Nachgetreten #7 – Geht es jetzt endlich weg von den Abstiegsrängen?

Hallo und herzlich Willkommen zur mittlerweile 7. Ausgabe der Preußenkolumne „Nachgetreten“. Eure Meinungen zu den hier behandelten Themen sind ebenfalls wichtig und gern gesehen. Also wenn ihr zu bestimmten Themen ebenfalls etwas zu sagen habt oder auch einfach nur mal Dampf ablassen wollt, scheut euch nicht uns diese auf den verschiedensten Wegen zukommen zu lassen.

Die Preußenwochen. Was war los?
  • Preußen Münster verhängt nach Ausschreitungen 44 lokale Stadionverbote
  • Preußen Münster lädt zur Diskussionsveranstaltung bezüglich der Ausgliederung der Profiabteilung
  • Wichtiger Heimsieg gegen Aalen
  • Vertreter von Stadt & Verein treffen sich zur Diskussion über mögliche Standorte eines neuen Stadions
Preußen Münster verhängt nach Ausschreitungen 44 lokale Stadionverbote

Ich mag den Begriff Ausschreitung nicht. Wenn ich an Ausschreitungen denke, kommen mir meistens so Bilder von den 1. Mai Demos, Straßenschlachten oder bürgerkriegsähnliche Zustände in den Sinn. Jedenfalls widersetzten sich einige Anhänger der Preußen auf der Rückfahrt von Bremen, anscheinend den Vorgaben der Polizei und versuchten in die Innenstadt Osnabrücks zu kommen. Dabei öffneten diese laut Berichten gewaltsam eine verschlossene Tür und gelangten irgendwie auf den Weg Richtung Innenstadt.

Dabei sollen laut Polizeibericht Mülleimer, sowie Glasflaschen durch die Luft geworfen worden sein und Fahrräder wurden malträtiert. Die Fans wurden dann von einem verstärkten Aufgebot der Polizei gestoppt, einer Identitätsfeststellung unterworfen und dann wieder zum Bahnhof zurückgefahren. Die Stellungnahme dazu von der Fanhilfe Münster liest sich dagegen völlig anders. Vor allem wurde die im Polizeibericht erwähnte besondere „schwere“ der Ausschreitungen relativiert und auch die Anzahl derjenigen, die versucht haben in die Innenstadt zu gelangen belief sich laut der Fanhilfe nicht auf die genannten 150. Wer letztendlich Recht hat, lässt sich so oder so nicht herausfinden. Wahrscheinlich liegt die Wahrheit irgendwo in der Mitte, dies zu beurteilen liegt jedoch nicht in meiner Macht.

Jedenfalls wurden daraufhin 44 Stadionverbote seitens des SCP ausgesprochen, zunächst jedoch nur für das Heimspiel gegen Aalen. Hier wird es kritisch. Die Frage stellt sich einfach, ob es gerechtfertigt ist, dass eine bloße Ermittlung bzw. eine Personalienfeststellung ohne Verurteilung ausreicht um ein Stadionverbot verteilen zu können. Vor allem, ist das überhaupt legal solch sensible Daten einfach weiterzugeben? Ich bin kein Jurist und deshalb kann ich diese Frage auch nicht beantworten, aber mir kommt das recht seltsam vor.

Wenn ich, hätte ich ein Auto, geblitzt werden würde, dann möchte ich auch nicht wolle, dass das Bild meinem Arbeitgeber, Nachbarn oder meiner Familie geschickt würde. Ich denke, dass bis zum Ende eine Unschuldsvermutung gelten sollte. Auch wenn der Verein natürlich auf irgendeine Weise reagieren musste um sein Gesicht als familienfreundlich wahren zu können. Dennoch gehen Stadionverbote aufgrund von Ermittlungen ohne Abschluss oder Verurteilung einfach zu weit. Das kann theoretisch jeden von uns treffen, der mal ins Stadion geht. Man weiß ja, wie schnell man eingekesselt werden kann und dann werden von einem selbst auch noch die Personalien festgestellt. Soll das allein ein Grund sein, weswegen man Stadionverbot erhält?

