Harmlose Preußen im stürmischen Stadion
Nachdem die Sommerpause, die wie immer viel zu lange gedauert hat, endlich beendet war, wartete mit der SG Sonnenhof Großaspach zum Auftakt nicht gerade der attraktivste Gegner der 3. Liga auf uns. Doch auch wenn nicht die spannendste Mannschaft zu Gast war, freute sich wohl jeder SCP-Fan schon weit im Voraus auf den 1. Spieltag der Saison 2015/2016.
Wenige Tage vor dem Spiel, gab der Deutsche Wetterdienst leider eine Unwetterwarnung für Münster aus, da mit heftigen Sturmböen und Starkregen zu rechnen war. Doch auch davon ließ man sich die Laune am Samstagmorgen nicht verderben und machte sich auf den Weg in unsere Antikarena, wo es bereits ordentlich regnete und vor allem stürmte. Doch als das Spiel endlich begann, war der meiste Regen verzogen. Während des Spiels zogen nur noch einzelne Schauer über das Preußenstadion hinweg.
Von Beginn an war unseren Adlerträgern anzumerken, dass sie die katastrophale Rückrunde der vergangenen Saison vergessen machen wollten und so hängten sie sich sofort voll rein. Doch auch wenn die Preußen vorbildlich ackerten, merkte jeder der etwa 6.600 Zuschauer, dass es ein schweres Spiel werden würde, da kaum nennenswerte Torchancen heraussprangen. So ging es nach einer sehr ereignisarmen ersten Hälfte mit einem leistungsgerechten 0:0 in die Pause.
In der 2. Halbzeit wurde das Spiel allerdings nicht wirklich ansehnlicher, denn spielerisch und taktisch gute Aktionen waren Mangelware und so plätscherte weiterhin ein Duell vor sich hin, bei dem beide Teams gewinnen wollten, aber keines wusste so wirklich, wie das gelingen sollte. Doch in der 59. Minute durften die anwesenden Fans dann noch ein Tor bewundern, auch wenn die meisten darauf wohl gerne verzichtet hätten: Ein weiter Abschlag des Keepers der Gäste fand irgendwie den Weg zu dem Großaspacher Dittgen, der unseren Neuzugang im Tor Niklas Lomb freistehend zum 0:1 überwinden konnte.
Nun merkte man den Preußen die Verunsicherung deutlich an und Erinnerungen an die vergangene Rückrunde kamen auf, denn das Spiel war nun von Fehlern geprägt. Das Ganze fand dann in der 73. Spielminute seinen Höhepunkt, als Benjamin Schwarz nach einer unnötigen Schwalbe im Strafraum mit Gelb-Rot vom Platz flog. Zu diesem Zeitpunkt glaubte kaum ein Fan noch an einen Punktgewinn der Adlerträger. Allerdings kam es bekanntermaßen anders, denn in der 87. Minute zog der eingewechselte Abdenour Amachaibou aus spitzem Winkel einfach mal ab und der Ball landete tatsächlich irgendwie im Tor.
Trotzdem bleibt festzuhalten, dass ein Punktgewinn zum Auftakt gegen einen Abstiegskandidaten wie die SG Sonnenhof einfach zu wenig ist und in den nächsten Spielen eine deutliche Leistungssteigerung notwendig ist, um nicht in den Abstiegskampf zu geraten.
Auf den Rängen war dieser Samstag ebenfalls eher unspektakulär, die beiden Ultrá-Gruppierungen sorgten zwar wie gewohnt für die Stimmung, doch da es die meisten Zuschauer auf Grund des ungemütlichen Wetters überwiegend auf die Tribüne und auf die Gegengerade zog, blieb die Kurve relativ leer, sodass die Stimmung nur selten über das gesamte Stadion schwappte.
Die Großaspacher reisten mit handgezählten 15 Fans nach Münster. Das sind zwar schon deutlich mehr als die 3, die letztes Jahr im Preußenstadion aufkreuzten, doch für Stimmung konnten diese natürlich trotzdem nicht sorgen.
Zu erwähnen sind allerdings zwei Spruchbänder der Fiffi-Gerritzen-Kurve: Das erste Spruchband „Finger weg vom Stadionnamen – Unsere Tradition Preußenstadion“ richtete sich gegen die kürzlich geäußerten Pläne, dass der Verkauf des Stadionamens zusätzliche Einnahmen bringen könnte und das zweite Spruchband bezog sich auf die Sinnlosigkeit der Ideen, die die Polizei und der VfL Osnabrück pflegen, um das Derby sicherer zu machen. Hierzu stehen eine Spielverlegung und sogar ein Gästefanverbot im Raum. Zu diesem Thema fand die FGK mit „Ob Spielverlegung oder Gästeverbot – Randale kriegt ihr niemals tot“ deutliche Worte.
Daten zum Spiel
Münster: Lomb – Kopplin (64. Tritz), Philipps, Heitmeier, Müller (69. Laprevotte) – Bischoff, Schwarz – Piossek, Krohne (75. Amachaibou), Kara – Özkara
Großaspach: Gäng – Schiek, Leist, Gehring (23. Schuster), Kienast – Röttger (80. Landeka), Rizzi, Schröck ,Dittgen – Rühle, Renneke (63. Breier)
Tore: 0:1 Dittgen (59.), 1:1 Amachaibou (87.).
Gelbe Karten: Heitmeier, Özkara / Schiek, Gäng, Rizzi, Rühle
Gelb-rote-Karte: Schwarz (73.)
Zuschauer: 6.623
Schiedsrichter: Christian Dietz (München)
Links zum Spiel
https://www.youtube.com/watch?v=M9CXxcdmxy4