Heute vor 6 Jahren – Aufstieg in die 3. Liga

2010/ 2011 - Aufstieg des SC Preußen Münster in die 3. Liga
2010/ 2011 - Aufstieg des SC Preußen Münster in die 3. Liga

Es war der 6. Mai 2011. Alles war angerichtet für ein richtiges Fußballfest. Bestes Wetter und die Hütte brechend voll, als Fan kann man eigentlich nicht mehr erwarten. Okay, der Gegner war zugegeben verbesserungswürdig. Denn es wäre wahrscheinlich interessanter gewesen gegen eine erste Mannschaft aufzusteigen als gegen eine ungeliebte Zweitvertretung, die kaum Fans mitbrachte. Aber egal, insgesamt 18.500 Zuschauer brachten unsere Antikarena zum beben und sorgten nebenbei noch für einen neuen Zuschauerrekord in der Regionalliga West. Manchmal wünscht man sich schon diese Massen zurück, zeigt es doch was für ein Potential in Münster steckt. Schade eigentlich, dass diese Fans nur dann kommen, wenn es um Etwas geht.

Ungefährdeter Sieg bedeutet Aufstiegsfeier

Letzten Endes stand jedoch der völlig ungefährdete 3:0 Sieg gegen die Gladbacher zu Buche. Für die Fans gab es kein Halten mehr und stürmten den Platz um gemeinsam mit ihrer Mannschaft den Aufstieg feiern zu können. Tausende von Preußenfans lagen sich gemeinsam mit der Mannschaft in den Armen und zelebrierten den Tag der Rückkehr in den Profifußball, aus dem der SCP kaum noch wegzudenken ist. Vielleicht wird das bald auch mal wieder so kommen, diesmal aber noch eine Stufe höher in die zweite Liga. Falls bis dahin ein neues Stadion stehen sollte, feiern wir dann ja vielleicht sogar mit 40.000 Zuschauern.

Und was machen die Spieler heute? Wir haben uns mal rangesetzt und recherchiert, was die Spieler des damaligen Kaders heute so treiben.


TOR

David Buchholz: Der damals 26 Jährige Buchholz war in der Aufstiegssaison ein starker Rückhalt für die Preußen. Nach dem Aufstieg verlor er jedoch seinen Platz im Tor an den Neuzugang Daniel Masuch. So zog es ihn schließlich in das nahe Lotte zu den Sportfreunden. In der Saison 2014/15 zog es ihn dann in den Süden zum FC Homburg, wechselte dann aber zu dieser Saison in die dritte Liga zurück nach Lotte. Aber auch hier konnte er nicht wieder zu alter Leistung zurückfinden und verbringt die meiste Zeit auf der Bank.


ABWEHR

Patrick Huckle: Wer erinnert sich nicht gerne an unseren Kämpfer in der Abwehr zurück? Der von Waldhof Mannheim gekommene Abwehrspieler, spielte sich in windeseile durch seine kompromisslose, direkte Art zu spielen in die Herzen der Fans. Eine richtige Kämpfernatur, die man im Team nach seinem Wechsel zurück nach Mannheim schmerzlich vermisst hatte. Mittlerweile spielte Patrick Huckle bei Rot-Weiß Essen und ist zwar kein Stammspieler mehr aber immerhin noch regelmäßig auf dem Platz.

Patrick Kirsch: Patrick Kirsch war während seiner aktiven Zeit bei uns immer ein Sympathieträger. Durch Leistung und Engagement, trug er nicht unwesentlich zum damaligen Erfolg des SCPs bei. Leider laborierte er seitdem an einer hartnäckigen Knieverletzung, so dass er den Sprung zurück in den Kader nicht mehr geschafft hat. Der Vertrag von Patrick Kirsch lief dann in der Saison 14/15 aus, ohne dass er einen neuen Verein gefunden hat.

Dominique Ndjeng: Nach den Preußen zog es ihn noch eine Saison zur Fortuna aus Köln. Anschließend wurde er vereinslos und beendete endgültig seine Karriere.

Julian Westermann: Wechselte zur Saison 2012 nach Lotte und war dort nur ein Jahr unter Vertrag. Seitdem vereinslos.


MITTELFELD

Jürgen Duah: Pausiert und wird wohl nicht mehr aktiv Fußball spielen.

