Rote Laterne im Rhein versenken!
Gerade einmal acht Monate ist der Besuch des SC Preußen Münster in der Kölner Südstadt her. Damals verloren die Preußen die Partie mit 1:2. Julius Biada, mittlerweile in der 2. Liga bei Eintracht Braunschweig, brachte damals die Hausherren mit einem satten Flachschuss in der ersten Halbzeit in Führung. Adriano Grimaldi nickte nach schöner Vorarbeit von Stephane Tritz zum Ausgleich ein, doch Cauly Oliveira Souza veredelte einen Konter der Fortuna zum 2:1 Endstand. Zum damaligen Zeitpunkt war es beim Blick auf die Tabelle ein Duell auf Augenhöhe, doch die Vorzeichen haben sich in den knapp acht Monaten drastisch verändert. Denn nun stehen die Gastgeber vom Samstag hervorragend dar, während die Adlerträger die rote Laterne mit sich herumschleifen.
Verkehrte Welt in Liga 3
Vor Saisonbeginn waren es nicht wenige Trainer in der 3. Liga, die die Preußen auf einem der vorderen Plätze vermuteten. Ein frischer, im Endeffekt aber glückloser Trainer, vielversprechende Neuzugänge und eine gute Vorbereitung ließen auch die Experten außerhalb Münsters aufhorchen. Bei der Fortuna hingegen war es vor der Saison unsicher, wohin die Reise gehen mag. Das hervorragend harmonierende und treffsichere Sturmduo Marco Königs und Julius Biada verabschiedete sich ins Bundesliga Unterhaus Richtung Würzburg, bzw. Braunschweig, im Gegenzug kam mit Marc Brasnic ein junger und hoffnungsvoller Nachwuchsstürmer über den Umweg von Paderborn nach Leverkusen zur Fortuna. Zu Beginn der Saison verletzte sich auch noch der namhafteste Neuzugang Maik Kegel schwer am Knie und wird nicht vor Ende der Saison zurückkehren. Mit Selcuk Alibaz gelang Trainer Uwe Koschinat jedoch doch noch ein Transfercoup gegen Ende der Transferphase. Eigentlich auf der Suche nach einem Mittelstürmer entschied man sich für den flexibel einsetzbaren Mittelfeldspieler und vervollständigte somit seine Kaderplanung. Nichtsdestotrotz durfte man zumindest skeptisch sein, was die Saison der Fortuna angeht. Doch die Domstädter vom Rhein konnten in der laufenden Saison positiv überraschen und stehen mit 20 Punkten lediglich einen Platz hinter dem Relegationsrang 3 und drei Punkte hinter dem zweiten Platz, der zum Aufstieg qualifiziert. Anders gestaltet sich die Lage jedoch bei den Domstädtern aus der Westfalenmetropole. Lediglich neun magere Punkte – allesamt zu Hause erkämpft – stehen für die Preußen zu Buche. Der letzte Auswärtssieg datiert vom 30.04. beim 2:0 Sieg beim SV Wehen Wiesbaden. Die Vorzeichen könnten aus Sicht der Münsteraner durchaus besser sein…
Die alte Leier der Physis…
Sie kam nach dem Trainerwechsel von Pavel Dotchev zu Ralf Loose auf und auch nach der Entlassung von Horst Steffen schlug der neue SCP-Coach Benno Möhlmann gleich mehrfach in diese Kerbe. Positiv anzumerken ist jedoch, dass der Wille daran zu arbeiten im gesamten Kader der Preußen offenbar vorhanden ist. So merkte Tobias Rühle im westline-Interview nach dem Spiel gegen Holstein Kiel an, dass die Sonderschichten bezüglich der Physis in zwei bis drei Wochen Früchte tragen sollen. Ärgerlich nur, dass es schon an diesem Wochenende zur Fortuna aus Köln geht, die über eine der robustesten Truppen der gesamten Liga verfügt. In der Abwehr, die aller Wahrscheinlichkeit Samstag auf dem Platz steht, ist Cimo Röcker mit 1,86 m noch der „Zwerg“; seine Kollegen Uaferro, Mimbala und Flottmann messen allesamt mehr oder weniger um die 1,90 m. Hinzu kommt, dass außer dem Torschützen des letzten Spiels, Cauly Oliveira Souza, ausschließlich Hamdi Dahmani unter 1,80 m misst. Jener Dahmani, im Übrigen auch schon als Torschütze gegen den SCP vor zwei Jahren in Erscheinung getreten, ist seit Wochen in bestechender Form. In den letzten sechs Spiel traf der 28-jährige viermal und legte zwei weitere Treffer auf. Zuletzt riss er die Sportfreunde Lotte aus ihren Träumen, als er am vergangen Wochenende den Siegtreffer für seine Fortuna am Autobahnkreuz erzielte.
Möhlmann findet nach und nach seine Stammformation
Bewacher für eben jenen Dahmani könnte Benny Schwarz sein. Der agierte bereits im vergangenen Spiel auf der Sechserposition und könnte erneut ein Kandidat für diese Rolle sein, da Sandrino Braun noch an Oberschenkelbeschwerden laboriert. Neben ihm soll Amaury Bischoff das Spiel lenken, Michele Rizzi würde insofern wieder die Zehnerposition versetzt. Flankiert wird er aller Voraussicht nach von Tobias Rühle auf rechts und Sinan Tekerci auf links. Das Comeback von Adriano Grimaldi lässt noch immer auf sich warten, insofern darf YOUNGSTAR Tobias Warschewski wohl erneut für Unruhe im Fortuna-Strafraum sorgen.
Dafür sorgen, dass bei einem Auswärtsspiel auch endlich wieder die Null steht, sollen Stephane Tritz, Ole Kittner, Sebastian Mai und der durch die Versetzung von Benny Schwarz ins Team rotierte Jeron Al-Hazaimeh.
Wie auch immer…
…am Samstag müssen die ersten Auswärtspunkte der Saison her. Bei den über 1000 Münsteranern dürfte es eher wie ein Heimspiel werden. Wobei es das ja in Lotte auch schon war. Doch Benno Möhlmann dürfte in dieser Situation genau der richtige Trainer sein und kontinuierlich Dinge fortentwickeln. Hoffen wir, dass er am Samstag den ersten Sieg unter seine Ägide bejubeln kann und anschließend die rote Laterne im Rhein versenkt wird. Es wäre so wichtig…
P.S.. Noch eine persönliche Bitte liebe Adlerträger auf dem Platz: GEWINNT BITTE DIESES SPIEL!!! Für euch, für Benno, für Walther, für die mitgereisten Fans, für die Stimmung im Team aber auch bitte für mich – andernfalls steht mir aufgrund eines Fortuna-Köln-verrückten Chefs eine Horrorwoche ins Haus…und das eine Woche nach Halloween. ;-) In diesem Sinne:
NUR DER SCP!
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