Nix zu holen an der Aa!

Vorschau VfR Aalen
Vorschau VfR Aalen

Wieder einmal lässt sich ein Haken an die Saison machen. Bereits acht Spieltage vor Schluss scheint ein Aufstieg des SCP so utopisch wie der Gewinn der Meisterschaft von Schalke 04. Die Fans können sich also mal wieder auf eine Saison in der dritten Liga einstellen, höchstwahrscheinlich auch ohne DFB-Pokal Highlight im Sommer. So die Sicht der (wohl meisten) Fans. Horst Steffen gibt sich jedoch weiterhin kämpferisch. Minimum Platz vier und die damit verbundene Qualifikation für die erste Hauptrunde des Pokals soll noch erreicht werden.

Damit dies bei fünf Punkten Rückstand auf Großaspach noch gelingt, muss am Samstag ein Heimdreier her. Zu Gast ist dann der VfR Aalen. Gecoacht wird der Verein aus dem Osten Baden-Württembergs von einem alten Bekannten. Peter Vollmann trainierte die Adlerträger von 1996-1998 und 2002-2003. Aus seinem letzten Aufenthalt in der Domstadt dürfte er jedoch nur Carsten Gockel noch kennen, den er damals als Spieler unter seinen Fittichen hatte. Preußen-Trainer Horst Steffen wies jedoch unter der Woche bei westline darauf hin, dass außer einem gemeinsamen Interviewtermin in der Vergangenheit keine nähere Bekanntschaft zu Vollmann bestehe.

Schulz gesperrt, Morys in den Medien
2015/2016 - 31. Spieltag - Preußen Münster - VfR Aalen

2015/2016 – 31. Spieltag – Preußen Münster – VfR Aalen

Peter Vollmann kann beim Gastspiel bei seinem Ex-Verein nahezu aus dem Vollen schöpfen. Lediglich einer fehlt, der wohl darauf gebrannt hätte, die Außenbahnen des Preußenstadions umzupflügen. Thorsten Schulz wechselte vergangenen Winter für ein halbes Jahr zu den Adlerträgern. Trotz solider Leistungen wurde sein Vertrag nicht verlängert und er schloss sich dem Verein von der Ostalb an. Nun fehlt er jedoch wegen seiner zehnten gelben Karte und ist zum Zuschauen verdammt.

Um das Fairplay verdient machte sich jedoch Aalens Angreifer Matthias Morys. Der ehemalige Leipziger erzielte am vergangenen Freitag beim 0:0 ein Tor gegen Dynamo Dresden. Jedoch mit dem Ellenbogen und somit regelwidrig. Obwohl es scheinbar offensichtlich war, muss man Morys einfach loben, dass er beim Schiedsrichter den irregulären Treffer zu gab und nicht weiter lamentierte. Einfach wohltuend in der heutigen Zeit, in der das Zeitschinden, Krümmen auf dem Boden oder Abheben bei Windstößen nahezu zur Kultur auf dem Rasen gehört. Bemerkenswert beim VfR Aalen ist zudem die Personalie Jonatan Kotzke. Der zentrale Mittelfeldspieler war beim SV Wehen Wiesbaden nach einem Kreuzbandriss auf das Abstellgleis geraten, nach einem Probetraining im Winter schlug der VfR zu und Kotzke ist seit dem aus der Zentrale der Vollmann-Elf nicht mehr wegzudenken.

Ausgeglichene Bilanz gilt es zu verbessern

Ausgeglichener könnte ein Direktvergleich zweier Teams nach drei Spielen kaum sein. Jede Mannschaft erzielte in den drei Partien ein Tor, gewann jeweils mit 1:0 (SCP: Kirsch/2011; VfR: Dausch/2011) und das Hinspiel dieser Spielzeit endete 0:0. Lediglich im Punkt rote Karten führen die Aalener mit 2:1. Diese zückte der damalige Schiedsrichter Florian Heft allesamt beim oben genannten 0:0. Auf Seiten der Aalener war es zunächst Oliver Barth, der die Notbremse gegen Benny Schwarz auspackte.

