Pause ade: Die Preußen zu Gast in Halle
Beim SC Preußen Münster gab es in diesem Sommer eine hohe Fluktuation im Kader. Im Vergleich zum kommenden Gegner, dem Halleschen FC, zeigten sich die Preußen jedoch moderat im Transferfenster. Dort stehen ganze 16 Zugänge 15 Abgängen gegenüber. Dabei hatte der HFC den Verlust vieler Leistungsträger zu beklagen. Sören Bertram, wenngleich zum Ende der Saison aufgrund eines Kreuzbandrisses verletzt, Osayamen Osawe und Maximilian Jansen verließen Sachsen-Anhalt und suchten in der 2. Bundesliga ihr Glück. Mit Tim Kruse, Marcel Baude und Björn Ziegenbein verschlug es gleich drei Spieler zum 3.Liga-Absteiger Energie Cottbus. Auf der anderen Seite stehen einige interessante Personalien zu Buche. Mit Royal-Dominique Fennell konnte man einen Würzburger Aufstiegshelden von einem Wechsel an die Saale überzeugen. Dafür legten die Hallenser knapp 70.000 € auf den Tisch, die man nach dem Pokaltriumph gegen den 1. FC Kaiserslautern scheinbar problemlos stemmen konnte. Als ebenso beinharter Abräumer gilt Klaus Gjasula von den Stuttgarter Kickers. Ähnlich wie Petr Cech von Arsenal London trägt auch er immer einen Helm auf dem Kopf und ist für seine rustikale und robuste Spielweise bekannt. Vier gelbe Karten in den ersten fünf Spielen, dazu eine im DFB-Pokal sprechen eine eundeutige Sprache. Während Fennell und Gjasula hinten die Schotten dicht machen, sollen weiter vorne der libanesische Nationalspieler Hilal El-Helwe und Benjamin Pintol für Wirbel sorgen.
Böger wechselt Position, Schmitt kommt aus Hessen nach Halle
Bereits gegen Ende der letzten Saison, genauer gesagt am 13. April, begann das große Stühlerücken beim HFC. Stefan Böger, der bis dato als Trainer fungierterte, agiert von nun an als Sportdirektor. Als Nachfolger auf den Trainerstuhl kam aus Offenbach Rico Schmitt nach Halle. Ursprünglich waren beide Wechsel erst zur Spielzeit 2016/2017 geplant, doch eine kurzfristiges, sportliches Tief zwang die Verantwortlichen bereits frühzeitig zum Handeln. In Halle trifft Schmitt mit Gjasula und Pintol bereits auf zwei alte Bekannte aus seiner Offenbacher Zeit. Insbesondere Pintol, vor dieser Saison noch ohne Einsatz in der 3. Liga wusste zu überzeugen und konnte sich an vorderster Front gegen die beiden 3.Liga erfahrenen Angreifer Timo Furuholm und Petar Sliskovic durchsetzen.
Hoch gestartet, tief gefallen
Während sich der SC Preußen nach seinem Katastrophenstart quasi bislang nur im Tabellenkeller aufhielt, startete der HFC sehr vielversprechend. Ein 3:0 Auswärtssieg in Erfurt, dazu konnte man dem Liga-Favoriten Chemnitzer FC ein 1:1 abluchsen. Hinzu kam der überzeugende 4:3 Triumph über den 1. FC Kaiserslautern im DFB-Pokal. Doch der Auftaktsieg sollte bislang der einzige Saisonsieg des HFC bleiben und man rutschte mittlerweile auf Platz 15. Aus den letzten drei Ligaspielen holten die Hallenser lediglich einen Punkt, beim SCP derer vier. Der Tiefpunkt beider Teams dürften die Partien gegen die SG Sonnenhof Großaspach gewesen sein. Die Preußen unterlagen dort sang- und klanglos mit 0:2 und zeigten ihre schwächste Saisonleistung, der HFC durfte die Heimreise sogar mit einer 0:3 Pleite dort antreten. Beide Trainer werden also die Länderspielpause genutzt haben, um ihre Mannschaft noch einmal auf Vordermann zu bringen. SCP-Kapitän Michele Rizzi sprach in den Westfälischen Nachrichten gar von einer zweiten Vorbereitung in den letzten Wochen.