Oliver Glöden: Spielt momentan beim Warendorfer SU und ist Erzieher in einem Ahlener Kindergarten.

Stefan Kühne: Stefan Kühne war ein Leader auf dem Platz und blieb den Preußen bis zu seinem Karriereende erhalten. Zwar spielter er noch kurze Zeit in der 6. Liga bei Fortuna Mombach, aber das kann nicht mehr wirklich zu seiner Karriere dazugezählt werden. Kühne war auf dem Platz und auch daneben ein großartiger Spieler und Mensch. Seine tiefe Verbundenheit zum SCP zeigte sich auch, als er die Fans, die die Bootstour nach Wiesbaden mitgemacht hatten am Anleger abholte. Nach seiner Zeit als aktiver Spieler unterstützte er Marc Fascher in Essen als Co-Trainer. Aktuell ist er Jugentrainer bei Wiesbaden.

Massimo Ornatelli: Pornatelli, Osnatelli. Spitznamen hatte Ornatelli zu Hauf. Unvergessen auch die kleinen Witze darüber, dass der aktuelle Vorstand im Familienrestaurant der Ornatellis, die Zukunft des Vereins geplant hätten. Nach dem Aufstieg der Preußen zog es ihn in eine höhere Liga zum falschen SCP. Aber auch dort wurde er nicht wirklich warm und wechselte zum Erzrivalen nach Osnabrück, was ihm auch den Spitznamen Osnatelli einbrachte. Danach wechselte er zum FSV Frankfurt und wird aller Voraussicht nach, mit diesem in die vierte Liga absteigen.

Wojciech Pollok: Spielt bei den Sportfreunden Wanne-Eickel.

Jonathan Beaulieu-Bourgault: Unser kanadischer Nationalspieler Jono wurde für Ornatelli eingewechselt. Mittlerweile spielt er wieder in Kanada beim Lakeshore SC.


ANGRIFF

Mehmet Kara: Ein Ur-Münsteraner, der den Verein wie kein zweiter liebt. Nach mehreren Gastspielen bei anderen Vereinen zog es ihn dennoch wieder zurück zum SCP und büßte kaum etwas von seiner Popularität ein. Bis heute schallt bei seinem Namen das „Fußballgott“ durch das Rund. Aber auch an ihm nagt der Zahn der Zeit. Seinen Stammplatz verloren, findet sich Memo mittlerweile häufiger auf der Bank. Seine Dribblings und egozentrische Spielweise brachte ihm neben manchmal lobenden Worten vor allem viel Kritik ein. Dennoch ist er der einzige Spieler der Aufstiegssaison, der noch beim SCP unter Vertrag steht und dafür werden ihm die Fans ewig dankbar sein.

Daniel Chitsulo: „Heute schütten wir uns zu, denn wir haben einen Chitsulo!“ Immer wieder gerne gesungen, immer wieder gerne in die Tat umgesetzt. Chitsu war ein Garant für gute Laune und steuerte seinen Teil zum Aufstieg bei. Mittlerweile hat er jedoch seine Karriere beendet.

Sercan Güvenisik: Vor Dominik Schmidt unser „Enfant terrible“. Man hat ihn gehasst, geliebt, verflucht, herbeigesehnt. Güve hat sämtliche Emotionen bei den Fans hochkochen lassen. Er wechselte 2012 in die Major Soccer League zu den San José Earthquakes, konnte sich dort aber nie wirklich durchsetzen. Mittlerweile hat auch er seine Karriere beendet und arbeitet als Spielerberater.


TRAINER

Marc Fascher: Trainiert als Co-Trainer Al-Salmiya Sports Club aus Kuwait.

Für alle die diesen Moment erleben durften, wird es für immer ein unvergessliches Erlebnis bleiben. Seitdem spielt der SCP in der 3. Liga und hätte sogar fast schon einen weiteren Aufstieg feiern dürfen. Kurz vor Schluss ging aber die Puste aus und man blieb in der dritten Liga. In dieser Saison konnte der Abstieg dann doch rechtzeitig abgewendet werden. Freuen wir uns also weiterhin auf guten Fußball des SC Preußen Münster in der 3. Liga – oder vielleicht sogar bald höher.

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