Tabelle? Platz 3! Stimmung? Platz 18!

Spielbericht SC Preußen Münster - SV Wehen Wiesbaden - 0:0
Foto: Muensteralbum.de
Spielbericht SC Preußen Münster - SV Wehen Wiesbaden - 0:0

War nicht nur beim Fanradio aktiv. Simon Scherder gab Kerni vor dem Spiel ein Interview auf Feld.
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In einer relativ ereignisarmen Begegnung trennten sich der SC Preußen Münster und der SV Wehen Wiesbaden am Ende mit 0:0. Das ganze vor gerade mal 5.834 Zuschauern. Für die Leser, die sich nur sporadisch bei uns über den SCP informieren: JA, das Spiel fand in Münster und nicht in Wiesbaden statt. Einfach nur eine traurige Zahl für eine Mannschaft, die durch das Unentschieden zwar auf Platz drei abgerutscht ist, aber dennoch als Team mehr verdient hätte. Doch gleich mehrere Faktoren waren maßgebend für die magere Kulisse. Da wären zunächst die Sperren der Blöcke K, M & N, die gesamte Stimmung rund um den Verein, die im Gegensatz zur Mannschaft, tief im Keller steckt und schlussendlich tat das miserable Wetter, ein Mix aus Kälte und Regen, sein übriges. Der Stimmung passte sich das Spielniveau auch an. Alles in allem ein Samstagnachmittag der mit viel Wohlwollen als „mau“ bezeichnet werden darf. Doch der Reihe nach:

Heitmeier mit Magen-Darm raus, Philipps rein

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Eine Ansprache gegen Terror und Gewalt wurden von Amaury Bischoff und Pezzoni vor dem Spiel verlesen. Anschließend folgte eine Schweigeminute für die Opfer.
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Eine Hiobsbotschaft musste Preußencoach Ralf Loose vor Spielbeginn hinnehmen. Innenverteidiger Marc Heitmeier musste mit einem Magen-Darm-Virus passen, ihn ersetzte der luxemburgische Nationalspieler Chris Philipps. Ansonsten konnte der Trainer seine Wunschelf von der Leine lassen, denn auch Laprevotte hatte seine Sperre abgesessen und durfte von Beginn an mitmischen. Doch so wirklich von der Leine gelassen wurde niemand. Nach der Partie in Magdeburg, als der SCP mit viel Schwung startete, schien man zunächst auf Sicherheit bedacht und wollte nicht Gefahr laufen, sich auskontern lassen. Mit dieser Taktik hatte der SCP es in den vergangenen Monaten bis auf Platz zwei geschafft und somit sollte dies auch am Samstag der Schlüssel zum Erfolg werden. Vor dem Spiel wurde zunächst den Opfern der Anschläge von Paris gedacht. Zudem verlasen die Kapitäne Amaury Bischoff und Kevin Pezzoni eine Botschaft, sowohl auf französisch (Bischoff), als auch auf deutsch (Pezzoni).

Schnellbacher für Wehen, Kara für die Preußen

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Marcel Reichwein Konnte sich gestern kaum in Szene setzten.
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Nach einer vorsichtigen Abtastphase zu Beginn nahm das Spiel dann nach ca. 20 Minuten doch an Fahrt auf. Zunächst verpasste Luca Schnellbacher zwei mal denkbar knapp in aussichtsreicher Position. Auf der anderen Seite geriet Geburtstagskind Mehmet Kara, nach starker Vorarbeit von Philipp Hoffmann, zu stark in Rücklage und schoss den Ball deutlich über das Wehener Gehäuse. Als weitere Chancen, kann man mit Wohlwollen, eine Freißstoß von Marc Lorenz aus 35 m werten, der den Kasten von Niklas Lomb jedoch um einen Meter verpasste. Darüber hinaus hatte Benjamin Schwarz auf Preußenseite ebenfalls eine gute Einschussmöglichkeit, doch sein schwächerer rechter Fuß war wohl der Hauptgrund, dass der Ball ebenfalls am Tor vorbeiflog.

