Preußen Münster fegt Erfurt mit 5:0 weg
Am gestrigen Abend lief es in allen Belangen perfekt für den SC Preußen Münster. Mit 5:0 feierten die Adlerträger einen Kantersieg über sehr schwache Erfurter. 6.009 Zuschauer sahen einen sehr motivierten SCP, der leistungstechnisch dort begann, wo er gegen Würzburg aufgehört hatte und die Thüringer nicht zur Entfaltung kommen lies.
Zurück zur Viererkette – Kittner auf der Bank
Im Vergleich zum Spiel gegen die Rothosen aus Würzburg, stellte Marco Antwerpen zurück auf eine Viererkette um. Ole Kittner nahm daher auf der Bank platz, für ihn durfte Moritz Heinrich zum ersten Mal in diesem Jahr von Beginn an ran. Nicht im Kader standen Tobias Warschewski und Stephane Tritz. Auch Cyrill Akono, der für das Würzburg-Spiel einen Bankplatz inne hatte, wurde nicht nominiert, da er am Wochenende bereits bei der U19 gegen Gladbach aufgelaufen war, die Youngstars verloren das Spiel kurz vor Schluss mit 2:1.
RWE-Trainer Stefan Emmerling setzte auf die gleiche Formation, wie auch gegen Magdeburg und Hansa Rostock. Lediglich Laurito kehrte nach ausgeheilter Fleischwunde in die Startelf zurück.
Preußen von Beginn an präsent
Die Preußen waren von der ersten Minute an gut im Spiel. Präsent in den Zweikämpfen, nah am Gegner und überzeugend im Pressing. Wie auch schon gegen Würzburg, wollte man durch schnelle Balleroberung und schnelles Umschaltspiel zu Chancen kommen und den Gegner unter Druck setzten. Vorweg: Dies gelang den Preußen über die gesamte Spielzeit hinweg, sodass die Zuschauer zeitweise ein Spiel sahen, welches sich lediglich in Richtung Erfurter Tor bewegte.
Schon nach drei Minuten hätten die Adlerträger in Führung gehen können. Doch Danilo Wiebes Schuss konnte noch einmal von der RWE-Defensive geblockt werden. Wenig später dann aber der erste Torjubel beim SCP. Wilfried Sarr sprang am Ball vorbei, sodass Philipp Hoffmann die Kugel rechts außen frei mitnehmen konnte und mustergültig mit einer scharfen Hereingabe in der Mitte Tobias Rühle bediente, der das Leder nur noch einzuschieben brauchte (6.). Die Preußen ließen nicht nach und gaben weiter Gas. Die Erfurter waren bemüht, dem Tempo der Adlerträger zu folgen, fanden aber kein Mittel, die Angriffe des SCP zu unterbinden.
In der 12. Minute hätte Martin Kobylanski durch eine Freistoß auf 2:0 erhöhen können, der Ball verfehlte das Tor nur knapp. Drei Minuten später wurde Fabian Menig klar im Sechzehner der Erfurter von Kurz zu Fall gebracht, sodass es für Spielleiter Bokop keine zwei Meinungen gab – Elfmeter! Diesen schob Kobylanski links unten locker ein – RWE-Keeper Klewin entschied sich fürs andere Eck – 2:0.
Kurz danach musste RWE seinen ersten Wechsel vollziehen, da sich Neuhold verletzte und durch Wegmann ersetzt werden musste. Vor allem bei ihrem Schlussmann, müssen sich die Erfurt bedanken, dass es bis zur Halbzeit keine weiteren Gegentreffer gab. Heinrich, Wiebe, Schweers, Kobylanski oder Rühle hätten erhöhen können. Erfurt kam selbst nur in der 40. Minute wirklich gefährlich vors Tor, doch auch aus sieben Metern konnte Huth seinen Kopfball nicht im Kasten unterbringen und vergab die Chance kläglich.
Preußen macht weiter – Körber verletzt
Mit Beginn der zweiten Hälfte stand Max Schulze Niehues im Kasten, Nils Körber hatte sich zum Ende vom ersten Durchgang, einen Faserriss im Oberschenkel zugezogen. Zumindest in den kommenden beiden Auswärtsspielen bei Bremen II und Magdeburg, wird Körber durch Schulze Niehues ersetzt werden.
