„Einfach ein scheiß Tag“ – Der SCP fällt auseinander

2017/2018 - Spielbericht - SC Preußen Münster - SG Sonnenhof Großaspach - 1:4
Benno Möhlmann

Einfach ein scheiß Tag!„. So schloss Benno Möhlmann sein Statement zum Spiel gegen Sonnenhof Großaspach, welches mit 1:4 endete, ab. Nach einer guten Anfangsphase und dem Eigentor durch Adriano Grimaldi, zerfällt der SC Preußen Münster gegen die Aspacher und verliert verdient. 4.800 Zuschauer schleppten sich wohl nur noch ins Stadion und sahen eine sich auflösende Mannschaft. Großaspach war den Preußen in Sachen Kampf und Effizienz überlegen.

Gute Start der Adlerträger reicht nicht

Egal wie gut ein Team spielt und wie gut es auf dem Platz aussieht. Am Ende sind es die Tore, die Spiele entscheiden. So war es auch am Samstag der Fall, dass der SCP gut aus den Startlöchern gekommen war, seine Chance aber allesamt nicht nutzen konnte. Schon in der ersten Minute tankte sich Tobias Rühle nach gutem Pass von Rizzi auf der rechten Seite durch und fand in der Mitte Kobylanski. Sein Schuss aus 11 Metern konnte aber im letzten Moment zur Ecke geklärt werden.

Die Ecke selbst brachte nichts ein, es folgte aber ein Freistoß, als Fabian Menig wenige Meter vor dem Aspacher Strafraum zu Fall gebracht wurde. Den Freistoß von Rizzi parierte Großaspachs Schlussmann Broll vor die Füße von Rühle, der den Ball aber mit Gewalt durch den 5 Meter Raum feuerte und die Chance zur Führung vergab.

Er in der 10. Minute folgte der erste Angriff der Gäste; Vitzthum mit einer Flanke von links auf den langen Pfosten, wo Sane aber nur noch eben gerade so an den Ball kommen konnte – keine Gefahr. Münster blieb weiter spielbestimmend und versuchte auf die Führung zu spielen. Ein Kopfball von Hoffmann nach Flanke durch Rühle blieb aber ungefährlich für das Gehäuse von Großaspach.

In der nächsten Szene kamen die Preußen mit Philipp Hoffmann über die rechte Seite. Seine Flanke wurde geklärt, landete aber vor den Füßen von Stephane Tritz, der Tobias Rühle am 5 Meter Raum fand. Leider bekam Rühle den Ball nicht unter Kontrolle und legte auf Grimaldi ab, dem der Ball ebenfalls versprang und am Ende auch diese Tormöglichkeit im Nichts verpuffte.

Eigentor leitet Debakel ein

Im Fußball kennt man diese wichtigen Tore, die Spiele entscheiden können. Leider war das Eigentor nach einer Ecke durch Adriano Grimaldi, aber der Auslöser für ein folgendes Debakel des SCP. Ohne Gegnereinwirkung bugsierte Grimaldi die Kugel via Kopf ins eigene Netz. Unnötig, da Max Schulze Niehues ohne Probleme an den Ball gekommen wäre.

Der Motor der Preußen geriet nun ins stocken und Verunsicherung machte sich breit, sodass die Gäste nun vermehrt vor den Kasten von Max Schulze Niehues kamen. Kurz vor der Halbzeit machte sich zudem die defensive Schwäche der Adlerträger einmal mehr bemerkbar, als man zu passiv agierte und die Aspacher im 16ner Kombinieren lies. Die Folge, dass 0:2 durch Sane. Und es hätte noch dicker kommen können als Röttger kurz vor dem Halbzeittee den Ball nur knapp am Tor vorbeisetzte. Auch dem letzten geduldigen Preußen-Fan, der in letzter Zeit einfach nur noch Magerkost serviert bekommen und sich bei eisigen Temperaturen den Hintern abgefroren hatte, platzte der Kragen, es folgten von der Gegengeraden „Aufwachen!“-Rufe der Fans und Pfiffe zur Halbzeit, als Schiedsrichter Wollenweber in die Kabine bat.

