Extra-Splitter: Wer kommt? Wer geht? Wer bleibt?

Die Saison ist zwar schon abgeschlossen, dennoch hat sich in den letzten Tagen einiges beim SC Preußen Münster getan. Grund genug einen Extra-Splitter einzustreuen. Denn personell wurde in dieser Woche an einigen Stellen geschraubt.

Wer kommt?

  • Die Spatzen pfiffen es bereits seit langem von den Dächern, nun ist es fix. Jeron Al-Hazaimeh wird aber der kommenden Saison ein Adlerträger. Der gebürtige Düsseldorfer unterzeichnete einen Vertrag über zwei Jahre. Mit einer Größe von 1,94 m ist er jedoch nur der „zweitgrößte“ Transfer dieses Sommer hinter Sebastian Mai (1,95 m). Neben seiner Stammposition auf der linken Verteidigung, kann Al-Hazaimeh jedoch auch in der Innenverteidigung agieren. Mit Adriano Grimaldi trifft er bei den Preußen auf einen alten Bekannten. In der Saison 2011/2012 standen beide gemeinsam für die Zweitvertretung von Fortuna Düsseldorf auf dem Platz. Damals auch mit dabei: Ex-Preuße Marco Königs, der unter der Woche einen Vertrag beim Zweitligaaufsteiger Würzburger Kickers unterschrieb und Tugrul Erat, an dem der SCP wohl auch interessiert war. Ihn zieht es jedoch aller Wahrscheinlichkeit nach zu den Zebras aus Duisburg.
  • Al-Hazaimeh folgen könnten, wenn man den lokalen Medien vertrauen darf, zwei weitere Spiele. Mit Denis Mangafic und Edisson Jordanov sind gleich zwei Spieler für den rechten Flügel im Anflug auf den Adlerhorst. Mangafic soll laut den Westfälischen Nachrichten am Montag den obligatorischen Medizincheck absolvieren. Beim Drittligaabsteiger aus Frankfurt absolvierte der rechte Verteidiger in der vergangenen Saison lediglich 69 Minuten auf dem Platz und möchte seine Karriere im beschaulichen Westfalen neuen Auftrieb geben.
  • Eine Position weiter vorne, im rechten Mittelfeld, könnte Edisson Jordanov für Wirbel sorgen. Der ehemalige U21 Nationalspieler Bulgarien steht mit 22 Jahren erst am Anfang seiner Karriere, kann aber schon auf über 100 Drittligaspiele zurück blicken. Zuletzt stieg er in den vergangenen beiden Jahren mit Borussia Dortmund II und den Stuttgarter Kickers aus der 3. Liga ab. Aufgrund des (nun endgültig feststehenden) Abstiegs des Letztgenannten, ist er ablösefrei und könnte nach Sandrino Braun der zweite Spieler sein, der von Degerloch nach Münster wechselt. Vor einigen Jahren konnten die Preußenfans sogar live sein erstes Tor im Profifußball bestaunen. Im Spiel gegen Hansa Rostock erzielte er nach wenigen Minuten das 2:0 für die Gäste. Da die Adlerträger (man, was eine Saison damals…) noch fünf (!) Tore nachlegten, hätte wohl niemand gedacht. Aufgrund seiner Flexibilität im Mittelfeld (kann links wie recht und sogar zentral im offensiven Mittelfeld agieren) würde ein Transfer nach der Verletzung von Philipp Hoffmann durchaus Sinn machen.
  • Im Tor sind die Chancen auf eine Rückkehr von Niklas Lomb wohl marginal. Laut Carsten Gockel planen die Leverkusener mit ihm als 3. Torwart. Was für eine Verschwendung von Talent :-( Nachfolger könnte Philipp Kühn werden. Sowohl die WN, als auch die BILD sehen ihn als Spitzenkandidaten auf die vakante Stelle zwischen den Pfosten. Ähnlich wie Mangafic fehlt auch ihm die Spielpraxis, stand er in der abgelaufenen Saison lediglich in neun Oberligaspielen zwischen den Pfosten (14 Gegentore). Als dritter Torwart beim Zweitligist Sandhausen haben sich seine Einsatzchancen nicht gerade erhöht, sodass auch er nach einer neuen Herausforderung schaut. In Beckum geboren, bei RW Ahlen ausgebildet, stehen die Chancen auf eine Rückkehr ins Münsterland sicher nicht schlecht. Dass er durchaus für höheres berufen sein könnte, konnte Kühn in den beiden Saisons 2013/2014 und 2014/2015 unter Beweis stellen. Im Trikot von Rot-Weiß Oberhausen war er in beiden Spielzeiten jeweils der mit Abstand beste Torwart der starken Regionalliga West.

