Ganz nah am Klassenerhalt – SCP reist nach Erfurt
Der Klassenerhalt ist beim SC Preußen Münster mittlerweile fast eingetütet. Aber auch nur fast, daher wollen die Möhlmann-Mannen am Wochenende den finalen Schritt in Richtung Klassenerhalt machen. Die Devise von Spiel zu Spiel und somit nur noch Schritt für Schritt zu denken hat sich ausgezahlt. 11 Punkte und ein erheblich besseres Torverhältnis trennt den richtigen vom falschen SCP. Doch auch der kommende Gegner Rot-Weiß Erfurt steckt noch immer im Kampf um den Klassenerhalt.
UNENTSCHIEDEN LASSEN ERFURT STAGNIEREN
Vier der letzten fünf Partien mit Beteiligung der Erfurter endeten Unentschieden. Immerhin konnte man den formstarken Kielern am letzten Wochenende einen Punkt abknöpfen, wenngleich der Ausgleich durch Dominic Peitz erst in der letzten Minute fiel und man insofern aus Erfurter Sicht eher von zwei liegengelassenen Punkten sprechen darf. Mit Unentschieden bewegt man sich in dieser engen Liga kaum vom Fleck. Zwar hat RWE noch sechs Punkte Vorsprung, wie leicht diese jedoch im Saisonendspurt verspielt werden können, davon können die Stuttgarter Kickers letzte Saison ein Lied singen.
Das Hauptmanko für die von Stefan Krämer trainierten Thüringer ist der Angriff. Mit Carsten Kammlott hat man zwar einen ausgewiesenen Torjäger mit gehobener Drittliga-Qualität in seinen Reihen, jedoch strahlen die anderen Mannschaftsteile zu wenig Gefahr aus. Mickrige 26 Saisontore bedeuten den Negativwert der Liga in puncto Tore schießen. Zehn der 26 Tore gehen auf Kammlott, macht fast 40 Prozent. Auf ihn muss die Innenverteidigung, um voraussichtlich Ole Kittner und Lion Schweers, also besonders achten.
Ansonsten geht RWE personell wohl ziemlich angeschlagen in die Partie. Mit Möckel und Erb fehlt die Innenverteidigung gesperrt. Für Erb besteht diesmal also nicht die Gelegenheit, wie im Hinspiel, ein Eigentor zu erzielen. Nikolaou wird somit von der Sechserposition nach hinten gezogen. Neben ihm dürfte der erfahrene Laurito agieren. Darüber hinaus fehlt Mittelfeldmotor und Spielgestalter Sebastian Tyrala verletzungsbedingt.
Zu erwarten ist, dass die Erfurter offen nach vorne spielen, alles deutet auf ein 4-1-4-1 System hin, also die offensiver ausgerichtete Variante des 4-2-3-1. Insbesondere im Mittelfeld gilt es in der Zentrale für Michele Rizzi, Danilo Wiebe und Martin Kobylanski, das Spiel zu beschleunigen und in der Angriffshälfte des SCP eine numerische Überzahl zu erzeugen
SCHWARZ UND BRAUN NICHT MIT AN BORD
Auf der so eminent wichtigen Position vor der Abwehr muss Benno Möhlmann wieder einmal umbauen. Sandrino Braun fehlt noch gesperrt und zu allem Überfluss ist Benjamin Schwarz erneut krankgeschrieben. Wieder einmal bereitet das Knie Probleme. Wie und ob es mit ihm weitergeht steht noch nicht fest, sein Ausfall ist jedoch ein herber Rückschlag. Dafür konnte Benno Möhlmann erstmalig Simon Scherder unter der Woche im Mannschaftstraining begrüßen. Ein Einsatz in dieser Saison ist leider ausgeschlossen, dennoch ist es für Scherder ein großer Schritt und jedem Preußen-Fan dürfte dabei das Herz aufgehen. Mirkan Aydin ist aller Wahrscheinlichkeit nach keine Option für das kommende Spiel, soll aber nach Möglichkeit die letzten Partien noch bestreiten. Cihan Özkara pausierte unter der Woche, sein Einsatz steht noch auf der Kippe.
Bis auf Benjamin Schwarz dürfte Möhlmann also auf die Erfolgsformation vom vergangenen Wochenende setzen, die Fortuna Köln in der ersten Halbzeit regelrecht demontierte. Sollte der SCP dabei erneut so auftreten wie in den vergangenen Partien, als man 16 von 21 möglichen Punkten holte, dürfte auch in Erfurt Zählbares zu holen sein.
HINSPIEL EINE KLARE ANGELEGENHEIT
Im Hinspiel gab es, ähnlich wie am vergangenen Wochenende, einen Frühstart. Michele Rizzi brachte die Adlerträger frühzeitig in Führung, Mario Erb erzielte das o.g. Eigentor und anschließend stellte Jungspund Tobias Warschewski vor der Halbzeit mit dem 3:0 die Weichen auf Sieg. Amaury Bischoff setzte, mit einem verwandelten Elfmeter, der Partie den Deckel auf. Es war bis dato die beste Leistung unter Benno Möhlmann und ein erstes Zeichen in Richtung Konkurrenz, dass man durchaus in der Lage ist, einen Gegner in seine Einzelteile zu erlegen. Trainer auf Erfurter Seite war schon damals der in Münster bestens bekannte Stefan Krämer. Ein überdimensioniertes Tattoo des ungeliebten Nachbarn aus Ostwestfalen ziert seine Brust und gilt somit per se als persona non grata in Münster. Ein erneuter Sieg am Wochenende würde somit besonders gut schmecken und auch in der Auswärtstabelle würde der SCP den letzten Platz verlassen.
Die Vorzeichen dafür stehen mit einem gut besetztem Kader und der aktuellen Form nicht schlecht. Auch wenn niemand mehr wirklich dran zweifelt, auch rechnerisch könnte der SCP am Wochenende den Klassenerhalt perfekt machen. Hätte man dies den Preußenfans Anfang März angekündigt – ein jeder hätte dies unterschrieben. Insofern darf man als Fan, auch wenn man den eigenen Ansprüchen hinterhinkt, stolz auf das sein, was diese Mannschaft in den letzten Wochen und Monaten sich gemeinsam mit den Fans erarbeitet hat. Nur so kann es gehen und so wird es hoffentlich nächste Saison fortgesetzt.
In diesem Sinne…
NUR DER SCP!
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