Nichts zu holen gegen Zwickau

2017/2018 - Spielbericht - SC Preußen Münster - FSV Zwickau - 0:2

Weiter ohne Sieg bleiben die Adlerträger im Preußenstadion. Auch gegen das Schlusslicht, dem FSV Zwickau, konnten die Adlerträger nichts holen. Vor allem die Ideenlosigkeit und das Spiel nach vorne waren über weite Strecken erschreckend. Im Endeffekt ging der Gast mit einem 2:0-Auswärtssieg vom Platz, wodurch die Adlerträger nun seit drei (!) Heimspielen auf einen eigenen Treffer warten.

#TORSCHÜTZENVEREIN? Denkste.

Am Freitag zog der SCP seine neue Kampagne zum 111-jährigen Jubiläum auf. Unter dem Label Torschützenverein möchten die Preußen nun ihre Außendarstellung verbessern. Aufsichtsratmitglied ließ seine Kontakte spielen und somit entwickelte eine der renommiertesten Agenturen, Jung von Matt, die neue Kampagne für die Adlerträger. Torschützenverein soll dabei insbesondere die Verbindung zur westfälischen Tradition des Schützenfestes verdeutlichen. Ein Motto, welches nicht unbedingt jeden mitreißt, man kann jedoch nur froh sein, wenn der Verein etwas an seiner Außendarstellung dreht und in der Öffentlichkeit präsenter daher kommt.

Während man in der Medienarbeit durch die Hilfe nun Fortschritte macht, liegt es im sportlichen Bereich mittlerweile immer mehr im Argen. Wie bereits erwähnt steht der SCP nun bei drei Heimspielen ohne Tor und drei Heimniederlagen in Folge. Während man nach den Partien gegen Bremen II (0:1) und Magdeburg (0:1) noch das Wort „unglücklich“ verwenden konnte, fiel das Spiel am Freitag in die Kategorie „Katastrophe“. Doch der Reihe nach:

Fehlpassfestival in Halbzeit eins

Die Preußen traten wieder im gewohnten 4-1-4-1 an. Mai und zur Überraschung Kittner statt Schweers, verteidigten innen, Menig und tritz auf den Außenbahnen. Wiebe sollte den einzigen Sechser geben und vor ihm links Al-Hazaimeh, zentral Kobylanski und Rizzi und auf rechts Hoffmann für Wirbel sorgen und Adriano Grimaldi im Sturmzentrum bedienen. Doch von Wirbel war in der ersten Halbzeit nichts zu sehen. Einfallslos war das Spiel der Preußen und auch Zwickau tat nichts für einen konstruktiven Spielaufbau.

Kittner, an diesem Abend ungewohnt unkonzentriert, sucht stets mit langen Bällen Grimaldi. Der bullige Kapitän der Preußen wurde jedoch von Zwickaus Neuverpflichtung Antonitsch zumeist abgekocht. Auffällig war, dass die Zwickauer Innenverteidigung um Kapitän und Rückkehrer Wachsmuth in Kombination mit Antonitsch hervorragend funktionierte. Beide glänzten mit hervorragendem Stellungsspiel, auch insgesamt war die Zwickauer Marschroute über den Kampf das Spiel der Preußen zu zerstören. Folgerichtig fiel dann auch der erste Treffer für die Ostdeutschen.

Auf der linken Seite kam der Ex-Auer Nils Miatke über Umwege an den Ball. Schon beim Zuspiel auf Miatke hätte ein Preuße dazwischen gehen müssen und auch Miatkes Hereingabe muss im professionellen Fußball besser verteidigt werden. Zu allem Überfluss ließ Ronny König Ole Kittner im Strafraum mit einer geschickten Drehung ins Leere laufen und zog Nils Körber das runde Leder über den Kopf. Auf Preußenseite war kein Aufbäumen erkennbar und mit 0:1 ging es zur Halbzeit in die Kabinen.

Wachsmuth trifft in Preußens Drangphase

Zur Halbzeit wechselte Benno Möhlmann direkt zweimal. Kobylanski und Rizzi blieben in der Kabine und Rühle und Rinderknecht betraten den Rasen. Für Rinderknecht war es der erste Pflichtspieleinsatz im Preußen-Trikot. Dieses war am Freitag übrigens sonderbarerweise schwarz, die Variante war exakt das gleiche Modell des letztjährigen Auswärtstrikot, lediglich die Farben schwarz und weiß waren getauscht. Doch zurück zu Rinderknecht. Die junge Leihgabe aus Ingolstadt zeigte vielversprechende Ansätze, ihm fehlt lediglich ein wenig Spielpraxis, dann werden wir im zentral defensiven Mittelfeld noch viel Spaß mit ihm im Preußenstadion erleben.

