Jahresrückblick 2016 – Ein Preußen-Jahr zum Vergessen #1

Spielbericht - SC Preußen Münster - VfR Aalen 0:2
Foto: Muensteralbum.de

In der kommenden Zeit werden wir in drei Teilen auf das vergangene Jahr der Preußen zurückblicken, welches für die Preußen bekanntlich alles andere als gut verlief. Im ersten Teil berichten wir über die Monate Januar bis April, die auch neben dem Platz für einige Hiobsbotschaften sorgten.

Januar – Horst Steffen heuert in Münster an

Bereits an Heiligabend 2015 wurde Horst Steffen als neuer Trainer des SC Preußen vorgestellt. Wohl nahezu alle SCP-Fans erhofften sich unter Steffen einen Neustart und ein Ende des Schlafwagen-Fußballs unter seinem Vorgänger Ralf Loose. Doch nun sind wir alle schlauer und wissen, dass das Projekt Steffen in Münster nicht funktioniert hat und so legen wir nun dieselben Hoffnungen in Benno Möhlmann ;)

Das sportliche Jahr 2016 begann mit einem Trainingslager im spanischen Estepona. Dort trafen die Adlerträger zuerst auf den belgischen Erstligisten Standard Lüttich und verloren knapp mit 0:1. Das zweite Testspiel unter spanischer Sonne konnten die Preußen aber mit 3:0 gegen den albanischen Serienmeister KF Skenderbeu Korce souverän für sich gestalten. Das erste Testspiel auf deutschem Boden gewann der SCP mit 7:0 gegen den BSV Roxel. Danach folgten ein 2:0 gegen Fortuna Düsseldorf und ein spektakuläres 5:3 gegen den SV Meppen.

Am letzten Januar-Wochenende stand zudem das erste Pflichtspiel unter Horst Steffen an: Der FC Rot-Weiß Erfurt gastierte im Preußenstadon und wurde nach einer überzeugenden Vorstellung mit 2:0 nach Hause geschickt. Zudem verpflichtete der SCP nach dem Erfurt-Spiel auf den letzten Drücker noch den Stürmer Adriano Grimaldi aus Heidenheim. Überschattet wurde der Januar aber von Vorwürfen der Staatsanwaltschaft an unseren langjährigen Sicherheitsbeauftragen Rolo Böckmann, der ihm bekannte Pyro-Zünder auf Videomaterial bewusst nicht genannt haben soll. Allerdings ist hier die falsche Stelle, um auf diesen Fall näher einzugehen.

SCP – Standard Lüttich 0:1
SCP -Skenderbeu Korce 3:0
SCP – BSV Roxel 7:0
Fortuna Düsseldorf – SCP 0:2
SCP – SV Meppen 5:3
SCP – RW Erfurt 2:0

Februar – Der Steffen-Effekt verpufft schnell

Spielbericht - SV Werder Bremen II - SC Preußen Münster - 0:0

Spielbericht – SV Werder Bremen II – SC Preußen Münster – 0:0
Foto: Weser-Kurier.de

Der erste Paukenschlag des Monats Februar war die Bekanntgabe des Fanprojekts, den Dialog mit der Polizei als Folge des Falls Böckmann auszusetzen, was für Verständnis bei einem Großteil der Fans sorgte.
Sportlich begann der Februar für den SCP aber sehr erfreulich: Nach einem packenden Spiel gewannen die Preußen mit 3:2 am Mainzer Bruchweg, was nach der Talfahrt unter Ex-Coach Steffen für eine geradezu euphorische Party im Gästeblock sorgte.

Dem neugewonnen Optimismus den Horst Steffen nun verbreitete wurde aber bereits eine Woche später ein gewaltiger Dämpfer versetzt: Der Spielfluss und Offensivfußball der Adlerträger war wieder komplett weg und so gewann der Hallesche FC hochverdient mit 1:0 gegen einen mehr als harmlosen SCP. Bestätigt wurde der Trend anschließend auch in Würzburg, wo der SCP über 90 Minuten nichts auf die Kette bekam und folgerichtig mit 0:3 unterging.

Das dritte Spiel des Monats führte die Preußen auf den allseits unbeliebten Platz 11 des Weserstadions, also zu den Amateuren von Werder Bremen. Hier konnten die Preußen zwar die kleine Niederlagen-Serie stoppen, doch ein Tor gelang beim 0:0 auch im dritten Spiel nicht. Für negative Schlagzeilen sorgten nach dem Spiel zudem einige Preußen-Anhänger, die einen Zugwaggon total verwüsteten und beschmierten.
Ein Hoffnungsschimmer bot anschließend zwar noch ein 3:1-Sieg im Preußenstadion gegen Chemnitz, doch Alles in Allem war es ein mehr als enttäuschender Monat für den SCP.

1. FSV Mainz 05 II – SCP 2:3
SCP – Hallescher FC 0:1
Würzburger Kickers – SCP 3:0
SCP – Chemnitzer FC 3:1

März – Das Derby, das keines war

Am ersten März-Tag reisten die Preußen auf einem Dienstag ins verregnete Köln und verlor dort verdient mit 1:2 bei der Fortuna, wodurch sich bereits wenige Tage nach dem Sieg gegen Chemnitz wieder Ernüchterung im Umfeld der Preußen breit machte.