Wer geht?

  • Lange Zeit war es still um Björn Kopplin. Nun gibt es Gewissheit. Kopplin wird die Adlerträger nach einer Saison und 40 Einsätzen (wettbewerbsübergreifend) verlassen. Sein neues Ziel ist unbekannt, nach der nahendenVerpflichtung von Mangafic und dem laufenden Vertrag von Stephane Tritz, konnte man sich nicht auf ein neues Arbeitspapier einigen.
  • Nie auf Rasen im Stadion, aber ständig auf dem Grün des Trainingsplatzes stand in den vergangenen Jahren Dennis Morschel. Ähnlich wie Babacar N’Diaye wurde auch Morschel von den Spielern enorm geschätzt und hatte insbesondere für die verletzten Spieler immer viel Zeit und ein offenes Ohr. Ihn zieht es jedoch leider in das Nachwuchsleistungszentrum des 1. FC Köln. Ein tofter Seegers verlässt die Preußen, wer ihn kennenlernen durfte, weiß wovon ich spreche. Wie auch Björn Kopplin kann man beiden nur alles Gute für die Zukunft wünschen!
  • Noch nicht fix, jedoch so gut wie sicher ist der Abgang von Angreifer Cihan Özkara. Während sein Onkel Orhan Özkara stets unagefochtener Stammspieler und Kapitän war, konnte Cihan die „Özkara-Ära“ beim SCP leider nicht wie gewünscht fortführen. Sein bestes Spiel macht Özkara wohl bei der Saisoneröffnung gegen Hannover 96 – als er noch gar keinen Vertrag hatte. Im Anschluss pendelte er unter Ex-Trainer Ralf Loose zwischen dem Rasen und einem Bankplatz, bei Horst Steffen jedoch nur noch zwischen Bank und Tribüne. Das Interesse türkischer Zweitligisten ist bekannt, eine Vertragsauflösung wäre insgesamt für alle Beteiligten wohl die beste Lösung.

Wer bleibt?

  • Publikumsliebling und Pechvogel zugleich ist bei den Preußen Simon Scherder. Nach einem Kreuzbandriss mit anschließend diversen Komplikationen, konnte der dienstälteste Spieler in Reihen der Preußen lediglich ein paar Minuten im Testspiel gegen den FC Emmen spielen, bevor die Verletzung wieder aufbrach. Einfach nur bitter zu sehen, wie ein hochtalentierter junger Spieler so zurückgeworfen wird. Frühestens ab 2017 kann man Scherder wieder auf dem Platz zujubeln. Doch Grund zu Jubeln gab es bereits unter der Woche, sowohl für Simon, als auch für die Fans. Wie von Carsten Gockel angekündigt, verlängerte man den auslaufenden Vertrag mit Scherder um ein weiteres Jahr. Für ihn heißt es jedoch zunächst weiter in der Reha arbeiten und für das Comeback arbeiten. Wir freuen uns schon auf den Gänsehautmoment, wenn Kerni über die Lautsprecheransage verkündet: „Mit der Nummer 15, er ist wieder dabei…SIIIIMOOOON….“ …“SCHERDER!“ :-)
  • Keine große Überraschung, aber dennoch erwähnenswert: Der SC Preußen Münster bleibt in der 3. Liga. Am Freitagmittag erhielten die Verantwortlichen ein Fax vom DFB aus Frankfurt, in welchem dem SCP die Lizenz vollumfänglich erteilt wurde. Auch die anderen 19 sportlich qualifizierten Mannschaften erhielten vom DFB die Lizenz, ein Klassenerhalt der Stuttgarter Kickers ist somit vom Tisch.

 

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