Bei Steffens Ex zu Gast – Der SCP in Stuttgart

Vorschau - Stuttgarter Kickers
Vorschau - Stuttgarter Kickers

Am Samstag geht es für den SC Preußen Münster am 30. Spieltag der 3. Liga zu den Stuttgarter Kickers. Eigentlich ein Spiel ohne nennenswerte Parallelen, wären die Kickers nicht der Ex-Verein von Preußen-Coach Horst Steffen. Auf Platz 18 übernahm der 47-jährige am 30. September 2013 die Kickers und sicherte in der gleichen Saison noch den Klassenerhalt. Danach sollte der Verein aber so richtig Fahrt aufnehmen. Der langjährige Zweitligist klopfte in der abgelaufenen Saison mehrfach und unüberhörbar an die Tür zum Bundesliga Unterhaus. Doch letzten Endes reichte es nur für den vierten Platz, wenngleich viele Experten der Meinung waren, dass die Kickers das spielstärkste Team der Liga darstellten. Doch dementsprechend groß war die Euphorie bei den Schwaben, denn auch in dieser Saison rechnete man sich dort einiges aus. Doch bereits im November musste die sportliche Leitung um Michael Zeyer erkennen, dass die letzte Saison ein klassisches „One-Hit-Wonder“ war. In akuter Abstiegsnot trennte man sich von Steffen und installierte Tomislav Stipic als neuen Trainer, der zuvor mit Erzgebirge Aue den Abstieg verkraften musste.

Neuer Trainer – altes Leid

Doch auch unter Stipic wurde es, wenn überhaupt, nur wenig besser. Noch immer rangieren die Kickers auf dem vorletzten Platz der Tabelle, jedoch sind es nur drei Punkte bis Platz 13 und die aufsteigende Form der letzten Wochen möchte die Stipic-Elf gerne auch in das Heimspiel gegen die Adlerträger mitnehmen. So wurde dem Spitzenreiter aus Dresden am letzten Wochenende immerhin nach einem Rückstand ein Unentschieden abgeknöpft. Auch im Spiel zuvor stand für die Schwaben mit einem 1:0 Sieg gegen den SV Wehen Wiesbaden etwas zählbares zu Buche. Doch auch die Leistung der Preußen gegen den VfL Osnabrück stimmte und, um Horst Steffen zu zitieren, man reise überall hin „um dort zu gewinnen“. Insbesondere gegen seinen Ex-Verein dürfte es dem Trainer an Motivation nicht mangeln und auch am nötigen Wissen über den Gegner sollte das unterfangen nicht scheitern.

Schlechter Rasen & schönes Wetter

Probleme machen hingegen könnte der Rasen auf der Waldau. Der Zustand soll angeblich weniger positiv sein, als der des Rasens in Münster. Das dies den Adlerträgern, die vor allem über das Kombinationsspiel kommen, nicht entgegenkommt dürfte klar sein, als Ausrede dient es jedoch nicht, da die Kickers ja auf dem gleichen Rasen spielen. Das Wetter deutet jedoch an, dass es bald wieder aufwärts geht. Sowohl mit den Temperaturen, als auch der Qualität der Geläufe. Am Samstag werden die Preußen bei angenehmen neun Grad noch einmal versuchen die oberen Tabellenplätze anzugreifen.

Spitzenspiel in Osnabrück, doch die eigenen Hausaufgaben gehen vor

Denn während sich der VfL Osnabrück mit Sonnenhof Großaspach duelliert und zwei Teams, die noch vor den Adlerträgern stehen sich die Punkte gegenseitig abnehmen, geht es für den SCP zunächst darum die eigenen Hausaufgaben zu erledigen und beim Tabellenvorletzten zählt nichts weiter als ein Sieg. Mit Sicherheit sind die im GAZI-Stadion beheimateten Stuttgarter nicht so schlecht, wie es ihr Tabellenplatz aussagt. Doch wenn man noch mal oben angreifen (und dazu zähle ich nicht die Ränge 1-3) und sich die Qualifikation für den DFB-Pokal auf Umwegen sichern möchte, zählt am Samstag nicht mehr als ein Sieg. Horst Steffen kann dabei erneut nahezu aus dem vollen schöpfen. Jesse Weißenfels und Simon Scherder werden noch eine Weile als Rekonvaleszenten ausfallen, doch der Rest des Kaders meldete sich fit. Auch Amaury Bischoff trat trotz Hüftproblemen die Reise ins Schwabenland an. (Quelle: Twitter.com BILD Preußen Münster)

