Spätes Tor besiegelt Münsters Niederlage

2016/2017 - Spielbericht MSV_Duisburg - Preußen Münster - 3:2
Foto: KleinMuffi

Ich fahre immer sehr gerne nach Duisburg. Die Stadionwurst, insbesondere die Krakauer sind herrlich und das Köpi schmeckt auch besser als das heimische Bier. Dazu das Stadion, das in der 3. Liga seinesgleichen sucht. Machen wir uns da aber auch nichts vor, das ist ein Zweitligastadion mit Zweitligainfrastruktur. Bis wir sowas mal in Münster haben vergehen noch Jahrzehnte. Aber auch für den SCP war die Ausgangslage klar: Nach dem 3:1 Sieg gegen Rostock wollte der SCP die nächste Hürde nehmen. Man war zu Gast beim MSV Duisburg und wollte seine ansteigende Formkurve bestätigen. Nichtsdestotrotz ist der MSV natürlich ein ganz anderes Kaliber als Hansa Rostock und somit war auch die Favoritenrolle längst bestimmt.

Der MSV gibt früh Gas

Die Partie begann mit einer Choreo auf Seiten der Duisburger. Sehr schlicht gehalten zeigten die Duisburger Fans über dem gesamten Unterrang der Nordkurve weiß-blaue Balken mit dem Schriftzug „Allez“. Sah meiner Meinung nach sehr gut aus. Im Gästebereich hatten sich derweil gut 1200 Münsteraner niedergelassen, die sofort stimmgewaltig auftraten. Dazu kam es dann zum Einsatz von Pyrotechnik zzgl. zu unschönen Nebeneffekten, die damit einhergehen. Wenn schon Pyro, dann muss diese im Block bleiben!!!

Auf dem Platz indes zeigten die Duisburger sofort wer Herr im Hause ist. Die Münsteraner kamen so gut wie gar nicht ins Spiel und wurden von Duisburg regelrecht an die Wand gespielt. Dennoch dauerte es bis zur 25. Minute bis es einen ersten Torschuss gab. Doch Preußenkeeper Schulze-Niehues konnte den Ball entschärfen. Kurz darauf kam es jedoch fast zu einem Eigentor durch Tritz, zum Glück konnte der Ball noch rechtzeitig aus dem 16er befördert werden. Dennoch kam es wie es kommen musste. Der Duisburger Schnellhardt konnte den Ball in der 38. Minute wunderschön in den oberen Winkel bugsieren, nichts zu halten für Schulze-Niehues und damit stand es kurz vor der Pause 1:0.

Koby! Koby! Und dann doch nichts Zählbares

Direkt nach Wiederanpfiff war dafür der SCP wie ausgewechselt und traute sich nun mehr zu. SCP-Coach Benno Möhlmann brachte in der Halbzeit Neuzugang Martin Kobylanski für den blassen Aydin. Und der machte dafür umso mehr Dampf. Bereits direkt nach dem Anstoß eroberte Grimaldi den Ball und schickte Kobylanski auf die Reise, der dann alleine vor Flekken stand und den Ball durch die Beine des Duisburger Keepers zum 1:1 einnetzte. Danach war lange Zeit nichts nennenswertes mehr. Bis in der 71. Minute wieder Grimaldi auf Kobylanski ablegte, der ins lange Eck traf und die Preußen in Führung brachte.

Danach stellten die Preußen das vorher sehr gute Spiel irgendwie ein und lagen dafür sehr oft auf dem Boden. Während die Duisburger nun alles nach vorne warfen, was ging. So belohnten sie sich kurz vor dem Ende der regulären Spielzeit mit dem 2:2 Ausgleich. Dustin Bomheuer hämmerte die Kugel nach etwas Verwirrung im Preußenstrafraum ins Netz. Jetzt wachten auch die MSV Fans mal wieder auf, von denen man bis zu dem Zeitpunkt so gut wie gar nichts mehr gehört hatte und schafften es sogar zwei Zeilen eines Liedes in einer guten Lautstärke zu präsentieren.

Eigentlich hätten bei dem Ergebnis alle zufrieden nach Hause gehen können. Aber Duisburg wollte mehr und stellte das Spiel nicht ein. So dass zuerst Benjamin Schwarz in der 94. Minute mit Gelb-Rot des Feldes verwiesen wurde und Matchwinner Schnellhardt den Ball nach einem Freistoß traumhaft wieder in den Winkel beförderte. Der Szene voraus gingen heftige Proteste der Münsteraner, die den Ball im Aus gesehen haben wollten. Nutzte alles nichts und der Schiedsrichter gab den Treffer. 3:2 war also der Endstand. Es war definitiv nicht unverdient und Münsters momentaner Anspruch kann es auch nicht sein, den Tabellenführer zu schlagen.

Aber der beherzte Auftritt unserer Preußen zeigte, dass sie den Abstiegskampf angenommen haben und spielerisch auch mit den Topmannschaften der Liga mithalten können, sowohl spielerisch als auch fantechnisch, denn unsere Jungs haben in Sachen Stimmung den MSV Fans eine Lehrstunde erteilt. So eine schlechte Stimmung habe ich in Duisburg noch nie erlebt. Trotzdem, machste nix, verloren ist leider verloren. Dennoch nach diesem Auftritt, mache ich mir keinerlei Sorgen um den Klassenerhalt und um nichts Anderes geht es momentan für unsere Preußen. Dafür muss jetzt aber ein Sieg gegen Großaspach her.

Also: Auf geht’s SCP!


Daten zum Spiel

SCP: Schulze Niehues – Tritz, Kittner (Schweers, 66.), Mai, Al-Hazaimeh – Rühle, Rizzi, Schwarz, Tekerci – Aydin (Kobylanski, 46.), Grimaldi
Duisburg: Flekken – Klotz, Bomheuer, Blomeyer, Wolze (Dausch, 82.) – Janjic, Albutat, Schnellhardt, Wiegel (Engin, 74.) – Onuegbu, Brandstetter (Iljutcenko, 58.)

Tore: 0:1 Schnellhardt (38.), 1:1 Kobylanski (46.), 2:1 Kobylanski (71.), 2:2 Bomheuer (86.), 2:3 Schnellhardt (95.)

Gelbe Karten: Schnellhardt, Engin / Schwarz, Tekerci, Kittner, Al-Hazaimeh
Gelb-Rot: Schwarz

Zuschauer: 14.345

Schiedsrichter: Tim Skorczyk


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