Der SCP verliert im Westfalenduell
Am Samstag ging es in das beschauliche Paderborn nach Ostwestfalen. Über 1300 Münsteraner begleiteten den SCP, um ihre Mannschaft siegen zu sehen, war Paderborn doch in der Situation, die wir vom Anfang der Saison noch genauestens kannten. Außerdem war da ja noch die kleine Chance auf Platz 4, der zum DFB-Pokal berechtigt hätte. Leider kam es anders, als sich viele Fans und vermutlich auch die Mannschaft vorgestellt hätten, denn der SCP verliert im Westfalenduell.
Frühes Gegentor besiegelt die Preußenniederlage
Paderborn war von Anfang an motivierter, wussten sie doch, dass nur ein Sieg ihnen im Abstiegskampf helfen konnte. Außerdem hätte man, bei einer gleichzeitigen Niederlage von Bremen, den Klassenerhalt direkt perfekt machen können. Dementsprechend ging Paderborn auch in die Partie. Die Preußen hingegen waren irgendwie abgeschlafft, in der Saison ging nicht mehr viel und wahrscheinlich sehnten sich insgeheim viele nach der Sommerpause. Es war also nur folgerichtig, dass Paderborn in Person von Koen van der Biezen in der zweiten Minute das 1:0 für die Gastgeber schoss und das ausgerechnet nach einem Zuspiel unseres Ex-Preußen Piossek.
Paderborn machte nun weiter Druck und zwang die Münsteraner immer wieder in die eigene Hälfte zurück, konnte aber in der Folge nicht weiter für Gefahr sorgen. Die Partie wurde daraufhin bissiger und musste oftmals unterbrochen werden. In der 15. Minute rasselten Kittner und der Paderborner Sebastian im Strafraum mit den Köpfen gegeneinander. Kittner bekam daraufhin einen Turban umgelegt und konnte weiter spielen. Sebastian hingegen musste auf einer Trage vom Feld getragen werden.
Danach das gewohnte Bild: Paderborn am Drücker, Münster strahlte so gut wie gar keine Gefahr aus. Demzufolge dauerte es bis kurz vor der Halbzeit, bis Münster die erste Chance hatte. Doch der Kopfball von Grimaldi ging knapp am Tor vorbei. Etwas besser machte es Al-Hazaimeh in der 5. Minute der Nachspielzeit. Ein von ihm geschossener Freistoß ging direkt auf das Paderborner Tor und zwang den Schlussmann Kruse zu einer Glanzparade, bei der er den Ball knapp über die Latte spitzeln konnte.
Graue zweite Halbzeit
Direkt beim Wiederanpfiff kam dann der Wolkenbruch. Als ob Zeus höchstpersönlich genug von diesem grauen Fußballspiel gehabt hätte, schüttete es wie aus Eimern und gewitterte heftig. So heftig, dass Schiedsrichter Günsch die Partie unterbrechen musste. Doch auch die 15 minütige Zwangspause brachte zumindest für die Preußen keine Besserung. Die Hausherren hätten sogar durch einen Freistoß erhöhen können, doch der Ball flog knapp am Preußentor vorbei. In der 64. Minute hatte Lion Schweers noch einmal die Möglichkeit auf den Ausgleich, doch der Ball landete auf dem Tor anstatt im Tor. Danach zogen sich die Paderborner zurück und überließen dem wahren SCP das Feld. Doch dieser konnte die neu gewonnenen Freiräume nicht nutzen und so kam es im weiteren Spielverlauf auch zu keiner nennenswerten Offensivaktion unserer Adlerträger mehr. Das Spiel endete trist 0:1 aus Sicht der Preußen.
Starker Support
Was den Spielern auf dem Rasen leistungstechnisch misslang, wurde auf den Rängen besser umgesetzt. Ein starker Support. Auch wenn man nicht mehr ganz bedingungslos anfeuerte, war es vom Münsteraner Mob eine gute Vorstellung. Lange wurde diverses Liedgut gesunden und auch der Wechselgesang mit dem Sitzblock kam nicht zu kurz. Während der Halbzeitpause und der Unterbrechung wurde die Wartezeit ebenfalls mit Gesängen überbrückt. Am Ende verabschiedete man die Mannschaft noch mit einem „Alle zusammen für Preußen Münster“.
Durch den gleichzeitigen Sieg der Bremer jedoch konnte Paderborn den Klassenerhalt noch nicht festmachen. Weswegen die Jubelstürme im Möbelhausstadion noch nicht ausbrachen. Dennoch hat Paderborn mit dem Sieg einen wichtigen Schritt gemacht und behält den Klassenerhalt in eigener Hand. Nächste Woche geht es für sie nach Osnabrück. Für unsere Mannen hingegen geht es im letzten Spiel um nichts mehr. Platz 4 ist unerreichbar. Aber für den Gegner, den Jahn aus Regensburg, könnte es zu einem Endspiel um die Relegation werden. Lasst uns nicht der Steigbügelhalter werden und alles versuchen um eine Aufstiegsfeier in unserem heimischen Stadion zu verhindern!
NUR DER (RICHTIGE) SCP!
DATEN ZUM SPIEL
Paderborn: Lukas – Vucinovic, Strohdiek, Sebastian (Boeder, 16.), Herzenbruch – Krauße – Zolinski (Michel, 73.), Piossek, Soyak, Heidinger – van der Biezen (Schonlau, 88.)
SCP: Drewes – Tritz, Kittner, Schweers, Al-Hazaimeh (Adin, 67.) – Wiebe – Rühle, Rizzi, Kobylanski (Warschewski, 62.), Tekerci (Stoll, 46.) – Grimaldi
Tore: 1:0 van der Biezen (2.)
Gelbe Karten: – / Tekerci, Grimaldi, Schweers
Zuschauer: 9.756
Schiedsrichter: Christof Günsch