Im weiteren Verlauf hatte Michael Klauß seine Emotionen nicht im Griff und ließ sich zu einer Tätlichkeit gegen Amaury Bischoff hinreißen. Schlussendlich wurde nach einer Rudelbildung auch noch Benny Schwarz vom Feld geschickt. Scheinbar hat er jedoch aus dieser dummen Aktion (mit zwei Mann Überzahl wäre das Spiel vermutlich (!) anders ausgegangen) gelernt, seit dem flog er nicht mehr vom Platz und hatte sich auch nach der üblen Spuckattacke des Dresdeners Aias Aosman im Griff.

Spielen wird er am Samstag jedoch nicht. Ein Muskelfaserriss stoppte Schwarz unter der Woche genauso wie Adriano Grimaldi, der die gleiche Verletzung vom Auswärtsspiel bei den Stuttgarter Kickers davon getragen hatte. Amachaibous Verletzung in Form einer Fußheberschwäche komplettiert zusammen mit Scherder und Weißenfels das Lazarett. Kapitän Amaury Bischoff fehlte bereits in der Vorwoche, will jedoch auf die Zähne beißen und brennt auf seine Rückkehr ins Team.

4-3-3 gegen 4-3-3

Nicht nur Horst Steffen lässt das 4-3-3 System spielen. Auch Peter Vollmann greift zu dieser offensiv ausgerichteten Formation. Schwabl wird für Schulz aus dem Mittelfeld nach hinten rechts wechseln, Robert Müller dürfte dafür in die Startformation rutschen und mit Kotzke und Maximilian Welzmüller die Zentrale bilden. Über die Flügel kommen Dominick Drexler, einer der notenbesten Akteure der dritten Liga (Quelle: Kicker), auf den man besonders Acht geben sollte und der griechische Jungspund Alexandros Kartalis.

Insgesamt steht die Elf mit den schwarz-weißen Trikots damit auf dem elften Tabellenplatz. Für einen Absteiger aus der zweiten Liga nicht unbedingt der ideale Tabellenplatz, betrachtet man allerdings den großen Umbruch und die vielen Unentschieden (13 an der Zahl) weiß man auch, dass diese Mannschaft deutlich mehr Potenzial hat, als es die Tabelle aussagt. Doch ist dies auch nicht beim SCP der Fall? Gegen Osnabrück zeigte die Mannschaft eine begeisternde Leistung, im Spiel gegen die Stuttgarter Kickers gelang kaum ein Pass über wenige Meter. Dieser SCP ist wie so oft nur schwer nachzuvollziehen.

Unentschieden realistisch

Betrachtet man die Anzahl der Unentschieden (SCP: 11/ VfR: 13) gilt dies für Samstag als die wahrscheinlichste Variante eines Endergebnisses. Doch will man die Spannung weiter hoch halten und zumindest oben noch einmal anklopfen und an Großaspach ranrücken, gibt es erneut keine Ausrede, es müssen gerade zu Hause drei Punkte her. Doch die hatte ich bereits in meinem Vorbericht für die Stuttgarter Kickers gefordert. Die waren zum damaligen Zeitpunkt Vorletzter, es ging jedoch auswärts nach Schwaben. Im zweiten Teil der baden-württembergischen Festspiele gilt es jedoch die Pleite aus der Vorwoche vergessen zu machen und die Fans mit ins Boot zu holen. Doch auch wenn man von einem Unentschieden ausgeht, ich fahre zum SCP um in kämpfen und schlussendlich dann auch siegen zu sehen. In diesem Sinne:

Auf geht’s Preußen, kämpfen und siegen! 

Links zum Spiel
Wie gut hat Dir der Artikel gefallen?
[Anzahl Stimmen: 0 Durchschnittliche Bewertung: 0]

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

P