Gabs noch nie: Preußen Münster vs. FSV Zwickau

Vorschau - FSV Zwickau

Wenn es sportlich wieder besser läuft und man auf etwas mehr Ruhe im Verein hofft, dann kommt das Umfeld hinzu und bringt den Verein mit (negativen) Schlagzeilen zurück in den Fokus. Zugegeben war es vielleicht nicht die beste Idee, die Vision eines neuen Stadions für den SC Preußen Münster direkt beim ersten öffentlichen Termin des neuen Aufsichtsrates zu präsentieren. Dennoch war der Verein sofort in der Presse und viele Münsteraner, die sonst nicht ins Stadion gingen, redeten wieder über den SCP. Doch das alleine war es bestimmt nicht, denn anscheinend können Roberg und Seinsch nicht miteinander. Nun ist es, wie es ist und man kann nur hoffen, dass der Verein wieder in eine ruhigere Phase steuert und man sich auf den Klassenerhalt und das damit verbundene sportliche beim SCP kümmert.

Sportlich hat der SC Preußen eine Trendwende eingeläutet. Nach der Niederlage in Lotte, holten die Preußen in den folgenden 3 Ligaspielen 7 Punkte. Gegen Erfurt nutzen die Adlerträger alle Fehler der Erfurter gekonnt aus und hatten beim Eigentor, welches zum 2:0 für den SCP führte, auch noch das notwendige Glück, welches man ab und zu auf dem Rasen haben sollte. Preußen kann mit der Leistung gegen Erfurt mit breiter Brust gen Osten zum FSV Zwickau reisen.

Rückkehr von Sebastian Mai

Zu Beginn der Saison vom FSV Zwickau gekommen, wird dieses Aufeinandertreffen am Sonntag auch ein Wiedersehen sein. Sebastian Mai kehrt zurück an seine vorherige Wirkungsstätte. Zu Beginn der Saison 2014/2015 verpflichtete Zwickau den erst 20-jährigen Innenverteidiger vom Chemnitzer FC II. Sebastian Mai war direkt Stammspieler und wuchs schnell zu einer festen Größe der FSV-Abwehr heran. In 2 Jahren absolvierte Mai 65 Spiele für den FSV und erzielte 8 Tore.  Auch ihm ist es zu verdanken, dass es in der vergangenen Spielzeit für den FSV Zwickau mit dem Aufstieg in die 3. Liga geklappt hat. In der Aufstiegsrunde gegen den SV Elversberg, erzielte Mai beim Hinspiel den Ausgleich zum 1:1. Im Rückspiel bereitete er das entscheidende 1:0 vor, welches gleichzeitig auch der Endstand der Partie war und für den Aufstieg reichte.

Auch beim SCP ist Mai in der Innenverteidigung gesetzt. Lediglich beim Spiel gegen den FSV Frankfurt durfte der 22-jährige nicht ran und saß 90 Minuten lang auf der Bank. In den restlichen Partien allerdings war Mai immer über die gesamten 90 Minuten auf dem Platz. Unter Horst Steffen noch mit einigen Böcken in der Abwehr und unsicherem Aufbauspiel profitiert auch Mai von dem Trainerwechsel und findet zu alter Stärke zurück.

Erstes Spiel gegen Zwickau

Wenn man eine Vorschau schreibt, dann schaut man sich gerne den direkten Vergleich der beiden Teams an. Ergebnis: Premiere! Noch nie zuvor trafen der SC Preußen Münster und der FSV Zwickau aufeinander. Gegründet wurde der FSV am 28.08.1912 unter dem Namen „Planitzer SC“. Planitz ist ein Stadtteil von Zwickau. Bis zum Ende 2. Weltkriegs, spielten die Sachsen unter diesem Namen, ehe man nach Kriegsende alle Sportvereine auf Dauer aufgelöst hatte. Da anschließend nur lose Sportgemeinschaften erlaubt waren, startete man am 15. März 1946 als SG Planitz. Durch die DDR, strukturelle Veränderungen, Fusionen und der Deutschen Einheit, folgten weitere Namensänderungen. 1949 wurde man zum ZSG Horch Zwickau, ein Jahr später zum BSG Motor Zwickau. Im Februar 1968 fusionierten Motor Zwickau und der damalige DDR-Ligist Aktivist Zwickau zum BSG Sachsenring Zwickau. Vergleichbar wäre diese Fusion heute mit einer Zusammenlegung vom HSV und St. Pauli oder Hertha mit Union Berlin. Bis zur Deutschen Einheit blieb man als BSG Sachsenring Zwickau aktiv. Nach der Wende gab es dann aber auch die letzte Veränderung bei den Schwänen. Der „FSV Zwickau e. V.“ wurde gegründet.

