Duell der Angeschlagenen – Aber Derby können WIR!

Vorschau VfL Osnabrück
Vorschau VfL Osnabrück
2015/2016 - 29. Spieltag - Preußen Münster - VFL Osnabrück

2015/2016 – 29. Spieltag – Preußen Münster – VFL Osnabrück

Es ist wieder angerichtet für DAS Derby für die SCP-Anhänger in der 3. Liga. NEIN IST ES NICHT! Das Gästeverbot, welches die Preußenfans im Hinspiel betraf gilt auch dieses mal. Keine gegnerischen Fans, ein Boykott der Deviants, zwei Demos zu diesem Thema. Ob man wirklich von Derby sprechen kann ist daher nicht so sicher. Sportlich wird die Rivalität sicher aufleben und für die eigenen Farben gekämpft. Doch auf den Rängen wird es anders zugehen als in den abgelaufenen Spielzeiten. Schade und ob zwei Demos plus die Sicherheitsmaßnahmen, die trotz Gästeverbot notwendig sind, weniger kostspielig sind für die Staatsmacht darf zumindest bezweifelt werden. Es bleibt zu hoffen, dass die Vereine gewarnt sind und es bei einem einmaligen…man möchte sagen….Versehen bleibt. Doch es helfen weder Demos, noch Boykott, wenn am Sonntag um 14 Uhr die Pfeife von Marco Fritz erklingt, ist jeder Spieler mit dem Adler auf der Brust dazu verpflichtet, den Rasen umzupflügen und sich den Allerwertesten für den SC Preußen Münster aufzureißen.

Duell der Angeschlagenen in unterschiedlichen Bereichen

Auf Preußenseite herrschte nach der bitteren 1:2 Pleite bei Fortuna Köln große Ernüchterung. Englische Wochen sollte man scheinbar abschaffen. Eigentlich, so war zumindest im Spielbericht meine Vermutung, wäre der Zug nach oben (mal wieder) ohne den SCP abgefahren. Doch durch die 0:3-Niederlage des VfL gegen Dynamo (detailliert dazu später mehr) sind es erneut nur sechs Punkte auf den Relegationsrang, der Abstand könnte mit einem möglichen Derbysieg wieder verkürzt werden. Doch soweit möchte man ja noch gar nicht denken. Denn wer die Spieler nach der dienstäglichen Partie gehört hat, konnte eine gewisse Ratlosigkeit bemerken. Aber und das ist ein großes aber: DERBY KÖNNEN WIR! Gerade gegen das Volk aus Niedersachsen liest sich die Statistik der letzten acht Spiele durchaus gut auf Preußenseite. Fünf Siege, drei Unentschieden und keine Niederlage können die Preußen vorweisen. Erweitert man dies auf die Duelle in der dritten Liga käme lediglich der glückliche Osnabrücker Sieg aus dem Jahre 2011 hinzu. Die Mannschaft von Horst Steffen ist zwar nach den Auswärtspleiten angeschlagen, doch gilt es auf das Heimspiel gegen Chemnitz aufzubauen und gegen die Lila-Weißen einen Befreiungsschlag zu landen. Denn auch dort geht man angeschlagen ins Spiel…

Dynamo ist zu Gast und der VfL zerlegt sich selbst

Am Mittwochabend gastierte der unangefochtene Spitzenreiter Dynamo Dresden an der Bremer Brücke, dem Stadion der Osnabrücker. Das Ergebnis von 3:0 für die Sachsen spielte eine eher untergeordnete Rolle, da diese in der aktuellen Saison durch die Liga marschieren und sicher Richtung Liga zwei steuern. Viel interessanter war jedoch die Lust auf Karten auf Seite der Niedersachsen. Vor dem Spiel waren fünf Spieler von einer Gelbsperre bedroht. Kim Falkenberg, rechter Verteidiger seines Zeichens, und Christian Groß, der beste Sechser der vergangenen Wochen beim VfL, taten, was sie tun mussten, um das Derby von der Tribüne aus zu verfolgen. Alexander Dercho (ehemals Krük), immerhin Mitglied des Mannschaftsrates, wollte es seinen Mitspielern unbedingt gleich tun, doch schlug ein wenig über die Strenge und musste nach einem Foul an Niklas Kreuzer und der darauf folgenden roten Karte vorzeitig duschen. Noch bitterer erwischte es Marcos Alvarez. Der zugegeben wenig sympathische Angreifer auf Osnabrücker Seite musste mit einem Muskelfaserriss ausgewechselt werden. An dieser Stelle gute Besserung, denn eine Verletzung wünscht man trotz Derbyrivalität niemandem. Bleibt jedoch zu hoffen, dass er sich am Sonntag um 16 Uhr ähnlich schön die Hände vors Gesicht hält wie bei folgender Szene.

