„BROT-LOOSE-KUNST“

Spielbericht - Würzburger Kickers - SC Preußen Münster - 3:0
Spielbericht - Würzburger Kickers - SC Preußen Münster - 3:0

Auch zwei Tage später fehlen einem immer noch die adäquaten Adjektive zu dem, was am Mittwoch in Würzburg auf dem Rasen passiert ist. Versuchen wir es mal mit einem Lebensmittel: das war Käse!!! Irgendetwas zwischen Old Amsterdamer und stinkendem Harzer. Doch fangen wir vorne an.

Die Anreise

Um 12:00 Uhr trafen sich zwölf Fans der Linie 1906, das FANPort und Radio Mottekstrehle, um die Fahrt ins unterfränkische Würzburg in Angriff zu nehmen. Die Stimmung, das Wetter und die Verkehrslage waren bestens. Wenige Kilometer vor dem Ziel gab es noch genügend Zeit, um sich im Taubertal anständig mit fester Nahrung zu stärken. Sehr zur Freude der mitreisenden, wurde auch schnell ein Lokal gefunden. Der Name „Zum schwarzen Adler“ verpflichtete zur Einkehr. Aus Fansicht standen alle Zeichen auf Sieg! Die letzten Kilometer ging es über Land, durch den nördlichsten Zipfel von Baden, hinein in den Freistaat. Schon beim hineinfahren in die Stadt ragt über allem die imposante Festung Marienberg, die hoch oben zwischen den Weinbergen auf die Stadt hinunter schaut. Für Historiker unter den Fußballfans hat sich diese Fahrt bis dahin jedenfalls schon gelohnt aber auch nur für die.

Im Stadion

Das Stadion am Dallenberg ist schon etwas in die Jahre gekommen, obwohl im Sommer 2015 viel Geld investiert worden ist. Einer überdachten Haupttribüne, schließen sich links der Gästeblock und rechts die Heimtribüne der Kickers-Fans an. Die Gegengerade besteht ausschließlich aus Stehplätzen und bis auf die Haupttribüne, steht man in Würzburg unter freiem Himmel. Beim Spiel sollte dies keine negativen Auswirkungen für die Fans haben. Entgegen der Vorhersage des Wetterdienstes blieb es zumindest trocken. Die erste Schockstarre ereilte uns dann mit dem Blick auf den Spielbogen. Kapitän Amaury Bischoff fehlte in der Aufstellung. Beim Abschlusstraining verletzte sich der Franzose am Oberschenkel und musste passen. Ebenso blieb auch Marcel Reichwein zunächst auf der Bank.

Das Spiel

Das Spiel ist schnell erzählt. Gleich nach dem Kick-Off der Preußen, die erst einmal versuchten den Ball sicher in den eigenen Reihen zu halten, wurde jedem klar, dass die Kickers gegen die Adlerträger etwas was vor hatten. Ein Angriff der Rothosen brachte die Preußen in echte Bedrängnis. Die Folge waren Abspielfehler in der Abwehr, insbesondere der Innenverteidigung. Chris Philipps zeigte ungewöhnliche Nervosität: schon in den ersten drei Minuten gab es Fehler beim Aufbauspiel und selbst 5-Meter-Pässe nicht beim eigenen Mann an. Folgerichtig brachte ein Fehler im Spielaufbau die Kickers mit 1-0 in Führung. Ein genialer Pass aus dem Halbfeld auf Elia Soriano nutzte der Ex-Stuttgarter gnadenlos aus.

Wer jetzt dachte, die Preußen würden aufwachen, glaubte seinen Augen nicht. Beide Mannschaften machten dort weiter wo sie vor dem 1-0 aufgehört hatten. Das Fehlen von Amaury Bischoff machte sich schon zu Beginn der Partie bemerkbar. Obwohl Chris Philipps den defensiven Part übernahm fand auch das Spiel von Mehmet Kara überwiegend in der Preußen-Hälfte statt. Ein vernünftiger Spielaufbau kam dennoch nicht zustande. Immer wieder lange Bälle auf Adriano Grimaldi oder Philipp Hoffmann, die diese allerdings nicht wirklich verarbeiten konnten. Auch Amachaibou musste sich Pässe an der Mittellinie abholen, wurde aber geschickt von den Würzburgern zugestellt. Das konsequente Vorchecken der Kickers verleitete Felix Müller zu einer Bogenlampe in Richtung Niklas Lomb. Frei nach dem Motte – „Nimm du ihn, ich hab ihn sicher“ – vergaß man wiederum Elia Soriano, der Eiskalt zum 2-0 vollstreckte.

Der Rest der ersten Halbzeit ähnelte immer wieder demselben Muster. Bis auf eine echte Torchance von Amachaibou, hatten die Würzburger alles auf dem Rasen im Griff. Den mitgereisten ca. 180 Preußen-Fans, blieb die Hoffnung einer entsprechenden Halbzeitansprache von Horst Steffen. Die wird es mit Sicherheit gegeben haben aber so wirklich konnte man dies im Spiel nicht wiederfinden. Selbst der eingewechselte Marcel Reichwein wurde von der Würzburger Hintermannschaft neutralisiert.

Den Schlusspunkt setzten einmal mehr die Kickers und machten in der Schlussminute den Sack zu. Nach einer Ecke für die Würzburger landete der zweite Ball bei Fernnell, der trocken aus 16 Metern ins Preußen-Tor einnetzte. Zu allem Überfluss hat sich Mehmet Kara die fünfte Gelbe Karte abgeholt und fällt somit für das kommende Spiel aus.

Wenn man irgendeine Erkenntnis aus dem Spiel holen möchte dann bleibt nur eine: So nicht! Fakt ist, dass sich der SC Preußen Münster vorerst aus dem Rennen um die oberen Tabellenplätze ist und schon fast für die nächste Drittligasaison planen kann. Nicht das der Fan die Hoffnung verliert, dennoch bleibt auch Realist, der am Samstag trotzdem nach Bremen fährt. ;-)

In diesem Sinne – Nur der SCP

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