Was Dotchev in Münster verwehrt blieb…

Vorschau - FC Erzgebirge Aue
Vorschau - FC Erzgebirge Aue

…das schaffte er nun in Aue. Denn am letzten Spieltag sind die Mannen aus dem Erzgebirge nicht mehr von einem der beiden begehrten Aufstiegsplätze zu verdrängen. Wieder einmal ist nun eine Saison (fast) vorbei. Wieder einmal spielten die Preußen in der Hinrunde zum Teil groß auf, hatten in der entscheidenden Phase aber mit dem Aufstieg wenig bis gar nichts zu tun. Anders die Mannschaft von Pavel Dotchev: In der Hinrunde hatten wenige die komplett neu zusammengewürfelte Mannschaft aus dem Osten der Republik auf dem Schirm für einen möglichen Aufstieg. Anders als bei seiner Station in Münster wo die Zuschauer mit spektakulärem Offensivfußball verwöhnt wurden (und letzten Endes nicht belohnt), baute er in Aue ein wahres Bollwerk auf. Über die kompakte Defensive mit einem überragenden Martin Männel im Tor schaltet Aue immer wieder geschickt um. Mit Pascal Köpke kam im Winter auf Leihbasis vom KSC der erhofft Knipser, auch Cebio Soukou (übrigens von Ex-Preußen Sercan Güvenisik beraten), bei Regionalligist Rot-Weiss Essen auf dem Abstellgleis, war die erhofft Verstärkung für die Offensive.

Bittere 0:1 Niederlage im Hinspiel

Das Hinspiel war ein Paradebeispiel für das Spiel beider Teams. Aue stand defensiv kompakt, kam nur selten vor das Tor von Niklas Lomb und nutzte eine Unachtsamkeit der SCP Defensive eiskalt aus. Ausgerechnet der langjährige Bielefelder Philip Riese drückte ein Zuspiel von Kvesic über die Linie und ließ Ex-Trainer Dotchev bei der ersten Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte jubeln. Im Anschluss zeigte sich Dotchev süffisant bis sarkastisch auf der Pressekonferenz. Hatte Ralf Loose bei seiner Ankunft noch den Fitnesszustand der Mannschaft beklagt kommentierte er ironisch, dass er über den Sieg aufgrund dessen doch verwundert sei. Nur 17 Tage später wurde Loose dann auch entlassen. Konstanter geworden ist das Spiel der Adlerträger jedoch nicht, nur dass man mit Steffen auf der Sympathieskala eindeutig hoch geklettert ist. Doch auch seine Arbeit lässt sich letzten Endes erst bewerten, wenn er den Kader nach seinen Vorstellungen zusammengestellt hat. Dafür läuft die Kaderplanung derzeit auf Hochtouren. Selten standen vier Neuzugänge zu einem so frühen Zeitpunkt fest. Auch die weiteren Namen, die in den Medien kursieren sind durchaus vielversprechend. Ambitioniert wird man also auch in die kommende Saison starten. Ob es am Ende zu mehr reicht, dafür müsste man Hellseher sein.

Personalprobleme in der Offensive

Doch derzeit muss Horst Steffen noch auf den Kader zurückgreifen, der ihm (bis auf Adriano Grimaldi) bei seinem Amtsantritt zur Verfügung stand. Doch komplett richtig ist auch dies nicht, denn insbesondere in der Offensive muss der Trainer einige Ausfälle beklagen. Marcel Reichwein muss mit einer Fußverletzung passen und absolvierte also am vergangenen Wochenende bei der Heimpleite gegen Dynamo Dresden sein letztes Spiel mit dem Adler auf der Brust. Lennart Stoll bekam beim Training einen Ball ins Gesicht, aufgrund einer Einblutung im Auge muss auch er im letzten Saisonspiel passen. Nach seinen ansprechenden Auftritten in den beiden letzten Partien durchaus schade für das Eigengewächs. Benjamin Schwarz und Philipp Hoffmann wurde beide am Knie operiert. Schwarz fehlt bis zu 8 Wochen und wird erst im Laufe der Vorbreitung einsteigen, bei Hoffmann gibt es noch keine Prognose, allerdings dürfte es bei ihm weitaus länger dauern. Normal konnte man in dieser Saison (leider!) immer zwei Namen zu den Dauerverletzten zählen. Publikumsliebling Simon Scherder und Jesse Weißenfels. Doch während Scherder noch intensiv an seinem Comeback arbeitet, konnte der Verein positive Kunde in Sachen Weißenfels verkünden. Nach einem Seuchenjahr konnte er in dieser Woche am Mannschaftstraining teilnehmen. Eine Option für Aue dürfte er aufgrund des Trainingsrückstands noch nicht sein, in der kommenden Saison darf man jedoch gespannt auf den Mann sein, der im vorigen Jahr in der Regionalliga für die Sportfreunde Lotte Tor um Tor erzielte. Fraglich ist der Einsatz von Adriano Grimaldi. Aufgrund von Obeschenkelproblemen pausierte er am Donnerstag, wird die Reise nach Aue jedoch antreten. Eine Entscheidung über einen Einsatz fällt jedoch erst nach dem Abschlusstraining.

Noch einmal alles geben…

…das haben sich zumindest die Anhänger verdient, die den weiten Weg nach Aue antreten. Auch wenn der sportliche Reiz begrenzt ist, sollte man zumindest aus Sportlersicht und als Dankeschön an die mitgereisten Fans alles in die Waagschale werfen, um zumindest einen versöhnlichen Abschluss zu schaffen. Ein allerletztes Mal in der Spielzeit 2015/2016 heißt es also am Samstag:

Auf geht’s Preußen, kämpfen und siegen!


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