Stille – 3 Punkte – Platz 2
Trotz eines verdienten 2:0-Sieges unserer Adlerträger und dem Sprung auf den 2. Tabellenplatz mit nun 6 Punkten Vorsprung auf Platz 4, bleibt irgendwie ein komischer Beigeschmack des heutigen Spieltages hängen. Denn auf Grund der Blocksperre des Vereins schwiegen beide Ultra-Gruppierungen über die gesamte Spielzeit, was für eine regelrechte Geisterstimmung im Preußenstadion sorgte und dem ganzen fast schon Testspielcharakter verlieh.
Doch nun rein ins Spiel: Von Beginn der Partie waren die Preußen zwar leicht überlegen, doch der Zug zum Tor fehlte vollständig. So dauerte es bis zur 27. Minute bis die erste echte Torchance heraussprang und diese führte dann auch gleich zum 1:0. Eine Ecke von Bischoff köpfte Abwehrspieler Marco Pischorn in die Maschen. 10 Minuten später erarbeiteten sich die Münsteraner die nächste Chance, welche ebenfalls ausgenutzt wurde. Marcel Reichwein ließ zuerst Czichos stehen und traf anschließend aus der Drehung zum 2:0. Sportlich gesehen war es das auch eigentlich schon aus der ersten Halbzeit, doch außerhalb des Platzes gab es kurz vor der Pause noch ein wenig Tumult: Hinter Block M brach ein Bauzaun auf, welcher den Zutritt in den gesperrten Bereich verhindern sollte. Allerdings machte kein Fan Anstalten, eben in diesen Bereich zu kommen, sondern alle standen, beäugt von ein paar Ordnern, friedlich über Block M. Plötzlich marschierten einige von Pfiffen begleitete Polizisten dorthin, wodurch die Lage etwas ungemütlicher wurde, zu ernsthaften Auseinandersetzungen kam es aber augenscheinlich nicht. Doch warum die Polizei in der Situation eingreifen musste, erschließt sich mir nicht, da keine Anzeichen von Randale zu erkennen waren. Daraufhin ging es dann in die Pause.
Kurz nach Anpfiff der zweiten Hälfte ergab sich bereits eine sehr gute Chance für den SCP, doch Schwarz konnte die starke Vorarbeit von Bischoff, Reichwein und Kara nicht verwerten. Nach dieser Chance flachte das Spiel aber weider deutlich ab, die Kieler wollten den Anschlusstreffer, doch die Innenverteidigung der Preußen stand sicher und so konnten sich die Kieler keine nennenswerten Chancen erarbeiten.
Erst in den letzten 15 Minuten der Partie spielten die Adlerträger wieder nach vorne und spielten sich einige Torgelegenheiten heraus, doch diese wurden teils kläglich vergeben, sodass es letztendlich beim 2:0 blieb. Kurz vor Schluss musste zudem noch Abwehrchef Marc Heitmeier ausgewechselt werden, nachdem er sich in einem Zweikampf am Fuß verletzte. Wir hoffen, dass es nicht zu schlimm ist und an dieser Stelle schon einmal gute Besserung!
Die Stimmung im Stadion war, wie bereits erwähnt, gruselig. Hier und da waren mal einzelne Gesänge zu hören, doch diese wurden selten wirklich laut. Auffällig war nur ein Spruchband vor Block K mit der Aufschrift „Woanders zollt man seinen Fans Respekt – Hier behandelt man sie wie Dreck„. Ich glaube, dem ist nichts hinzuzufügen…
Auch im Gästeblock war es über weite Strecken extrem ruhig und auch nach Eintreffen der Supside Ultras, die erst in der 60. Minute im Stadion waren, änderte sich daran nichts. Erwähnenswert ist noch ein Transpi der Kieler mit der Botschaft „Unsere Solidarität gegen ihre Repressionen – Kämpfen Szene Münster!“. Ob es dann aus Solidarität oder wegen einer vorherigen Prügelei der Holstein-Fans mit Dortmundern am Osnabrücker Bahnhof im Gästeblock ruhig blieb, kann ich nicht beurteilen.
Daten zum Spiel
Aufstellung Preußen: Lomb – Kopplin, Pischorn, Heitmeier (Philipps, 85.), Müller – Wiebe, Bischoff, Schwarz – Hoffmann (Özkara, 86.), Reichwein (Krohne, 68.), Kara
Aufstellung Kiel: Robin Zentner – Herrmann, Weidlich (Wirlmann, 79.), Czichos, Kohlmann – Siedschlag, Kegel – Lewerenz, Heider (Janzer, 70.)– Schäffler (Sané, 45.), Schnellhardt
Tore: 1:0 Pischorn (28.) 2:0 Reichwein (37.)
Gelbe Karten: Kegel, Weidlich, Kohlmann / Krohne
Zuschauer: 7.189
Schiedsrichter: Steffen Mix (Abtswind / Bayern)
Links zum Spiel
https://youtu.be/3fExGOkqALs