Nach der Wende verpasste man mehrfach den Aufstieg in die 2. Bundesliga. Zur Saison 94/95 hatte es dann aber geklappt, sodass Zwickau 4 Jahre in der 2. Bundeliga kicken durfte. Nach dem Abstieg in der Saison 97/98, ging es für Zwickau immer weiter abwärts. 1999 folgte das erste Insolvenzverfahren samt Zwangsabstieg in die Oberliga. Mit dem erneuten Abstieg 2005 in die Landesliga, erreichte der FSV seinen bisherigen Tiefpunkt in der Vereinsgeschichte. Durch den direkten Wiederaufstieg in die Oberliga konnte man das Ruder aber herumreißen – zumindest sportlich sollte es ab diesem Zeitpunkt bei Zwickau bergauf gehen. Finanziell stand der Club weiterhin schlecht da, sodass 2010 die zweite Insolvenz folgte. Dank der Gläubiger, die auf einen teil ihrer Gelder verzichtet haben, der Unterstützung der Stadt Zwickau, des neuem Präsidiums und der Fans, konnte der Spielbetrieb aufrecht erhalten werden und das Insolvenzverfahren abgewendet werden – der FSV war schuldenfrei.

Seither hat sich der FSV gut weiterentwickelt und diese Entwicklung mit dem Aufstieg in die 3. Liga gekrönt. In dieser läuft es derweil nicht so gut, wobei jeder Aufsteiger den Klassenerhalt als Ziel haben dürfte. Auch in Zwickau möchte man zunächst in der 3. Liga ankommen und sich dort festsetzen, bevor man höhere Ziele in Angriff nimmt. Momentan steht Zwickau hinter den Preußen auf Platz 19. Zwei Punkte trennen die Adlerträger und die Schwäne voneinander. Zwickau selbst startete recht gut in die Saison. 4 Punkte verbuchte man nach 2 Spielen auf dem Konto. Anschließend hagelte es aber zahlreiche Niederlagen, sodass man sich nun im Tabellenkeller wiederfindet. Auch die jüngste positive Phase von 2 Unentschieden und einem Sieg bei VfR Aalen wurde durch die Niederlage gegen Fortuna Köln wieder beendet.

Ohne Veränderungen gegen die Schwäne

Der SCP könnten mit einem Sieg den Abstand nach unten weiter ausbauen. Ein Spiel gegen einen direkten Tabellennachbarn muss gewonnen werden, um seine Ausgangskonstellation wesentlich zu verbessern. Doch nach unten darf man bei Preußen nicht schauen. Angriff muss das Ziel sein und 3 weitere wichtige Punkte müssen im Fokus der Adlerträger stehen. Mit einem Sieg wäre theoretisch Platz 15 möglich. Paderborn, Bremen II und Wiesbaden könnten kassiert werden, sofern diese 3 Clubs Ihre Spiele verlieren oder unentschieden Spielen (Paderboring und Bremen II).

In Sachen Aufstellung dürfte es für Benno Möhlmann nach dem 4:0 gegen Erfurt nichts zu verändern geben. Danilo Wiebe kehrt nach Gelb-Rot-Sperre zurück – Sandrino Braun nach Verletzung ebenso. Einzig Adriano Grimaldi wird weiterhin auf sein Comeback warten müssen. Ihn plagen immernoch Beschwerden, die einen Einsatz nicht zulassen.

Optimistisch dürfen die Preußen Fans gen Osten blicken, wenn der SCP am Sonntag in Sachsen auf Punktejagdt geht. Es gilt die Erfolgsserie der letzten Spiele weiter auszubauen und einen großen Schritt in Richtung Tabellenmitte zu tätigen. Dass die Euphorie im sportlichen zurückgekommen ist belegt auch ein Vote bei Westline. Normalerweise traute niemand dem SCP einen Sieg zu. 1.800 Stimmen wurden bis jetzt für dieses Spiel abgegeben. Über 75% sehen den SCP am Ende als Sieger vom Platz gehen! Wir auch! Von daher weiter Gas geben!

Alle zusammen für Preußen Münster


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