Jahresrückblick 2016 – Ein Jahr zum Vergessen #3

Im dritten und letzten Teil Teil des Jahresrückblickes schauen wir auf die Monate September bis Dezember, viel Spaß beim Lesen und Erinnern!

September – Die Talfahrt nimmt bedenkliche Züge an

Bevor der September auf dem Platz los ging, sorgten zunächst zwei Schlagzeilen neben dem Platz für Diskussionsstoff unter den Preußen-Fans: Zunächst stellte, nach Krimphove und Bäumer, auch Carsten Gockel seine Zukunft beim SCP in Frage und einige Tage später berief der Aufsichtsrat Fabian Roberg nach. Dabei schlugen sofort Spekulationen hoch, dass Roberg wohl als Nachfolger des scheidenden Aufsichtsratsbosses Bäumer an die Hammer Straße gelotst wurde, doch dazu später mehr.

Bis zum ersten Spiel mussten die Anhänger der Preußen bis zum 09.09. warten. Am Wochenende zuvor setzte aufgrund einer Länderspielpause der Spielbetrieb in den drei Profiligen aus. Ursprünglich war diese spielfreie Zeit dazu geplant, das Westfalenpokalspiel bei der SpVgg Erkenschwick auszutragen, aber dieses Spiel musste kurzfristig abgesagt werden, da die Polizei laut eigenen Aussagen nicht genügend Kapazitäten besaß, um die Partie abzusichern, weil zeitgleich in Köln eine Großdemo stattfand.

2016/2017 - Spielbericht - SC Preußen Münster - 1. FC Magdeburg - 2:3Nach der längeren Pause spielte der SCP dann beim Halleschen FC, wo nach dem Sieg gegen Mainz der nächste Dreier her sollte. Doch unsere Mannschaft schaffte es erneut nicht, eine überzeugende Leistung abzuliefern, sodass man mit 1:2 in Sachsen-Anhalt verlor und auf den 19. Tabellenplatz der dritten Liga abrutschte.

Anschließend reiste der 1. FC Magdeburg ins Preußenstadion und gewann dort mit 3:2. Dank dieser erneuten Niederlage rutschten die Preußen wieder auf den letzten Tabellenplatz ab. Besonders schmerzhaft war dabei, dass ausgerechnet der ewig belächelte Nachbar aus Lotte an diesem Spieltag die Tabellenführung der 3. Liga übernahm.

Nur wenige Tage später musste der SCP beim direkten Tabellennachbarn FSV Frankfurt antreten und geriet dort nach einer mehr als katastrophalen Leistung mit 1:4 unter die Räder. Nach diesem Spiel bekamen die Spieler dann erstmals auch vor der Preußenkurve ihr Fett weg, da wohl jeder Preußen-Fan spätestens nach dieser Minus-Leistung die Schnauze voll hatte und so begann der Trainerstuhl von Horst Steffen langsam zu wackeln.

Am folgenden Wochenende kam mit der Reserve von Werder Bremen ein weiteres Kellerkind an die Hammer Straße und dabei konnten die Preußen dann auch endlich wieder überzeugen: Mit einem deutlichen 4:0 schickten die Preußen die Hansestädter zurück gen Norden! Doch natürlich war zu diesem Zeitpunkt jedem bewusst, dass dieses Ergebnis völlig nutzlos wäre, wenn die Preußen nicht auch in der Folge dieses Sieges nachlegen würden.

Hallescher FC – SCP 2:1
SCP – 1. FC Magdeburg 2:3
FSV Frankfurt – SCP 4:1
SCP – Werder Bremen II 4:0

Oktober – Ein Monat voller Veränderungen

Die Hoffnung auf die Wende wurde aber bereits eine Woche später beim VfR Aalen wieder zerschlagen, denn über 90 Minuten erarbeiteten sich die Adlerträger kaum eine echte Torchance, sodass auch dieses Spiel verloren ging (0:1). Als unmittelbarer Folge davon trennten sich die Preußen dann von Trainer Horst Steffen, in den zu Beginn seiner Amtszeit wohl zu große Erwartungen gesetzt wurden. Als Interimstrainer wurde kurz darauf der U-19-Coach Cihan Tasdelen vorgestellt, der dann am folgenden Wochenende in der zweiten Runde des Westfalenpokals gegen Erkenschwick an der Seitenlinie stand. Für diese Partie fand er dabei anscheinend die richtigen Worte, sodass der Oberligist souverän mit 7:0 besiegt wurde.