Doch das war es schon an positiven Ansätzen. Mit viel Wohlwollen kann man den Adlerträgern den Willen, direkt nach der Pause den Ausgleich zu erzielen, zuschreiben. Dennoch, an diesem Tag war lediglich Sebastian Mai in Normalform. Grimaldi hing in der Luft, das Mittelfeld war überall nicht existent und auch Nils Körber zeigte ungewohnte Unsicherheiten bei hohen Bällen, wobei dies auch dem rutschigen Ball geschuldet sein kann. Nachdem Philipp Hoffmann Grimaldi kurz nach der Halbzeit zumindest zweimal bediente und dieser den Ball per Kopf jeweils einmal links und einmal rechts neben das Tor setzte, kam es wie kommen musste.

Zwickau wagte sich nach zehn Minuten das erste Mal in die Preußen-Hälfte. Tritz klärte zur Ecke, welche Zwickaus Lange scharf vor das Tor brachte. Toni Wachsmuth war im Zentrum mehr als blank. Dass der Innenverteidiger des FSV durchaus kopfballstark ist, sollte sich auch in Preußen-Kreisen rumgesprochen haben. Doch so blank wie er in diesem Moment war, musste er nur noch danke sagen und zum zweiten Treffer einnicken. Das erste Mal, dass der SCP zwei Tore in dieser Saison kassierte. Der Rest des Spiels ist schnell erzählt. Es gab kein Aufbäumen, keinen klaren Möglichkeiten mehr auf beiden Seiten. Zwickau stellte die Räume aggressiv zu, kämpfte und grätschte bis zum Umfallen. Auf Preußenseite wurde zu oft zurückgezogen während die FSV-Spieler ohne Rücksicht auf Verluste in die Zweikämpfe gingen, ohne dabei grob unsportlich zu sein.

Die Stimmen zum Spiel

Torsten Ziegner: „Als erstes, ich bin ganz schön kaputt. Das war ein intensives Spiel. Wir wussten, dass wir nur eine Möglichkeit haben, wenn wir es schaffen, sie von unserem Tor weit wegzuhalten und sie nicht kombinieren lassen. Wir waren heute aggressiv in den Zweikämpfen und hatten bei unseren Toren auch das nötige Ballglück. Die Jungs haben daran geglaubt, dass wir das Spiel gewinnen können.“

Benno Möhlmann: „Wir haben es heute nicht geschafft, uns gegen das Anlaufen des Gegners durchzusetzen. Das war für mich nicht verständlich. In der zweiten Halbzeit hatten wir eine Phase, wo wir schnell nach vorne gespielt haben und auch unsere Chancen bekommen haben. Im Laufe der zweiten Halbzeit wurde es dann wieder weniger und der FSV hat jede Gelegenheit genutzt, uns von ihrem Tor wegzuhalten. Wir haben heute nicht die Mittel gefunden und werden weiter an uns arbeiten.“

Quo vadis SCP?

In exakt 20 Tagen steht das Derby ins Haus. Davor geht es für die Adlerträger noch gegen den Spitzenreiter aus Paderborn, Aalen und Jena. So schnell wie möglich sollte ein Erfolgserlebnis her, denn sonst droht der den Mannen von Benno Möhlmann statt einem goldenen September, ein komplett schwarzer Monat. Der Turn-Around ist dringend notwendig, mit einer Leistung wie am Freitag ist man schneller im Tabellenkeller, als man denken kann. Zu allem Überfluss gewann am gestrigen Samstag auch noch die Konkurrenz aus Lotte, Osnabrück und Paderborn. Wenn es einmal nicht läuft…

Nichtsdestotrotz gilt für Spieler und Fans: Schlapp machen gilt nicht. Die bittere Serie gegen den SC Paderborn (drei Pflichtspielniederlagen in Folge) muss dringend ein Ende finden. Nächste Woche Samstag um 15:50 wäre doch ein passender Zeitpunkt, oder?

In diesem Sinne:

ALLE ZUSAMMEN FÜR PREUßEN MÜNSTER! (NACH PADERBORN FAHREN!)

Daten zum Spiel

SCP: Körber – Tritz, Kittner, Mai, Menig (Heinrich, 76.) – Rizzi (Rühle, 46.), Wiebe – Hoffmann, Kobylanski (Rinderknecht, 46.), Al-Hazaimeh – Grimaldi
FSV: Brinkies – Schröter, Wachsmuth, Antonitsch, Lange – Bahn, Frick (Wagner, 85.), Könnecke, Miatke (Barylla, 76.) – König, Koch (Tekerci, 83.)

Tore: 0:1 König (38.), 0:2 Wachsmuth (56.)

Gelbe Karten: Hoffmann / Frick, Miatke

Zuschauer: 6.249

Schiedsrichter: Martin Petersen


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