Lomb sichert Punkt gegen Dresden

Spielbericht: Dynamo Dresden-Preußen Münster 0:0
Spielbericht: Dynamo Dresden-Preußen Münster 0:0

Erster gegen Dritter – Dynamo Dresden gegen Preußen Münster: Wer hätte gedacht, dass die Tabelle nach 17 Spielen so aussehen würde. Doch so ziemlich allen Preußenfans war trotz der guten Ausgangslage klar, dass das Gastspiel in der sächsischen Landeshauptstadt das wohl schwerste der Saison werden würde. Vor allem die letzten, eher schwächeren Ergebnisse, ließen den Optimismus nicht unbedingt steigen und doch machten sich am frühen Samstag morgen etwa 600 Preußenfans auf verschiedensten Wegen auf den Weg in die ehemalige DDR.

Dynamo startet besser

Wie erwartet kamen die Hausherren um einiges besser in die Partie und schafften es schon sehr früh, die Adlerträger weit in die eigene Hälfte zu drängen. Nach gerade einmal 20 Sekunden spielte Heitmeier den Ball so in den Rücken von Danilo Wiebe, dass der Ball Dynamo-Stürmer Testroet vor die Füße fiel, welcher nur noch am starken Preußen-Schnapper Niklas Lomb scheiterte. Mit vielen Chancen für die Hausherren ging es weiter, sodass man froh sein musste, nicht schon zur Halbzeit klar hinten zu liegen. Beispielsweise in der 35. Minute kam ein Kopfball von Dynamo-Verteidiger Modica aus kurzer Distanz gefährlich auf das Preußen-Tor und wurde von unserem Schnapper in letzter Sekunde glänzend pariert.

Preußen kam wenn nur durch Standards zu Chancen, wie in der 8. Minute, als ein Angriff über den linken Flügel nur noch mit einem Foul in Strafraumnähe gestoppt werden konnte. Den anschließenden Freistoß vergab Mehmet Kara mit einem schwachen Flachschuss an der Dresdener Verteidigung. Reichwein versuchte es später ebenfalls mit einem Freistoß. Der Ball flog allerdings weit über den Dresdener Kasten.

Nur leichte Verbesserungen im zweiten Durchgang

Nach einer schwachen ersten Halbzeit, hoffte der gesamte Gästeanhang natürlich auf eine klare Besserung in den zweiten 45 Minuten. Zumindest eine geringfügige Besserung war auch durch mehrere kleine Chancen zu erkennen, doch wie schon im ersten Durchgang, wurden diese meist sehr leichtfertig verspielt.

Wenig verändert kamen die Hausherren aus der Kabine. Dynamo konnte das Spiel weiterhin nach belieben gestalten und erarbeitete sich eine Chance nach der anderen. Der einzige Adlerträger, der etwas gegen die Dresdener Angriffe ausrichten konnte, war der heute bärenstarke Schnapper Niklas Lomb, den die Hausherren während der 90 Minuten nicht überwinden konnten. Die einzige wirklich nennenswerte Chance für die Adlerträger ergab sich nach 67 gespielten Minuten: Philipp Hoffmann dribbelte durch die gesamte Dynamo-Abwehr und konnte am Ende zumindest einen Schuss auf das Tor bringen, welchen der 17-jährige SGD-Schnapper Schubert jedoch problemlos hielt. Auch die Wechsel von Krohne für Reichwein und Schöneberg für Kopplin brachten keine Impulse.

Dresden baute im Verlauf der zweiten Halbzeit immer mehr ab und kam nur noch kurz vor Schluss gefährlich vors Tor. Am Ende fehlte es Dynamo dann aber an Leichtigkeit und Konzentration, die Angriffe sauber zuende zu spielen und das Tor zu erzielen. Zudem darf sich Dresden glücklich schätzen, die Partie mit 11 Spielern beendet zu haben. Eine Spuck-Attacke von Aosman an Benjamin Schwarz blieb vom Schiedsrichter Aarnink ungesehen.

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Erneuter Protest gegen den DFB

Zu Beginn der Partie versuchten einige, vermummte Anhänger des SCP ein geschmuggeltes Spruchband mit der simplen Aufschrift „Scheiß DFB“ an der Plexiglasscheibe vor dem Gästeblock anzubringen, wurden dabei jedoch durch den Ordnungsdienst gehindert. Das Banner sollte dem Protest gegen die, vom DFB verhängte Blocksperre für die Spiele gegen Wiesbaden und Aue, dienen. Später im Spiel wurde das Banner dann noch einmal für einige Minuten in die Luft gehalten und von geschlossenen „Fußballmafia DFB“-Rufen begleitet.

Nur wenige Minuten später zeigten die Deviants ein, ebenfalls geschmuggeltes Spruchband mit der Aufschrift „Peggy das Maul stopfen! Ossilanten abschieben!“, welches sich auf die Spruchbänder bezog, welche Dresdener Anhänger beim ihrem letzten Gastspiel in Münster präsentierten („Hurra Hurra, heut ist Peggy da“). Das Spruchband wurde begleitet, von lauten „Nazis raus“-Rufen, die allerdings hauptsächlich von den Deviants getragen wurden.

Die Stimmung im Gästeblock war das ganze Spiel über gut, aber leider gab es meiner Meinung nach, zu wenig gemeinsamen Support. Der K-Block konnte durch einige Klatscher und Schalparaden zwar überzeugen, hatte allerdings auch schon klar bessere Auftritte. Auch die Hausherren hatten einige Spruchbänder zu präsentieren. Das erste richtete sich gegen den lila-weißen Feind aus Aue: „A*e muss weg! Wer nicht schweigt, der ist ein Schachter!“, welches von der Aktion „Love Dynamo – Hate Racism“ geschrieben und präsentiert wurde. Die genauen Hintergründe sind unklar, vermutlich bezieht es sich aber auf die „Merkel muss weg!“-Rufe der Auer während der Schweigeminute im Derby am vergangenen Wochenende. Ein weiteres Spruchband solidarisierte sich mit Hooligans und zeigte den Text: „Hooligans immer mit uns – Gerechtigkeit für unsere Freunde!!!“, welches sich auf einige harte Strafen bezog, die in der vergangenen Woche gegen Dresdener Hooligans ausgesprochen wurden.

Während des Spiels, aber vor allem kurz nach dem Abpfiff, gab es einige verbale Auseinandersetzungen mit Dresdenern, die direkt neben dem Gästeblock saßen, wobei allerdings nichts wirklich nennenswertes passierte.

Nach Abpfiff wurde noch kurz die Mannschaft beklatscht, bevor es schnell zu den Bussen und ab ins schöne Münster ging.


Daten zum Spiel

Preußen Münster: Lomb – Kopplin (Schöneberg, 72.), Pischorn, Heitmeier, Müller – Laprevotte, Wiebe, Schwarz – Hoffmann, Reichwein (Krohne, 66.), Kara (Philipps, 91.)
Dynamo Dresden: Schubert – Teixeira, Modica, Hefele, Müller – Aosman (Hartmann, 86.), Moll, Lambertz (J.-P. Müller, 64.) – Eilers, Testroet (Fetsch, 80.), Stefaniak

Tore:

Gelbe Karten: Lambertz, F. Müller, Stefaniak / Müller, Schwarz

Zuschauer: 27.853

Schiedsrichter: Arne Aarink (Nordhorn)

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