Sieg für Magdeburg – Preußen jetzt Schlusslicht

2016/2017 - Spielbericht - SC Preußen Münster - 1. FC Magdeburg - 2:3

Zum Kellerduell gastierte am Samstag der 1. FC Magdeburg im Preußenstadion. Der Gewinner sollten am Ende aus Sachsen-Anhalt kommen, während die Adlerträger des SC Preußen Münster weiterhin auf den zweiten Saisonsieg warten müssen. Wie schon gegen Halle konnten die Preußen eine durchaus ansehnliche Partie absolvieren, standen am Ende jedoch mit leeren Händen da. Grund dafür waren insbesondere die eklatanten Abwehrfehler. Viel Zeit zum Nachdenken bleibt jedoch nicht. Schon am Mittwoch geht es zum FSV Frankfurt.

Kalte Dusche zu Beginn

Die Preußen starteten druckvoll in die Partie und wollten die unglückliche Niederlage in Halle vergessen machen. Dazu änderte Trainer Horst Steffen seine Startelf lediglich auf einer Position. Sinan Tekerci musste verletzt passen, ihn ersetzte Mehmet Kara auf der halblinken Position der Mittelfeldraute. So ergab sich ein 4-1-2-1-2 System. Vor der Viererkette um Bejamin Schwarz, Sebastian Mai, Lion Schweers und Stephane Tritz agierte Danilo Wiebe auf der Position des Abräumers, auf den Halbpositionen waren rechts Michele Rizzi und links Mehmet Kara beheimatet.

Das offensive Dreieck bestand aus Edisson Jordanov als Spielermacher hinter den beiden Spitzen Jesse Weißenfels und Adriano Grimaldi. Doch bereits in der 5. Minute wurden sämtliche guten Vorsätze über den Haufen geworden. Vorne erreicht eine Flanke von Stephane Tritz nicht seinen Mitspieler, ein Befreiungsschlag der Magdeburger landete bei Manuel Farrona Pulido. Der spielte den Magdeburger Torjäger Beck in abseitsverdächtiger Position an. Dessen Hereingabe war erneut in für Farrona Pulido gedacht, doch Sebastian Mai kam gegen den quirligen Deutsch-Spanier zu spät.

Als einer der wenigen Pffife des schwachen Schiedsrichters Timo Gerach war dieser jedoch korrekt und so gab es Elfmeter für die Gäste in blau-weiß. Christian Beck und Marius Sowislo hatten in der laufenden Spielzeit bereits für den FCM verschossen, doch diesmal ließ sich Beck nicht lange bitten und guckte sich Schulze Niehues so aus, dass der Ball im Netz landete.

Viele Nickligkeiten doch die Pfeife bleibt stumm

Doch bereits wenige Zeigerumdrehungen später konnte Gästekeeper Jan Glinker einen Ball nur abklatschen lassen, beim Nachsetzen wurden Jesse Weißenfels die Beine von hinten weggezogen. Spätestens mit dem ausbleibenden Elfmeterpfiff war klar, dass mit Gerach auf keinen Fall ein Heimschiedsrichter den Weg aus Landau nach Münster gefunden hatte. Im Anschluss wirkten die Preußen bemüht, aber aufgrund des erneuten Rückstandes ein wenig gehemmt.

Hinzu kam, dass die Gäste immer wieder durch kleinere Fouls, die zum Teil gepfiffen wurden, zum Teil aber auch nicht, den Spielfluss unterbrachen und sich diese Taktik durchaus bewährte, da keinerlei persönliche Strafen ausgesprochen wurden. In der 24. Minuten unterband der Schiedsrichter das Spiel, jedoch zu Gunsten eines Freistoßes für die Magdeburger. Diese haben mit Nico Hammann einen besonderen Spezialisten für solche Fälle in ihren Reihen. Seinen wuchtigen Vollspannschuss konnte Preußen-Keeper Schulze Niehues gerade noch raus fischen, gegen den Nachschuss des aufgerückten und wieder genesenen Felix Schiller war er jedoch machtlos.