Zweite Halbzeit, gleiches Bild

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Preußen tat sich schwer gegen die Defensive der Gäste.
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Wer gehofft hatte, Ralf Loose hätte die Halbzeitpause genutzt, um seinen Spielern neue Ideen einzuflößen wurde jäh enttäuscht. Die Preußen waren stets bemüht das Spiel zu kontrollieren. Aber wirklich nur stets bemüht. Es fehlte an Esprit und Spritzigkeit in der Offensive. Wiesbaden besaß durch Kevin Schindler, der freistehend den Ball in die Westkurve drosch, die größte Einschussmöglichkeit. Für die Adlerträger besaß erneut Mehmet Kara eine erneute Chance, doch seine Direktabnahme, nach Flanke von Kopplin, entschärfte SVWW-Keeper Markus Kolke in höchster Not. Auch Benjamin Schwarz wurde noch einmal im Straufraum freigespielt, doch er brachte nur einen klassischen „Kullerball“ zu Stande. Ansonsten gestaltete sich das Spiel folgendermaßen. Über Laprevotte und Bischoff wurde versucht, das Spiel aufzubauen, beziehungsweise eine Lücke in der engmaschigen Wiesbadener Defensive zu finden. Es folgte eine Verlagerung auf die Außenbahn, von wo aus der Ball meistens glücklos in den Strafraum geflankt wurde oder erneut den beiden französischen Kreativspielern zugepasst wurde. Viel Kreativität versprühten beide heute nicht und somit gestaltete sich das Spiel relativ dröge.

Konter Wiesbaden, Foul Bischoff, Sperre in Dresden

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Wenn der SVWW gefährlich wurde, dann nur über Konter. Bei einem solchen langte Amaury Bischoff ein wenig zu stark hin und zog das taktische Foul. Als Konsequenz gab es die gelbe Karte von Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus, die ansonsten eine gute Partie ablieferte. Für Bischoff war es jedoch die fünfte Karte in der laufenden Saison, insofern fehlt er nun gesperrt in Dresden. Im nächsten Spiel gesperrt ist auch Alf Mintzel. Der  Linksverteidiger in Reihen der Gäste wurde vorzeitig unter die Dusche geschickt. Ein Foul gegen Hoffmann in Halbzeit eins und eine Dummheit in Halbzeit zwei gegen Björn Kopplin ergaben folgerichtig die gelb-rote Karte für den Blondschopf. Doch auch in Überzahl entwickelte der SCP keine Druck. Auch als Ralf Loose mit Krohne, Özkara und Amachaibou („Jaaa er lebt noch…“) drei frische Angreifer brachte wirkte das Spiel zu berechenbar und es fehlte die Initialzündung, die der SCP in den entscheidenden Momenten in dieser Saison oft auf seiner Seite hatte.

0:0 als folgerichtiges Ergebnis

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Auch die offensiven Wechsel von Ralf Loose hatten keine Wirkung
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So blieb es beim torlosen Remis. Die Adlerträger rutschten in der Tabelle auf den Relegationsplatz drei ab, da die SG Sonnenhof Großaspach ihr Heimspiel gegen den FC Magdeburg mit 1:0 gewann. In der nächsten Woche geht es für die Preußen nach Dresden, zum Ex-Klub von Ralf Loose. Der Spitzenreiter hat nun mehr elf Punkte Vorsprung auf die Münsteraner. Dort ist der Heimbereich bereits ausverkauft, es wird insofern eine komplette andere Stimmung im Stadion sein. Die am Samstag im heimischen Rund war zumindest gruselig. Es bleibt zu hoffen, das Fans und Vorstand aufeinander zugehen und die Blocksperre ein eimaliges, gruseliges Ereignis bleibt. Nichtsdestotrotz gilt es nun zunächst den Fokus auf Dresden zu legen. Ein schweres Spiel steht dort bevor, zumal Kapitän Bischoff ersetzt werden muss. Doch das Motto kann nur lauten:

Niemals aufgeben, vorwärts SCP


Daten zum Spiel

Preußen: Lomb – Kopplin, Philipps, Pischorn, Müller – Laprevotte, Bischoff, Schwarz (Özkara, 81.) – Hoffmann (Amachaibou, 81.), Reichwein (Krohne, 66.), Kara
SV Wehen Wiesbaden: Kolke – Funk, Dams, Geyer, Mintzel – Book, Pezzoni – Schindler, Mrowca (Blacha, 90.), Lorenz – Schnellbacher (Ruprecht, 74.)

Tore:

Gelbe Karten: Bischoff / Mintzel, Book

Gelb-Rote Karte: Mintzel (72.)

Zuschauer: 5.834

Schiedsrichterin: Bibiana Steinhaus (Hannover)


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