Don´t worry – be happy!

37. Spieltag - Spielbericht - SpVgg Unterhaching - SC Preußen Münster
37. Spieltag - Spielbericht
SpVgg Unterhaching - SC Preußen Münster

Warum fährt man am vorletzten Spieltag nach Unterhaching? Klar, der SCP spielt, da hat man immer da zu sein. Aber die letzten Wochen und Monate machten es den Preußen-Fans besonders schwer. Neben den Ultras, fanden sich auch überraschend viele andere Preußen-Fans ein. Einige hatten ihren Zug schon vor einem halben Jahr gebucht. Zu einer Zeit, als der Glaube an die Mannschaft noch da war, als die Mannschaft noch gekämpft hat. Das ist bekanntlich lange her. Aber es waren auch einige dabei, die einfach das Auswärtsspiel mit einer Wochenendtour nach München unter einen Hut brachten. Am Sonntag standen ja auch noch einige interessante Zweitligaspiele auf dem Programm….

Die „Linie 1906“ machte aus der Fahrt nach Unterhaching ebenfalls eine Highlight-Tour. Da wird es bei uns aber in ein paar Tagen noch einen Bericht geben. Die Ultras der FGK reisten auch mit einem Bus an, der Rest kam mit Autos/Zug.

Wenn man nach Unterhaching kommt, kann man kaum glauben, dass hier vor gar nicht mal so langer Zeit noch Bundesliga gespielt wurde. Dauernd kamen ältere Menschen an und fragten, was denn heute für eine Veranstaltung sei. Bekommen die da überhaupt nichts mit?

Das Dorf sieht auch nicht besonders prickelnd aus. Das Gelände um das Stadion herum erinnert an eine Mondlandschaft. Von außen sieht der „Alpenbauer Sportpark“ nicht so toll aus, wenn man das Stadion betritt, muss man seine Meinung aber relativieren. Wirklich zwei schöne Tribünen, alles nah am Spielfeld, der Gästeblock bietet auch ausreichend Platz. Einziger Nachteil: Die Stehplatzblöcke sind nicht überdacht, die Sonne schien ohne Ende, der ein oder andere bekam einen Sonnenbrand. Aber das kennt man ja auch aus unserem Stadion.

Wie die letzten Jahre auch, fanden sich die Ultras der FGK in dem Block in der Ecke ein, die Deviants stellten sich auf die Tribüne hinter dem Tor. Auf den Sitzplätzen fanden sich auch noch einige Preußen ein. Für die aktuellen Gegebenheiten und die Entfernung keine schlechte Anzahl, die da mitgekommen ist, bedenkt man, dass es sich hier um ein Spiel A-Jugend gegen Senioren handelt.

Und so komme ich auch zum Spiel: Die Senioren gelten als technisch versiert, mit guten Einzelspielern, aber eben auch als läuferisch schwach. Die A-Jugend gilt als läuferisch stark, ohne gute Einzelspieler sondern mit einem funktionierendem Kollektiv, die immer alles geben. Schwer zu sagen also, wer am Ende die Nase vorne hat.

Das Spiel ist schnell erzählt: Ein guter Angriff der A-Jugend reichte für den Sieg, in Halbzeit zwei war das Heim-Team dem 2:0 näher als die Gäste dem Ausgleich. Gerüchten zufolge wollen die Senioren in der kommenden Saison den Spielbetrieb einstellen und dafür eine normale Mannschaft stellen, die auch läuferisch mit anderen Teams mithalten kann. Andere Gerüchte ließen aber verlauten, die Senioren haben teilweise bereits Rentenverträge unterschrieben und wollen deshalb nicht weg. Ob Preußen Münster also in der kommenden Saison mit einer neuen Truppe antritt oder es weiter als Senioren-Truppe versucht, bleibt fraglich.

Wegen dem Fußballspiel ist aber sowieso keiner angereist, da war das, was auf den Rängen passierte, schon viel interessanter. Zwischen FGK und Deviants war dieses Mal ordentlich Platz, es wurde also nicht zusammen gesungen. Bereits eine halbe Stunde vor dem Anpfiff fing die FGK an zu singen. Die bekannte Melodie aus „Don´t worry – be happy“ von Bobby McFerrin. Es gab wohl kaum ein besseres Motto für diesen Tag. Die Leute waren locker und fröhlich, der Alkohol floss bei vielen schon auf der Hinfahrt. Bezüglich des Liedes würde es mich auch nicht wundern, wenn es erst auf der Hinfahrt entstanden ist. Jedenfalls kam es ziemlich gut an, vor dem Anpfiff, in der ersten Halbzeit, in der Halbzeitpause, in der zweiten Halbzeit und nach dem Spiel wurde seitens der FGK nichts anderes gesungen. Mit Variationen, versteht sich. Mal setzten sich alle hin, dann wurde geklatscht – und besonders beliebt war das Umdrehen. Da lief die Absprache zwischen den Gruppen wiederum gut. Wenn eine Gruppe dem Spielfeld den Rücken zukehrte, machte die andere Gruppe mit. Ziemlich oft geschah das. Die Deviants zogen zunächst lange Zeit ihren normalen Support durch, zum Ende des Spiels wurde aber auch da im Kreis getanzt.

An diesem Samstag wurde einfach für den Verein Preußen Münster gesungen, der immer noch der geilste Verein der Welt ist. Es wurde nicht für die Spieler oder den Trainer gesungen. Denen geht der Verein am Arsch vorbei, die sind in ein paar Jahren alle wieder weg. Was immer bleibt sind die Fans. Und es ist keine Übertreibung, wenn man sagt: Die Fans sind der letzte Stolz des Vereins!

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