Spielbericht - SC Preußen Münster - Chemnitzer FC 3:1

Klare Aussage!
Foto: Muensteralbum.de

In der darauffolgenden Woche kam es zum Derby gegen den VfL Osnabrück. Dieses Spiel endete 0:0, womit aber wohl kein Preußen-Fan wirklich zufrieden war, nachdem die Adlerträger eine engagierte Leistung gegen die Lila-Weißen zeigten. Ein normales Derby war dieses Spiel in der Saison 2015/2016 aber bekanntlich nicht, denn bei beiden Spielen wurden keine Gästefans zugelassen, sodass keine echte Derbyatmosphäre entstehen konnte. Aus Protest zogen am Tag vor dem „Derby“ etwa 400 SCP-Fans aus Münsters Innenstadt zum Preußenstadion, um damit ein Zeichen gegen die vielen willkürlichen Repressionen zu setzen. Anschließend besuchte die aktive Fanszene das Abschlusstraining, um die Mannschaft auf das Spiel gegen Osnabrück einzuschwören. Am Tag des Derbys verließen die Ultras nach 15 Minuten geschlossen das Stadion, was für eine triste Stimmung im Stadion sorgte. Es bleibt zu hoffen, dass wir so ein Derby nie wieder erleben müssen!

Viel Spannung bot der März sportlich dann allerdings nicht mehr: Bei Steffens Ex-Verein Stuttgarter Kickers (0:1) und gegen den VfR Aalen (0:2) hagelte es weitere Niederlagen. Somit stand der SCP zum Monatsende im Niemandsland der Tabelle und die Saison war endgültig gelaufen. Dies war allerdings noch nicht alles negative rund um den SCP in diesen Tagen, denn in der Länderspielpause am 24.03. bestritt der SCP ein Testspiel gegen den niederländischen Zweitligisten FC Emmen (3:0), wobei Simon Scherder erstmals nach seinem Kreuzbandriss wieder auf dem Platz stand und sich das Kreuzband dabei gleich nochmal riss. Bitter!

Fortuna Köln – SCP 2:1
SCP – VfL Osnabrück 0:0
Stuttgarter Kickers – SCP 1:0
SCP – VfR Aalen 0:2
SCP – FC Emmen 3:0

April – Bittere Enttäuschungen prägen den April

Zu Beginn des Monats reiste der SCP zum FC Hansa Rostock, wo immerhin ein 0:0 heraussprang, was aber angesichts der Tabelle zu diesem Zeitpunkt kaum noch eine Rolle spielte. Viel mehr sorgten an diesem Tag die Spieler des SCP für Aufsehen, als sie beim Aufwärmen allesamt T-Shirts mit Simon Scherders Rückennummer trugen, der sich kurz zuvor erneut schwer verletzte (siehe März).

Spielbericht - SC Preußen Münster - FC Energie Cottbus 0:0

Rauchtöpfe der FGK beim Heimspiel gegen Energie Cottbus

Foto: Muensteralbum.de

Eine Woche später schossen sich unsere Adlerträger mit einem 3:0 gegen Energie Cottbus endlich den Frust von der Seele, doch leider schlug dieses Wochenende aus völlig anderen Gründen hohe Wellen: Die Fiffi-Gerritzen-Kurve zündete etliche Rauchtöpfe, woraufhin zwei Stadionbesucher über Übelkeit klagten. Für weiteres Unverständnis sorgte bei vielen Fans die Tatsache, dass an diesem Tag hunderte Kinder in Block O das Spiel verfolgten, die nun dem ganzen Rauch aus Block N ausgesetzt waren. In der Folgewoche fahndete die Polizei zudem öffentlich nach einem Pyro-Tatverdächtigen. Diese öffentliche Fahndung war in den Augen etlicher Anhänger des SCP eine ungeheure Provokation in Richtung der Ultras, was das gesamte Fanlager der Preußen spaltete.

Fußball gespielt wurde am Wochenende aber auch noch, doch wie so oft spielten die Münsteraner auch in Kiel nur 0:0. Nach diesem Spiel zog der SCP dann die Konsequenz aus dem Pyro-Vorfall gegen Cottbus: Für die letzten beiden Saison-Heimspiele gegen Magdeburg und Dresden blieb der gesamte Block N geschlossen, wodurch erneut eine große Anzahl unbeteiligter Fans bestraft wurde. Nachdem das Heimspiel gegen Magdeburg ausgetragen wurde (1:2) beschwerten sich zudem die Fanbeaufragten des 1. FCM über das Verhalten der Münsteraner Polizei. Sie warfen dieser vor, bewusst falsche Informationen in den Polizeibericht zu schreiben, da die Polizei, entgegen der Tatsachen, von einem Kassensturm im Gästeblock berichtete.

Der Monat endete mit der vom Fanprojekt organisierten Schifffahrt nach Wiesbaden zum 110-jährigen Vereinsjubiläum. Ende März machte der DFB diesem Vorhaben aber einen Strich durch die Rechnung, da das Spiel überraschenderweise vom Tag des Geburtstages, den 30.04., auf den 29.04. vorverlegt wurde. Die Organisatoren entschieden sich zwar die Aktion trotzdem durchzuziehen, doch aufgrund des Freitag-Termins musste diese fahrt im deutlichen kleineren Kreise stattfinden und in den Geburtstag konnte nur reingefeiert werden. Das Spiel gegen den SV Wehen gewannen die Preußen mit 2:0. Die etwa 500 mitgereisten Preußen-Fans sorgten dabei für ein akustisches Heimspiel und brachten die Wiesbadener Wellblechhütte geradezu zum Beben. Definitiv eines DER Highlight im Jahr 2016. Leider hatte sich Philip Hoffmann bei diesem Spiel die Patellasehne im linken Knie ist gerissen und stand seitdem nicht wieder auf dem Platz.

Hansa Rostock – SCP 0:0
SCP – Energie Cottbus 3:0
Holstein Kiel – SCP 0:0
SCP – 1. FC Magdeburg 1:2
SV Wehen Wiesbaden – SCP 0:2


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