Rizzi zurück, Bischoff fällt weiter aus
Rizzi selber kehrte in dieser Woche nach einer Entzündung am Sprunggelenk zurück ins Mannschaftstraining und meldete sich fit für die Partie an der Saale. Ebenso wieder einsatzfähig ist Jeron Al-Hazaimeh, der seine Hüftprobleme auskuriert hat. Ausfallen werden weiterhin die Langzeitverletzten Simon Scherder und Philipp Hoffmann, der in der Länderspielpause immerhin wieder auf den Rasen zurückkehrte und Individualtraining absolvieren konnte. Nicht mit im Bus sitzen Ole Kittner mit Problemen am Hüftbeuger, sowie Amaury Bischoff nach seinem Außenbandriss. Somit dürfte, im Vergleich zur Startelf gegen die Zweitvertretung des FSV Mainz 05, lediglich eine Änderung stattfinden. Michele Rizzi dürfte neben Danilo Wiebe im zentralen Mittelfeld agieren und Mehmet Kara ersetzen. Offen ist noch der Einsatz von Rechtsverteidiger Denis Mangafic, der mit Patellasehnenproblemen zu kämpfen hat. Ihn könnte, im Falle eines Ausfalls, Stephane Tritz ersetzen. In der Viererkette neben ihm dürften Sebastian Mai, Lion Schweers und Benjamin Schwarz agieren. Insbesondere Schwarz wusste während des Ausfalls von Al-Hazaimeh zu überzeugen und dürfte dort den Vorzug erhalten. Im Offensivbereich dürften vor Michele Rizzi und Danilo Wiebe noch einmal Sinan Tekerci und Edisson Jordanov den Vorzug erhalten, um die beiden Angreifer Jesse Weißenfels und Adriano Grimaldi mit Vorlagen zu füttern.
Update: Der SC Preußen vermeldet, dass Rechtsverteidiger Denis Mangafic nicht mit im Bus nach Halle sitzt. Auch Lennart Stoll wurde nicht für den Kader nominiert.
Zwei Auswärtssiege in der vergangenen Saison
In der abgelaufenen Spielzeit gewann der SCP beim HFC und der HFC beim SCP. Das Hinspiel endete nach der HFC-Führung durch Furuholm, dank eines Doppelpacks von Marcel Reichwein und eines Elfmeters von Mehmet Kara mit 3:1 zu Gunsten der Adlerträger. Im Rückspiel war es die erste Niederlage für Horst Steffen als Trainer der Münsteraner. Nach einem hoffnungsvollen Start mit zwei Siegen gegen Erfurt und Mainz 2 war es Tobias Müller, der die kleine Serie beendete und seine Hallenser zum Sieg im Preußenstadion köpfte. In Fankreisen des Halleschen FC ist der SC Preußen als Schauspielertruppe verschrien. Dies rührt noch immer von der Partie aus dem Jahr 2012, als die Preußen, aus Sicht der HFC-Fans, einen ungerechtfertigten Elfmeter nach Foul an Dimitrij Nazarov zugesprochen bekamen, sowie Steven Ruprecht eine offenbar fragwürdige rote Karte. Dass diese Spieler mittlerweile auf beiden Seiten nicht mehr agieren – geschenkt. Ist der Ruf erst ruiniert…
Auch am Freitag könnte es zu einem solchen Szenario kommen, hat der HFC doch mit Fabian Franke, Stefan Kleineheismann, Dominique-Royal Fennell und Klaus Gjasula gleich vier Spieler, die eine sehr physische Gangart bevorzugen und bestimmt nicht zimperlich mit ihren Gegenspielern umgehen. Mit Fifa-Schiedsrichter Tobias Stieler leitet die Partie jedoch einer der besten seines Fachs und wird hüben wie drüben unsportliche Verstöße ahnden. Gegen einen physisch überlegenen Gegner dagegen zu halten und erneut alles für den SCP in die Waagschale zu werfen muss die Marschroute für die Mannen von Horst Steffen sein. Nur dann könnte der SCP den zweiten Dreier der Saison und den ersten Auswärtsdreier seit dem 30.04. landen.
Am Freitag um 18:30 im Erdgas Sportpark heißt es nach der Länderspielpause endlich wieder:
NUR DER SCP!
Jetzt mitdiskutieren bei uns im Preußen-Forum – Thread – Hallescher FC – SC Preußen Münster
Links zum Spiel
- Video-Livestream – Hallescher FC – Preußen Münster – MDR
- Mottekstrehle (Web-Stream)
- Radio Mottekstrehle (VLC/Media Player)
- Liveticker SCP
- Tippspiel