Doch wer jetzt dachte, die Preußen gäben sich auf, sollte sich irren. Gerade mal drei Minuten später irrte eine Flanke von Benjamin Schwarz durch den Strafraum der Gäste, Michele Rizzi schaltete am schnellsten und brachte den Ball spektakulär in die Mitte zu Weißfenfels, der nicht weniger spektakulär und humorlos das Spielgerät unter die Latte und von dort in die Maschen knallte. Der Anschluss war geschaffen. In der 45. Minuten konnte sich Adriano Grimaldi auf der rechten Außenbahn durchsetzen, seine Hereingabe fand jedoch keinen Abnehmer. So ging es, wie in Halle mit einem 1:2 in die Pause, das für die Gäste durchaus als schmeichelhaft gelten konnte, waren sie aus dem Spiel heraus doch kaum vor das Gehäuse der Adlerträger gekommen. Hier geht noch mehr dachten sich wohl viele der Preußen-Fans in der Pause

Blitzstart und Nackenschlag

Die Preußen kamen aus der Kabine und wollten tatsächlich mehr – den Ausgleich. Darauf mussten sie noch nicht einmal lange warten. Zwei Minuten waren in der zweiten Halbzeit gespielt, die Tribüne füllte sich gerade erst wieder, als erneut eine Flanke von links, diesmal jedoch von Mehmet Kara, ihren Abnehmer bei Michele Rizzi fand.

Dieser machte an diesem Tag sein bis dato bestes Spiel im Adlerdress und schob überlegt in die Mitte zu Adriano Grimaldi, der mit seinem zweiten Saisontor mit Sturmkollege Weißenfels gleich zog und zudem den Ausgleich besorgte. Dieser war mehr als verdient und man hatte das Gefühl, die Preußen könnten noch als Sieger vom Platz gehen. Doch letzten Endes war es erneut eine Standardsituation, die die fünfte Niederlage im siebten Spiel besiegelte.

Erneut ein Freistoß von Hammann, diesmal jedoch von der Mauer abgewehrt, fand im zweiten Versuch seinen Abnehmer in Christian Beck, der die Kugel jedoch nicht unter Kontrolle bekam. Der Ball sprang ihm vom Fuß, sodass Christopher Handke der Nutznießer war und den Ball im Fünfmeterraum unhaltbar ins Preußen-Tor beförderte. Im Anschluss versuchte der SCP sich noch einmal aufzubäumen, mehr als eine erneut fragwürdige Entscheidung bei einem Foul an Edisson Jordanov im Gästestrafraum kam jedoch nicht dabei rum, sodass die Preußen trotz einer über weite Strecken starken Vorstellung am Ende wieder mal mit leeren Händen da stehen. Anders jedoch als zuletzt in Halle gab es von Fanseite Aufmunterungsrufe nach dem Spiel. Es bleibt ja auch in diesen schweren Zeiten wenig anderes übrig, als ALLE ZUSAMMEN FÜR PREUßEN MÜNSTER einzustehen.


Daten zum Spiel

Preußen Münster:  Schulze Niehues – Tritz, Schweers, Mai, Schwarz – Wiebe – Rizzi, Kara – Jordanov – Weißenfels, Grimaldi
Magdeburg: Glinker – Butzen, Handke, Schiller, Hammann – Farrona Pulido (Chahed, 77.), Brandt, Sowislo – Beck, Müller (Düker, 83.), Ernst (Schwede, 58.)

Tore: 0:1 Beck (6.) 0:2 Schiller (24.) 1:2 Kara (27.) 2:2 Grimaldi (47.) 2:3 Handke (67.)

Gelbe Karten: Schweers, Rizzi

Zuschauer: 6.382

Schiedsrichter: Timo Gerach


Medien zum Spiel

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