Englische Woche mit Erfolgserlebnis abschließen
Die aktuelle Englische Woche neigt sich für den SC Preußen Münster mit dem Spiel gegen den FC Carl Zeiss Jena am Samstag dem Ende zu. Würde man chronologisch vorgehen, müssten nach der unglücklichen Niederlage in Paderborn, dem Last-Minute-Unentschieden vom Mittwoch gegen den VfR Aalen, unsere Adlerträger mit der fetten Ausbeute von drei Punkten nach Münster heimkehren. Dies wäre nicht nur von der Chronologie her sauber, auch würde es ein Stück weit für die Geschehnisse in Paderborn (unzurechter Handelfmeter) und gegen Aalen (unnötig lange Nachspielzeit) entschädigen. Die Jungs hätten sich das alle Male verdient.
Eismanns Skandaltor
Verdient? Wo wir gerade beim Thema sind. Diese eine Szene vom letzten Samstag beim Spiel FC Carl Zeiss Jena gegen SV Meppen, gilt es noch einmal kurz zu resümieren. Denn das Unentschieden beider Vereine war sicher nicht verdient. „Das Fair Play wurde absolut mit Füßen getreten. Ich würde mich für so eine Aktion schämen“, regte sich Meppens Chefcoach Christian Neidhart auf. Was war passiert?
Sören Eismann, Spieler im Dienste des FC Carl Zeiss, hatte beim 2:2 in Jena seinem überraschten Gegenspieler Nico Granatowski den Ball stibitzt, als dieser nach einem Zweikampf mit Verletzungsfolgen offensichtlich auf den Pfiff des Schiris wartete. Jenas Julian Günther-Schmid ging kurz davor verletzt zu Boden. Eismann rannte dennoch los und netzte ein zum 1:2. Jenas Trainer Mark Zimmermann zu dem Vorfall: „Auf die Aktion selber bin ich nicht stolz. Es bleibt ein fader Beigeschmack„. Auch wenn das Tor zwar regelkonform war, im Sinne des so oft gepredigten Fair-Play-Gedanken, war es ein Schlag ins Gesicht. Wie dem auch sei: vielleicht wird Jena dafür ja gegen uns bestraft.
Für beide war mehr drin
Eines eint Jena und Münster in der Englischen Woche. Beide spielten Remis. Und: für beide wäre mehr drin gewesen. Während Münster spät in Führung ging (85.) und kurz vor knapp den Ausgleich kassierte (90.+3), führte der FCC daheim gegen die Würzburger Kickers bereits mit 2:0. Es trafen Eckhardt (6.) und Günter-Schmid (20.). Während Ademi für die Würzburger in der 52. Minute per Foulelfmeter traf, kassierte Carl Zeiss (analog zu uns) einen späten Ausgleich. 2:2 durch Slamars Eigentor.
Jenas Trainer Mark Zimmermann dazu: „Es war ein sehr intensives Spiel. Ich war angetan von unserer ersten Halbzeit, gegen einen Topgegner haben wir sehr mutig gespielt. Wir wussten, dass es in der zweiten Halbzeit nochmal sehr eng werden kann. Wir hatten da leider weniger Mut und wenig Entlastung nach vorn. Würzburg hat sich das 2:2 aufgrund der zweiten Halbzeit verdient. Wir haben gesehen, wie schwer es ist, eine Führung zu verteidigen.“
Verletzte – Gesperrte – Statistik
Das erste Aufeinandertreffen des SC Preußen Münster gegen den FC Carl Zeiss Jena, gab es bereits 2005 noch zu Regionalliga-Zeiten. 0:1 gewann Münster seinerzeit in Jena. Das Rückspiel endete ebenfalls mit 0:1, nur diesmal spielte man in Münster. Die letzten beiden, der insgesamt vier direkten Duelle, gewannen unsere Adlerträger.
Der FC Carl Zeiss muss verletzungsbedingt auf Mittelstürmer Timo Mauer (Muskelbündelriss), sowie auf Rechtsverteidiger Matthias Kühne (Jochbeinbruch) verzichten. Das Lazarett unserer Preußen sieht dagegen etwas größer aus. Mit Tobias Warschewski (Mittelfußbruch) und Adriano Grimaldi (Muskelfaserriss) fehlt Benno der etablierte Sturm. Am Mittwoch war Ersatz Tobias Rühle stets bemüht, aber nicht sonderlich erfolgreich. Vielleicht wären die Youngstars Steinkötter oder Steinfeldt eine Option. Zudem fehlen weiterhin Lucas Cueto (Beinhautentzündung) und unser Dauer-Verletzte Benny Schwarz (Knie-OP). Gesperrte Spieler gibt es auf beiden Seiten nicht zu verzeichnen.
Neues Stadion in Jena – Stadt und Verein einig
Was in Münster nicht möglich ist, geht woanders umso besser. Wo man hinschaut, stehen viele Städte und ihre Clubs eng zusammen. Auch in Jena hat man sich nun auf die Rahmenbedingungen für ein neues Stadion geeinigt. Dafür schlossen Verwaltung und Club eine Vereinbarung, die beiden Parteien Planungssicherheit geben soll. Von dieser kann der SC Preußen nur träumen. In Jena wird das künftige Stadion der Stadt gehören, aber an einen privaten Betreiber verpachtet. Wer den Zuschlag erhält, vermietet das Stadion wiederum an den FC Carl Zeiss Jena. Zudem wurden moderate Mietzahlungen für den Club passend zur jeweiligen Liga vereinbart. In der Regionalliga sind die 100.000 €, in Liga drei 500.000 € und in der zweiten Bundesliga 1.500.000 €. Auch einen Zeitplan gibt es für Ausschreibung und Planungsverfahren. Ist dies alles durch, soll der FCC ab 2021 in einer neuen Arena kicken.
Belohnt euch!
Am Samstag kann der SC Preußen einen riesen Schritt machen, sofern die Punkte nach Münster gehen sollten. Es wäre nicht nur für die Tabelle wichtig. Vor allem für das Selbstvertrauen wäre ein Sieg enorm wichtig, denn auf Dauer kann man nicht nur auf die Fresse bekommen, wenn die Leistungen größtenteils stimmen. Belohnt euch, gebt alles!
ALLE ZUSAMMEN FÜR PREUßEN MÜNSTER!!!