Derby-Startelf meldet Ansprüche

Wie immer ließ sich Horst Steffen im Vorfeld nicht in die Karten gucken, was die Startaufstellung betrifft. Dennoch dürfte es offensichtlich sein, dass die Startelf vom vergangenen Sonntag Ansprüche auf eine erneute Aufstellung hofft. Denn spielerisch und kämpferisch war es mit Sicherheit das beste Spiel der Adlerträger seit langem. Lediglich die Torerfolg(e) fehlten, doch es bleibt zu hoffen, dass die Mannschaft sich diese wenigstens für diesen Samstag aufgehoben hat. Lediglich in der Innenverteidigung könnte es einen erneuten Wechsel geben. Lion Schweers und Marco Pischorn konnten trotz ihres Zusammenpralls im Spiel gegen den VfL in der Trainingswoche mitwirken, Marc Heitmeier gab jedoch bei westline zu Protokoll, dass der Denkzettel, den Horst Steffen ihm durch seinen Bankplatz gegen Osnabrück verpasst hatte, angekommen ist und er von sich selber mehr erwartet. Man darf also gespannt sein, welche Konstellation am Samstag in Stuttgart aufläuft.

Und die Kickers so? 

Bei den Kickers wirkt der Abgang von Besar Halimi noch immer schwer. Der Standardspezialist und Dribbelkünstler verließ die Stuttgarter im Sommer Richtung Mainz (um wenig später nach Frankfurt zum FSV ausgeliehen zu werden) und fehlt an allen Ecken und Enden. Weiteres Problem und Ursache für den Niedergang der Schwaben ist, dass Stützen der letzten Saison, wie zum Beispiel Enzo Marchese oder Gerrit Müller nicht ansatzweise an ihre Form anknüpfen konnte. Mittlerweile wurden sie in die zweite Mannschaft degradiert und werden am Samstag nicht auflaufen (dürfen). Mit Gjasula und Sliskovic legte Sportdirektor Michael Zeyer personell noch einmal nach. Im Gegenzug wechselte Soriano von Stuttgarter nach Würzburg (und schenkte dem SCP direkt zwei Dinger ein aber das ist eine andere Geschichte). Nun hat sich Sliskovic verletzt, was bedeutet, dass Stephané Mvibudulu, seines Zeichens gelernter Rechtsaußen, die Mittelstürmerposition spielen muss. In der Zentrale bilden Jordanov, Braun und Gjasula ein robustes aber gleichzeitig spielstarkes Dreieck. Hier muss der SCP aufpassen, sich nicht den Schneid abkaufen zu lassen. Bei Sandrino Braun läuft der Vertrag im Übrigen aus und es würde mich nicht wundern, wenn Horst Steffen bei ihm zumindest anklingeln würden (sodass es noch nicht geschehen ist).

Torreiches Hinspiel schießt die Kickers in die erste Krise

Nach einem durchwachsenen Saisonstart reisten die damals ambitionierten Kickers nach Münster, um den entscheidenden Schritt in die obere Tabellenregion zu vollziehen. Doch das 4:2 offenbarte bereits einige Schwächen und von da an ging es für die aus Degerloch rapide bergab. Spielen durfte damals noch Gerrit Müller, der mit einem Flachschuss von 16er Eck die Führung für die Gäste besorgte. Doch einen Absprachefehler zwischen Marc Stein und Rouven Sattelmaier nutzte Philipp Hoffmann aus und besorgte den umjubelten Ausgleich. Nach dem Doppelschlag durch Marcel Reichweins Kopfball und Rocky Krohnes feinen Heber sahen die Preußen schon wie der sichere Sieger aus. Doch Erich Berko traf zum 3:2 Anschlusstreffer. In der Nachspielzeit traf Amaury Bischoff nach einem Konter und machte in einer sehr gut anzusehenden Partie den Deckel drauf.

Geschichte wiederholt sich – hoffentlich!

Auch in diesem Spiel geht es für beide Mannschaften um viel. So bleibt zu hoffen, dass die Partie einen ähnlichen Ausgang wie das Hinspiel nimmt und die Kickers erneut zurückgeworfen werden. Für die Preußen wäre ein Auswärtsdreier mit Blick auf die kommenden Wochen enorm wichtig und würde nach der guten Leistung gegen Osnabrück für weiteren Auftrieb sorgen. Denn wenn an diesem Wochenende Horst Steffen zu seinem Ex-Verein reist, reist ein Ex-Preußen-Trainer am kommenden Wochenende nach Münster. Im kommenden Heimspiel kehrt Peter Vollmann mit dem VfR Aalen an die Hammer Straße zurück. In den nächsten beiden Partien gilt, wie quasi in jedem Spiel, mal wieder:

Auf geht’s Preußen, kämpfen und siegen!


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