Ostdeutschland Teil drei – Auswärtssieg

Spielbericht - Chemnitzer FC - Preußen Münster - 0:1
Spielbericht - Chemnitzer FC - Preußen Münster - 0:1

An diesem Wochenende stand das Auswärtsspiel beim Chemnitzer FC an. Die Chemnitzer waren stark in die Saison gestartet und gelten bei vielen als Kandidat für den Aufstieg. Somit waren die Chemnitzer für den SCP der erste wirklich harte Brocken der Saison.

Recht viele Fans der Adlerträger nahmen die Tour in den tiefsten Osten der Republik auf sich. Nur ein Bus, dafür aber viele Autos und Bullis (zum Beispiel ein ehemaliger Polizei-Bulli) konnte man vor dem Gästeblock erblicken. In Chemnitz lohnt sich das Kaufen eines ermäßigten Tickets noch. Sieben Euro standen den 13 Euro für ein Vollzahler-Ticket gegenüber. Dementsprechend genau nahm es der Verkäufer der Eintrittskarten auch beim Kontrollieren der Ermäßigten-Ausweise, was einigen doch so manche Nerven gekostet hat.

Das Stadion hat sich schon deutlich verändert, im Gegensatz zu den Eindrücken, die man noch in der letzten Saison gewinnen konnte. Irgendwie war alles geräumiger auf dem Stadionvorplatz geworden. Die Toiletten waren übrigens der Hammer. Insgesamt ist alles sauberer und besser geworden. Als man dann den Gästeblock betrat, ebenfalls ein neues Bild: Die, wenn man aus dem Gästeblock auf das Spielfeld blickt, linke Tribüne war komplett fertig. Also genau da, wo letzte Saison noch gar nichts zu sehen war. Die rechte Tribüne war bereits deutlich zu erkennen, allerdings wird es hier wohl noch eine Weile dauern, bis sie nutzbar ist. Die Veränderung war schon beeindruckend, die Chemnitzer werden bald ein schickes Stadion haben mit vier Tribünen, die alle nah am Spielfeld gebaut sind.

Wie beim letzten Gastspiel in Chemnitz positionierten sich die Deviants unten im Block, die FGK oben. Und es ging gut los: Nach der ersten Klatscheinlage kam die Hymne, die in überragender Lautstärke gesungen wurde. Macht immer wieder Spaß, wenn der gesamte Gästeblock seine Schals oben hat und dann gemeinsam die Vereinshymne gesungen wird.

Fußballerische Magerkost

Ralf Loose scheint mittlerweile seine erste Elf gefunden zu haben. Die Selben, die vorige Woche Bremen geschlagen hatten, durften auch in Chemnitz ihr Glück versuchen. Auch mir erscheint diese Aufstellung als am momentan sinnigsten.

Und sehr sinnvoll war auch die Taktik von Ralf Loose (ich hätte nicht gedacht, das noch mal zu schreiben): Auswärts bei einem starken Gegner muss erst mal die Defensive stehen. Und so sah man eine Preußen-Elf, die sehr tief stand und darauf aus war, das Spiel der Chemnitzer zu zerstören. Dementsprechend gab es in Halbzeit eins viele Zweikämpfe um die Mittellinie herum. Selten kamen die Himmelblauen mal durch, was aber wohl auch daran lag, dass Fink und Löning, also das eigentliche Sturmduo, beide fehlten. Und da wir ja sowieso nicht das Interesse an einem offensiven Spiel hatten, gab es wenig Torchancen. Ein mal Mitte der ersten Halbzeit musste Lomb sein ganzes Können zeigen, das war es aber auch. Kara erspielte sich kurz vor der Pause mit einem Solo tatsächlich auch mal eine Chance für uns.

Viel Glück und drei Punkte

Die zweite Halbzeit war zunächst genau wie die erste: Kaum Kombinationen, viele Ballverluste und Zweikämpfe. Man merkte aber schon, dass Chemnitz dieses Spiel gewinnen will. Bei uns war klar: Wenn wir hier irgendwie ein Tor schießen, dann durch eine Einzelaktion. Und so kam es dann auch in der 71. Minute. Kara dribbelte sich mal wieder durch die halbe Abwehr der Chemnitzer und zog dann in die Mitte, von wo aus er einfach mal drauf hielt. Der Ball wurde abgefälscht und landete im Tor. Riesen Jubel im Gästeblock, wir hatten tatsächlich ein Tor geschossen.

Danach wurde Chemnitz wütend und wollte zwingend den Ausgleich. Doch Lomb mit zwei Glanzparaden und der Querbalken hatten etwas dagegen. Sehr viel Glück für uns in dieser Phase. Am Ende hätten die Preußen sogar noch erhöhen können, die Konter wurden aber leichtfertig verspielt. Letztendlich alles egal, die drei Punkte kamen mit nach Münster. Das Wie interessiert ja jetzt keinen mehr.

Im Gästeblock war die Stimmung überwiegend gut, auch wenn nicht so viel zusammen gesungen wurde wie noch in Halle. Interessant war noch ein Spruchband der „Ultras Chemnitz“ Richtung Essen, da sich die dortigen „Ultras Essen“ vor kurzem aufgelöst hatten:

„Leuchtende Tage: Nicht weinen, dass Sie vorüber – froh, dass Sie gewesen… Ultras Essen Unvergessen!“.

Die Chemnitzer pflegen gute Kontakte nach Essen. Das war natürlich eine Einladung für alle Preußen-Fans, ein lautes „Rot-Weiß Essen – Ficken und Vergessen!“ anzustimmen. Die unpolitische Reaktion der Chemnitzer Fankurve folgte prombt: „Preußen, ihr Zigeuner! Schalalalalala…“ Ansonsten war von der Heimseite nicht viel zu vernehmen.

Auf der Rückfahrt traf man immer wieder verschiedene Fans des SCP auf Raststätten, in Münster ging es für den ein oder anderen noch weiter in eine Kneipe.

Auswärtssieg!


Daten zum Spiel

Preußen Münster: Lomb – Kopplin, Heitmeier, Pischorn, Müller – Lapprevote, Schwarz (Wiebe, 89.) – Hoffmann (Özkara, 87.), Bischoff, Kara – Reichwein (Krohne, 69.)
Chemnitzer FC: Batz – Stenzel, Endres, Röseler, Conrad (Nandzik, 45.) – Dem, Steinmann (Fenin, 75.) – Türpitz (Dartsch, 78.), Danneberg, Ofosu – König

Tore: 0:1 Kara (71.)

Gelbe Karte: Conrad, Dem / Müller, Kara

Zuschauer: 6107

Schiedsrichter: Harm Osmers

Links zum Spiel

https://www.youtube.com/watch?v=SWqPS69MFbM&ab_channel=SportsResume

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