Die folgende Woche in Münster wurde dann turbulent: Am 13.10. wurde der Wechsel in der Vereinsführung des SCP so gut wie besiegelt, denn auf einer Infoveranstaltung berichtete Walther Seinsch von seinen Plänen für und mit den Preußen, wobei der Hauptfokus auf der Errichtung eines 40.000-Mann-Stadions lag. Im Zuge davon wurde Christoph Strässer als neuer Präsident vorgestellt und Fabian Roberg übernahm den Vorsitz im Aufsichtsrat. Zudem machte Seinsch mit dem komplett neu aufgestellten Aufsichtsrat (u.a. mit Christoph Metzelder und Jochen Terhaar) klar, dass die Profiabteilung des Verein in naher Zukunft ausgegliedert werden müsse, um den Aufstieg in die 2. Bundesliga sowie den Stadionneubau stemmen zu können.

2016/2017 - Spielbericht - SC Preußen Münster - Holstein Kiel - 1:1

FGK: Abstiegskampf Begriffen?

Am Wochenende wurde aber gegen den Wehen Wiesbaden auch wieder Fußball gespielt, wobei am Ende ein schmeichelhaftes 2:2 heraus sprang, welches aber nur durch einen Elfmeter von Bischoff in der 86. ermöglicht wurde. In den Fokus spielte sich aber immer mehr Youngstar Tabias Warschewski, der das zwischenzeitliche 1:1 erzielte und besonders im Westfalenpokal zuvor glänzte und sich in dieser tristen Phase zum Hoffnungsträger der Fans entwickelte.

Direkt nach der Partie wurde der erfahrene Ex-Bundesligatrainer Benno Möhlmann als neuer Coach der Adlerträger vorgestellt, was bei den Fans des SC Preußen für durchweg positive Reaktionen sorgte. In der ersten Trainingswoche mit dem neuen Trainer bestimmte dieser mit Grimaldi und Kittner (Vize) sofort ein neues Kapitäns-Duo und setzte so direkt ein Zeichen der Veränderung. Das erste Spiel unter Möhlmann führte den SCP dann zu den bislang starken Lotteranern, sodass gleich mal eine echte Bewährungsprobe anstand. Leider blieb der erhoffte positive Effekt zunächst aus und nach einer insgesamt mittelmäßigen Leistung, verloren die Münsteraner am Autobahnkreuz mit 0:1.

Anschließend wurde bekannt, dass Carsten Gockel den Verein verlässt. Zuvor war dieser 20 Jahre lang in den unterschiedlichsten Funktionen beim SCP tätig. Ein Nachfolger wurde zunächst nicht bekanntgegeben.
Beim ersten Auftritt Möhlmanns im Preußenstadion gelang gegen Holstein Kiel am folgenden Wochenende dann erneut nur ein Remis (1:1), was den Preußen zu dieser Zeit absolut nicht weiter brachte, sodass die Rote Laterne weiterhin nicht abgeben werden konnte und der Rückstand auf den ersten Nichtabstiegsplatz sogar auf 4 Punkte wuchs.

VfR Aalen – SCP 1:0
SCP – SpVgg Erkenschwick 7:0
SCP – Wehen Wiesbaden 2:2
SF Lotte – SCP 1:0
SCP – Holstein Kiel 1:1

November – Vier Spiele, vier Siege!

