieser Saison so vieles nicht weiß oder nachvollziehen kann.

Schlussendlich lässt sich sagen, dass der SCP durchaus den Kampf annahm, man eine verbesserte Leistung im Gegensatz zum Lotte Spiel sah und mit ein wenig Glück und einem Sieg in der nächsten Woche Platz vier durchaus machbar sein könnte.

Das Sportliche war vielleicht noch nicht reif für die zweite Liga, die Kulisse jedoch schon. Knapp 22.000 Fans strömten am Sonntag in die Schauinsland-Reisen-Arena. An dieser Stelle kann man einfach nur noch froh sein, dass der SCP seine Heimspiele im „Preußenstadion“ austrägt! Relativ eintönig fiel dann der Support des MSV aus. Im Großen und Ganzen bestand dieser nur aus einem Lied („Werdet zur Legende…“) und auch ansonsten wirkte die Stimmung nicht so, als ob man gerade Platz zwei der Liga erkämpft hätte. Auf der Gegenseite hatten sich ungefähr 500-600 Preußenfans auf den Weg nach Duisburg gemacht. Eine überschaubare Anzahl, aber die Fans die da waren, supporteten zu 90% gemeinsam und auch eine Stunde nach Abpfiff erklang es in der Arena noch: „Preußen Münster, ist doch klar, jedes Spiel, wir sind da, 3. Liga tut schon weh, scheiß egal…SCP!“…

Doch auch in der neuen Spielzeit wird man sich mit der schmerzenden 3. Liga anfreunden müssen. Um sich auch mit dem DFB Pokal anzufreunden, muss jetzt noch einmal zum Endspurt Vollgas gegeben werden.

Daten zum Spiel

Duisburg: Rataiczak – Bohl, Meisner, Bajic, Wolze – Scheidhauer, Albutat, Janjic (69. Hajri), Grote (63. Klotz) – Dausch (83. Schorch), Onuegbu
Preußen: Schulze Niehues – Schulz (81. Krohne), Scherder, Heitmeier, Riedel – Truckenbrod, Bischoff – Hoffmann, Piossek, Kara (89. Amachaibou) – Reichwein

Tore: 1:0 Grote (38.) 2:0 Onuegbu (88.) 2:1 Heitmeier (90.)

Gelbe Karten: Grote, Meißner /

Zuschauer: 22.763

Schiedsrichter: Daniel Siebert (Berlin)

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