Nur weil man zufällig zur falschen Zeit am falschen Ort war? Oder, weil man mit allen Fans gemeinsam an- bzw. abreist? Ich bleibe dabei, Stadionverbote sind erst gerechtfertigt, wenn eine Ermittlung zu einem Abschluss kam und die Beteiligung und Schuld eines Angeklagten zweifelsfrei festgestellt wurde. Alles vorab ist meines Erachtens nicht gerechtfertigt und ich glaube noch an die Unschuldsvermutung.


Preußen Münster lädt zu einer Diskussionsveranstaltung 

Die Ausgliederung der Profabteilung ist bei den Preußen ein erklärtes Ziel des Vorstandes. Die Gründe sind bestimmt vielfältig. Aber im Großen und Ganzen geht es natürlich um das Finanzielle. Jetzt gab der Verein bekannt, dass eine erste Diskussionsveranstaltung am 4. April um 19:06 im Uferlos stattfinden soll. Eingeladen sind jedoch nur Mitglieder des Vereins. Ist auch logisch, da alle Anderen ja kein Stimmrecht haben. Dennoch verkündete der Verein im Internet, dass sich um eine anständige Liveübertragung gekümmert werde. Direkt vorab gab es in einem Facebook Kommentar auch schon ein paar mahnende Worte.

Man merkt also, dass die Ausgliederung (noch) kritisch gesehen wird. Aber erstmal abwarten, was bei der Diskussionsveranstaltung gesagt wird.

Wichtiger Heimsieg gegen Aalen

Damit habe ich beim besten Willen nicht gerechnet. Nach den Siegen gegen Frankfurt und Dresden dachte ich wirklich, dass es höchstens zu einem Unentschieden reicht. Wer aber so eine gute Leistung hinlegt und eine Mannschaft von oben dermaßen dominiert, hat den Sieg sich redlich verdient. Auch wenn es schade war, dass man nicht mehr Chancen genutzt hat. Drauf gepfiffen, Sieg ist Sieg. Endlich stehehn die Preußen mal im Mittelfeld der Tabelle und jetzt bloß nicht nachlassen! Auch im Netz sind die Reaktionen sehr positiv dazu. Einziger Wermutstropfen ist, dass Mirkan Aydin sich in der 31. Minute verletzte. Ein Riss des Innenbandes lässt ihn für mehrere Wochen pausieren. Gute Besserung Mirkan!


Diskussion zur Stadionfrage

Und täglich grüßt das Murmeltier. Ich weiß nicht, wie lange die Stadionfrage nun schon in Münster rumgeistert und bis heute gibt es keine wirklich zufriedenstellenden Ergebnisse. Jedenfalls trafen sich in dieser Woche die Vertreter von Stadt und Verein um über potenzielle Stadionstandorte zu diskutieren. Infos gab es wenig und auch konkrete Standorte selber wurden nicht genannt. Die Fans sitzen also mal wieder auf dem Trockenen. Fakt ist, dass mit einem schnellen Neubau nicht gerechnet werden kann.

Auch SCP Präsident Strässer sagte, dass er froh sei, wenn die Planung in diesem Jahrzehnt abgeschlossen werden könnten. Dieses Jahrzehnt bedeutet also: Selbst wenn es innerhalb Münsters einen geeigneten Standort gibt, dauert es mindestens bis 2022 um wirklich mit dem Bau anfangen zu können. Die Mühlen der Bürokratie… Gleichzeitig wird die Stadt aber wohl einen Teufel tun um das Stadion an der Hammer Straßen jetzt noch zu sanieren, sofern es nicht absehbar ist ob das Stadion die Heimstätte der Preußen bleibt. Sprich: Die Stadt macht (wenn überhaupt) nur noch das Nötigste.

Sollten die Preußen dann doch an der Hammer Straße bleiben, sind die Sanierungsmaßnahmen für ein mittelmäßig akzeptables Stadion wieder mehrere Jahre im Verzug. Also für alle Beteiligten keine schöne Vorstellung. Die Zukunft wird zeigen, wo der Weg der Preußen hinführt. Ich jedenfalls bin etwas enttäuscht, dass das alles so lange dauert und man nicht einfach mal Nägel mit Köpfen machen kann. Oder man wenigstens überhaupt weiß, wo der Weg hinführt. Diese ständigen Vertröstungen und das Stillschweigen zeugen nicht gerade von Transparenz und macht auch wenig Mut, dass sich irgendwas in absehbarer Zeit ändern wird.

Auch eine nette Idee, aber mal unter uns: Das Stadion in Paderborn ist schrecklich!

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