Am ersten Novemberwochenende ging es für den SCP und seine Fans zur Kölner Fortuna, wo die Adlerträger erstmals seit April (!) auswärts gewinnen konnten. Dies sorgte für eine befreite Party der rund 800 mitgereisten Münsteraner und setzte (zum wiederholten Male) neue Hoffnung frei. Eine Woche später trat der SCP im Achtelfinale des Westfalenpokals gegen SuS Neuenkirchen an und gewann nach einem Kampfspiel mit 2:1. Wie auch schon das Spiel gegen Erkenschwick musste auch dieses Pokalspiel nach Münster verlegt werden, da der kleine Verein die strengen Auflagen der Behörden nicht erfüllen konnte. Über diese Entwicklung sollte wohl mal nachgedacht werden, da der Wettbewerb ansonsten seinen Charme verlieren könnte.

2016/2017 - Spielbericht SC Preußen Münster - Rot-Weiß Erfurt 4:0Zum nächsten Ligaspiel kam der FC Rot-Weiß Erfurt unter Flutlicht nach Münster, woraus sich dann endlich mal wieder ein wirklich gelungener Abend entwickeln sollte: Nach einer Gala-Vorstellung wurden die Erfurter mit 4:0 nach Hause geschickt, was auch endlich wieder für richtig gute und ausgelassene Stimmung im Stadion sorgte.

Nachdem es sportlich nun augenscheinlich wieder aufwärts ging, folgte neben dem Platz aber wieder eine Hiobsbotschaft. Der neu bestimmte Aufsichtsratsvorsitzende Roberg schmiss sein Amt mit sofortiger Wirkung nieder, da ihm das „Grundvertrauen“ gegenüber Seinsch fehlte, woraufhin Strässer aus seiner Enttäuschung keinen Hehl machte.

Sportlich ging es daraufhin beim direkten Abstiegskandidaten FSV Zwickau weiter: Die Zwickauer trafen in diesem Spiel gleich 4x die Latte, doch nun hatten die Preußen auch mal richtig Glück und gingen am Ende mit 1:0 als Gewinner vom Platz, was den SCP nach gefühlten Ewigkeiten endlich auf einen Nichtabstiegsplatz beförderte.

Fortuna Köln – SCP 0:1
SCP – SuS Neuenkirchen 2:1
SCP – RW Erfurt 4:0
FSV Zwickau – SCP 0:1

Dezember – Das Jahr geht zuende…

Der Dezember begann so, wie der November endete, denn durch ein weiteres 1:0 gegen den Chemnitzer FC gelang tatsächlich der 4. Ligasieg in Folge. Das Tor erzielte unter Flutlicht Youngstar Warschewski, der nach dem Spiel sogar vor der Gegengeraden auf dem Zaun die „Humba“ anstimmen musste.

2016/2017 - Spielbericht - SC Preußen Münster - SC Paderborn 07 - 0:1In der Folgewoche fand die ordentliche Jahreshauptversammlung des SCP statt, welche aufgrund der vielen Veränderungen rund um den Verein mit Spannung erwartet wurde. Die JHV verlief aber insgesamt sehr harmonisch und auch die Gerüchte um ein erneutes Finanzloch beim SCP wurden nicht bestätigt. Es wurden an diesem Abend zwar viele Themen besprochen, doch für großes Konfliktpotential sorgte keines davon. Zum Ende der Hinrunde verloren die Adlerträger nach der Siegesserie dann aber doch noch gegen Paderborn (0:1) und in Regensburg (1:3), sodass die neu entstandene Euphorie vor der Winterpause wieder deutlich gedämpft wurde. Am Ende des Jahres stand der SCP aber trotzdem immerhin auf Platz 16 und somit nicht auf einem Abstiegsplatz.

Zum Jahresende wurde zudem auf eigenen Wunsch Jesse Weißenfels Vertrag aufgelöst und Christain Müller verpflichtet, der mehr Sicherheit in das Spiel der Preußen bringen soll.

SCP – Chemnitzer FC 1:0
SCP – SC Paderborn 0:1
Jahn Regensburg – SCP 3:1

Nach dem Jahr 2016 bleibt natürlich zu hoffen, dass 2017 für den SCP erfolgreicher wird und der Klassenerhalt möglichst schnell gesichert wird, damit der Verein wieder in ruhigeres Fahrwasser kommt. Auf ein erfolgreiches Preußen-Jahr!


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