https://www.youtube.com/watch?v=-k9AWatinek

Das Hinspiel – Emotionen en masse

Das ein Spiel auch ohne Gästefans emotional verlaufen kann zeigte die Partie in der Hinrunde. Mit 2:2 trennten sich die beiden Teams. Doch zurück bleibt ein denkwürdiges Spiel, das den Anhängern auf beiden Seiten noch länger in Erinnerung bleibt. Nachdem der oben genannte Alvarez seine Mannschaft mit einem, zugegebener Maßen schönen, Freistoß früh bereits in der 7. Minute in Führung gebracht hatte, ließ Philipp Hoffmann 17 Zeigerumdrehungen eine richtige Fackel los und versenkte den Ball aus 25 m im Knick des Osnabrücker Tores. Im weiteren Verlauf plätscherte die Partie vor sich hin doch wer bereits nach 85 Minuten abgeschaltet oder das Stadion verlassen hatte sollte bitter bestraft werden. Zunächst war es der Osnabrücker Kapitän und ehemalige RB Leipzig Spieler (puh der Mann scheint hart im Nehmen) Tobias Willers, der in der 90. Spielminute das Spielgerät unhaltbar im eigenen Tor versenkte. Doch nur zwei Minuten später stocherte Halil Savran den Ball an Niklas Lomb vorbei. Unbändiger Jubel, leider auf der falschen Seite. Unschöner Höhepunkt eines sportlich fairen aber umkämpften Derbys war der „Platzsturm“ des Osnabrücker Spielers Tom Christian Merkens, der, leider, so muss man es sagen, immer noch zum Zuschauen verdammt war. Als Zuschauer in Zivilkleidung attackierte er Amaury Bischoff, aufgrund dessen Foul er nach mittlerweile zwei Jahren immer noch nicht wieder auf dem Platz stehen kann. Ob so eine Aktion das Ganze besser macht, bleibt zumindest offen. Das Foul von Bischoff war sicher brutal, er wurde zurecht gesperrt, doch wer das Foul von Alexander Dercho am Mittwochabend sah, wie leicht das im Fußball passieren ging. Auch der Osnabrücker Linksverteidiger stieg ohne Rücksicht auf Verletzungen und Verluste in den Knöchel von Niklas Kreuzer, der bei der Attacke jedoch Glück hatte. Es geht mir nicht darum irgendetwas von dem damaligen Foul schön zu reden, doch solche Dinge passieren im Fußball. Leider! Ich für meinen Teil hoffe, dass Merkens in naher Zukunft sein endgültiges Comeback feiern kann und dieses Kapitel endgültig ad acta gelegt werden kann.

Zurück zum Sport – Änderungen in der SCP Startelf möglich

Auf Preußenseite kommt Horst Steffen erneut in den Genuss, bis auf Simon Scherder und Jesse Weißenfels auf den gesamten Kader zurückgreifen. Änderungen deutete er auf der Pressekonferenz vor dem Spiel an. So kann man davon ausgehen, dass Adriano Grimaldi gegen seinen Ex-Verein von Anfang an darf. Nach zuletzt zwei Jokertoren hoffen alle Fans der Adlerträger natürlich, dass „Adi“ am Sonntag seinem ehemaligen Arbeitgeber einen (oder gerne auch mehr einschenkt). Zudem blieb Mehmet Kara die letzten Spiele blass, sodass entweder Elie Laprevotte oder Benny Schwarz seinen Platz einnehmen könnten. Interessant wäre auch eine Raute mit Philipps zentral vor der Abwehr, Schwarz (links) und Laprevotte (rechs) auf den Halbpositionen und Bischoff auf der „Zehn“. Doch aller Voraussicht nach bleibt Horst Steffen seinem 4-3-3 System treu und die von uns prognostizierte Aufstellung könnt ihr am Ende dieses Artikels wahrnehmen.

Duell zweier Klassekeeper

Besonders entscheidend wird jedoch auch das Duell der beiden Torhüter. Niklas Lomb rettete dem SCP schon so einige Punkte, auf der Gegenseite ist Marvin Schwäbe der große Rückalt der Niedersachsen. Vor dem Dresden-Spiel war die Abwehr des VfL mit Schwäbe ganze fünf Partien ohne Gegentor. Da beide Außenverteidiger fehlen darf man als SCP-Fan zumindest hoffen, dass am Sonntag keine neue Serie gestartet wird. Doch zurück zu den Torhütern. Wie Lomb ist auch Schwäbe nur eine Leihgabe eines Bundesligisten. Der Osnabrücker Keeper wurde aus Hoffenheim für eine Saison an die Bremer Brücke verliehen, Lomb kam auf Leihbasis aus Leverkusen an die Hammer Straße. Beide werden aufgrund ihres jungen Alters, ihrer Ausstrahlung und nicht zuletzt wegen ihrer Qualität aller Voraussicht über kurz oder lang minimum in der zweiten Liga Stammkeeper.

Gästeblock wird anderweitig genutzt

Leerbleiben wird der Gästeblock des Preußenstadions am Samstag jedoch nicht. Der SCP lädt soziale Projekte aus dem Kreis Münster/Warendorf zu der Partie an, sodass Block J zumindest optisch nicht leer bleibt. Hoffen tun die Verantwortlichen auf eine fünfstellige Kulisse, sodass der Zuschauerschnitt ein wenig angehoben wird. Damit dies dauerhaft geschieht, sollte jedoch jeder einzelne auf dem Rasen alles geben, sodass die Fans auch in den darauf folgenden vier Heimspiel noch einmal alles mobilisieren. Und wer weiß, vielleicht wird es ja mit drei Punkten am Sonntag auch in den oberen Tabellenregionen noch einmal so richtig heiß. Auch wenn man den SCP mittlerweile seit Jahren kennt, weiß man, dass eine Woche später bei den abstiegsbedrohten Stuttgarter Kickers alles wieder anders aussehen kann. Doch zunächst liegt der Fokus auf der Partie am Sonntag, die wohl noch mehr als andere Partien unter dem Motto steht:

Auf geht’s Preußen, kämpfen und siegen!


So könnten sie spielen:

SCP: Lomb – Kopplin, Heitmeier, Pischorn, Müller – Philipps, Bischoff (C), Laprevotte (Kara) – Hoffmann, Grimaldi, Amachaibou
VFL: Schwäbe – Taskesen, Pisot, Willers, Hohnstedt – Ornatelli, Syhre, Chahed, Odenthal – Savran, Menga (Sembolo)


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