Für die Preußen ging es aber flott weiter und man hatte nicht vor auch nur einen Gang zurückzuschalten. So dauerte es nur fünf Minuten, ehe der Ball erneut im RWE-Tor zappelte. Danilo Wiebe drängte energisch Richtung 16ner der Erfurter und legte den Ball auf Kobylanski an der Strafraumgrenze ab, sein Schuss aus der Distanz passte genau im rechten Eck (50.). In der 60. Minute hätte sich ein starker Sandrino Braun für seine Arbeit belohnen können, sein Treffer wurde aber aufgrund einer Abseitsposition aberkannt.
Weiter ging es dann mit Adriano Grimaldi, der in der Zwischenzeit für Philipp Hoffmann gekommen war, in der 74. Minute. Eine Einleitung durch Wiebe, verlängerte Kobylanski in den Lauf von Grimaldi, der mit viel Willen ins lange Eck einnetzte. Warum man überall aber von Torflaute lesen muss ist rätselhaft. Im Dezember gegen Großaspach hatte Grimaldi zuletzt für die Preußen bei der 1:4 Niederlage getroffen. An diesem Tag sogar auch nochmal ins eigene Netz. ;)
Dennoch gab dieser Treffer das Selbstvertrauen für den Schlusspunkt der Partie, den Grimaldi dann in der 86. Minute setzte. Ein langer Pass von Simon Scherder aus der eigenen Hälfte, fand unsere Kapitän, der sich dann gegen die gesamte RWE-Defensive behauptete und Klewin, mit etwas dusel, überwand. Allein an dieser Szene merke man schon, dass Erfurt bereits mit den Köpfen im Bus saß und den Schlusspfiff herbeisehnte.
Kurz zuvor flog dann auch noch Biankadi, da rüdem Foul an Tobias Rühle vom Platz, sodass die Erfurter die Partie mit 10 Mann beenden mussten. Ein gebrauchter Tag für die Thüringer, die durch den Spieltag zuvor schon einen Tag weniger Regenerationspause hatten und zudem die Reise nach Münster machen mussten. Alles in allem war es positiv, dass das Spiel im Dezember nicht stattfinden konnte.
Wenig Stimmung – Respekt an Erfurt
Im Stadion selbst war die Stimmung nicht annähernd so gut, wie gegen die Kickers aus Würzburg. Nicht verwunderlich, da der Spielstand für Beruhigung sorgte und die Mannschaft hier nicht noch weitere Impulse von den Rängen benötigte. Aber ein großes Lob und Respekt nach Erfurt. Trotz eines Dienstagabends und einer weiten Reise unter der Woche, waren gut 250 Leute vor Ort und supporteten ihre Mannschaft bis zum Schluss.
Für die Preußen bedeutete dieser Sieg, dass man nun einen Puffer von sieben Punkten auf Platz 18 verzeichnen kann. Am kommenden Samstag geht es dann zum direkten Konkurrenten nach Bremen, wo man erneut vor wichtigen 90 Minuten steht und im direkten Duell wieder mehr Abstand gewinnen kann. Die letzten Auftritte und Leistungen stimmen aber sehr positiv für einen Erfolg in Bremen.
Alle zusammen für Preußen Münster!
Preußen: Körber (Schulze Niehues, 46.) – Menig, Schweers, Scherder, Al-Hazaimeh – Braun, Wiebe – Hoffmann (Grimaldi, 71.), Kobylanski (Rizzi, 77.), Heinrich – Rühle
Erfurt: Klewin – Neuhold (Wegmann, 16.), Laurito, Sarr – Odak, Biankadi, Bergmann, Brückner (Razeek, 46.), Kurz – Kammlott (Lauberbach, 75.), Huth
Tore: 1:0 Rühle (6.), 2:0 Kobylanski (Elfmeter) (15.), 3:0 Kobylanski (50.), 4:0 Grimaldi (74.), 5:0 Grimaldi (86.)
Gelbe Karten: Brückner, Kammlott, Laurito
Rote Karte: Biankadi
Zuschauer: 6.009
Schiedsrichter: Franz Bokop
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