Vogelwildes Duell im Norden? Der SCP zu Gast in Kiel
Der „Kiel-Fluch“, wie er über Jahre bestand und genannt wurde, wurde bereits in der Hinrunde abgelegt. Doch wer am Samstag im hohen Norden von einem Selbstläufer ausgeht, wird sich getäuscht sehen. Hochambitioniert starteten die Kieler in die Saison. In der vergangenen Saison reichte es schließlich für den Relegationsplatz, man scheiterte in München bei den Sechzigern sprichtwörtlich in allerletzter Minuten am Aufstieg. Somit wollte man in der aktuellen Spielzeit das nachholen, woran man vergangene Saison bitter scheiterte. Doch bereits früh in der Saison zeichnete sich ab, dass die Kieler in dieser Spielzeit mit den oberen Rängen wenig bis gar nichts zu tun hätten. Doch auch in einer schwierigen Phasen behielten die Kieler die Nerven und entgegen aller ungeschriebenen Gesetze hielt der Verein an seinem Trainer fest und so sitzt auch am morgigen Spieltag Karsten Neitzel beim KSV Holstein an der Seitenlinie.
Das Hinspiel – Hansch sieht wie die Preußen früh alles klar machen
Im Hinspiel war Moderatorenlegende Werner Hansch zu Gast im Preußenstadion und fungierte als Co-Kommentator beim Fanradio des SCP, Radio Mottekstrehle. Er sollte den Adlerträgern Glück bringen und das schon relativ früh. Nach einer halben Stunde stieg Marco Pischorn nach einer Ecke von Amaury Bischoff glockenfrei im Strafraum am höchsten und nickte wuchtig zur 1:0 Führung ein. Wenig später verarbeitete Marcel Reichwein einen Pass aus dem Mittelfeld in bester Torjägermanier, sein Schuss aus der Drehung kam nicht hart aufs Tor, dafür umso platzierter und der Kieler Keeper Robin Zentner musste den Ball zum zweiten Mal aus dem Netz holen. Im weiteren Verlauf verwalteten die Adlerträger die Führung und verteidigten zur damaligen Zeit den zweiten Platz. Kiel war nach dem Spieltag Tabellenletzter und beide Mannschaften trennten 14 Punkte.
Die aktuelle Ausgangssituation
Derer sind es nun noch drei. Die Preußen stehen zur Zeit auf dem siebten Tabellenplatz, drei Plätze und drei Punkte dahinter der Gastgeber aus Kiel. So möchten die Störche nur zu gerne mit den Adlerträgern gleichziehen. Doch diese sind nach dem ungefährdeten 3:0 Sieg im Heimspiel gegen Cottbus im Aufwind. Auch wenn Energie in dieser Partie maximal das Niveau eines Regionalligisten präsentierte, sollte der höchste Saisonsieg Rückenwind für die restlichen Partien geben. Zumindest gegen Kiel nicht mit dabei sein wird Stürmer Adriano Grimaldi. Nach seinem Tor gegen Cottbus erlitt der Stürmer einen Anriss der Bauchmuskulatur, Trainer Horst Steffen hofft auf eine Rückkehr in der nächsten Trainingswoche. Zudem gab es von den Langzeitverletzen gute und schlechte Kunde. Jesse Weißenfels möchte zur kommenden Saison wieder voll angreifen. Die rätselhaften Sehnenbeschwerden hat er abgelegt, neue Einlagen helfen außerdem schmerzfrei zu trainieren. Nach Tobias Rühle, den der SCP am Montag aus Großaspach verpflichtete, quasi ein weiterer Neuzugang für die kommende Saison. Doch traurig stimmt wohl jeden Preußenfan, dass Simon Scherder aller Wahrscheinlichkeit nach erst im Jahr 2017 zurückkehren wird. Auch an dieser Stelle noch einmal gute Besserung an Simon, bleib stark und alle Preußenfans warten sehnsüchtig auf deine Rückkehr auf den Platz.
Bester Torschütze der Kieler fehlt – Schmidt diesmal wohl dabei
Fehlen tut auf Kieler Seite der beste Torschütze. Steven Lewerenz wurde vor der Saison aus Würzburg verpflichtet, doch der flinke Rechtsaußen sah am vergangenen Wochenende seine fünfte gelbe Karte und muss im Duell mit den Preußen passen. Ihn ersetzen wird vorraussichtlich Willi Evseev. Die Innenverteidigung dürfte Raphael Czichos mit einem alten Bekannten bilden. Dominik Schmidt fehlte im Hinspiel unter dubiosen Umständen im Kieler Kader, im Heimspiel der Störche wird er nun das erste mal seit seinem Wechsel an die Förde auf seine alten Mannschaftskameraden treffen. Auf der Rückreise sollten alle Beteiligten dringlichst prüfen ob Schmidt sich nicht irgendwo in den Bus gemogelt hat. Schließlich ist an diesem Wochenende ja wieder Send… ;-) Zufall? Ich glaube nicht, nein.
Die Raute als neues Mittel
Unter der Woche entschieden die Engländer, dass die HSV Raute das hässlichste Fußballwappen sei. Bei Preußen ist die Raute aber sexy geworden. Zwar nicht im Vereinslogo aber als Spielsystem im Mittelfeld. So wurde Philipp Hoffmann von der Außenposition in die Mitte gezogen und gibt eine Art Spielmacher vor zwei zentralen Mittelfeldspielern (Bischoff und Laprevotte) und einem Abräumer (Philipps). Angewandt in den letzten beiden Spielen kassierte der SCP kein Gegentor und holte vier von sechs möglichen Punkten. Doch die Kieler spielen eine heutzutage eher unkonventionelle Methode in der Defensive und verteidigen statt Raum- durch Manndeckung. Insofern dürfte die Partie einen interessanten Verlauf aufzeigen und hoffentlich nicht allzu vogelwild enden, wenn die Störche auf die Adler(-träger) treffen. Doch die Mannen von Horst Steffen wollen den ersten Auswärtssieg seit Februar in Mainz und mit einem zweiten Sieg in Serie wäre der „Kiel-Fluch“ ein für alle mal zu den Akten gelegt. Damit dies gelingt, heißt es auch am Samstag Nachmittag um 14 Uhr wieder:
Auf geht’s Preußen, kämpfen und siegen!
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