Preußen starten besser – Großaspach macht die Tore

Mit beginn der zweiten Halbzeit, waren es erneut die Preußen, die besser aus den Startlöchern kamen. In der Ostkurve veranstalteten die Preußen-Fans eine Choreo mit schwarzen, grünen und weißen Fahnen und einem Banner auf dem „PRO EV“ zu lesen war.

Auf dem Platz war es in der 51. Minute Adriano Grimaldi der zu einer Möglichkeit kam, den Rizzi-Freistoß aber nur ans Außennetz setzen konnte. Doch am Ende war es das alte Lied oder Leid oder Thema – die Preußen versuchten es, nicht zwingend genug, aber der Gegner trifft. Gyau erhält nach einem Diagonalball nur Geleitschutz durch Tritz und kann aus der Distanz zum 0:3 einnetzten.

Im direkten Gegenzug kamen die Preußen schnörkellos vors Tor und spielten über wenige Stationen, das einzige Mal in dieser Partie , einen Angriff schnell zu ende. Adriano Grimaldi verwertete die Flanke von Michele Rizzi und köpfte dieses Mal ins richtige Tor zum 1:3. Die Hoffnung, dass nun doch noch etwas gehen könnte, verflog schon nach sechs Zeigerumdrehungen wieder, als Timo Röttger die komplette Preußen-Defensive im Alleingang zerlegt und am Ende auch Max Schulze Niehues zum 1:4 überwand. Im Grunde hätte man bei diesem Tor auch fern bleiben und Röttger durchlaufen lassen können, es hätte die gleiche Wirkung gebracht.

Für die meisten Zuschauer war dies nun endgültig genug. Das Preußen-Stadion leerte sich immer schneller. Beim Abpfiff war die Tribüne nicht mal mehr zu einem Drittel gefüllt. Ein richtig gebrauchter Tag.

Diese Niederlage bedeutete nicht nur das Ende der Hinserie, es war zugleich auch die letzte Partie für Benno Möhlmann.

Benno Möhlmann freigestellt

Nach 19 Spielen haben die Preußen 18 Punkte auf dem Konto – zu wenig. So wurde nach der 1:4 Pleite gegen Großaspach entschieden, Trainer Benno Möhlmann und Co-Trainer Sven Kmetsch freizustellen. Wir wünsche alles Gute für die Zukunft und danken trotzdem für die Zeit beim SCP! Machs gut Benno!

Wie gehts weiter?

Nun gibt es noch ein Heimspiel gegen Rot Weiß Erfurt. Ein Team, welches mit Abstand den letzten Platz in der 3. Liga belegt. Hinzu kommen noch finanzielle Probleme, die Erfurt plagen. Mehr Chaos geht eigentlich nicht, sodass es für den kommenden Samstag nur ein Ziel geben kann. Heimsieg – 3 Punkte und zeigen, dass man noch Eier hat. Wenn der SCP gegen Erfurt verlieren sollte, dann weiß auch kein Mensch mehr, gegen wen wir eigentlich noch gewinnen können. Immer weiter und….

Alle zusammen für Preußen Münster!!!!

Daten zum Spiel

SCP: Schulze Niehues – Tritz, Kittner, Schweers, Menig – Hoffmann (Heinrich, 46.), Scherder, Rizzi, Kobylanski (Al-Hazaimeh, 71.) – Rühle, Grimaldi
Großaspach: Broll – Thermann, Leist, Gehring, Vitzthum – Sohm (Binakaj, 84.), Hoffmann (Pelivan, 87.), Hägele, Gyau – Sane, Röttger (Rodriguez, 76.)

Tore: 0:1 Grimaldi (35., ET), 0:2 Sane (44.), 0:3 Gyau (58.), 1:3 Grimaldi (59.), 1:4 (Röttger, 65.)

Gelbe Karten: Sohm, Gehring

Zuschauer: 4.841

Schiedsrichter: Markus Wollenweber


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