Nach 0:2-Rückstand – SCP holt Punkt gegen Jena

2017/2018 - Spielbericht - SC Preußen Münster - FC Carl Zeiss Jena - 2:2
SC Preußen Münster – FC Carl Zeiss Jena – 29. Spieltag – 2:2 (1:2)

Am Samstag empfing der SC Preußen Münster den FC Carl Zeiss Jena. Vor nur 5.907 Zuschauern und bei bestem Wetter, konnte der SC Preußen einen 0:2-Rückstand durch zwei Treffer von Adriano Grimaldi noch zum Remis drehen. Dabei bekamen die Fans des SC Preußen zwei absolut unterschiedliche Halbzeiten ihrer Mannschaft zu sehen.

Antwerpen rotiert

Im Vergleich zum Spiel in Aalen, stellte Trainer Marco Antwerpen auf drei Positionen um. Ole Kittner, Philipp Hoffmann und Adriano Grimaldi durften von Beginn an ran, wofür Lion Schweers, Lennart Stoll und Michele Rizzi auf der Bank platz nehmen mussten. Martin Kobylanski wanderte im Mittelfeld auf die sechs, Lucas Cueto nahm die hängende Position hinter Grimaldi ein.

Schwache erste Hälfte

Nach einer kurzen Abtastphase, wo keines beider Teams wirkliche Feldvorteile erzielen konnte, kam Carl Zeiss immer besser ins Spiel. Der FCC machte es gut, wirkte präsenter und griffiger in der Partie. Frühes Pressing setzte dem SC Preußen ordentlich zu, sodass kein wirklicher Spielaufbau zustande kommen konnte. Zudem sorgte der Druck von Jena dafür, dass die Preußen oft den Pass zurückspielen mussten. Die erste gute Chance der Partie lag dennoch zunächst auf Seite der Preußen.

In der 8. Spielminute war es Lucas Cueto, der nach einem engagierten Sprint den direkten Weg ins Zentrum suchte und den Ball mit einem klugen Pass quer auf Fabian Menig legte. Eine schlechte Ballannahme sorgte dafür, dass Menig keine weiteren Optionen mehr hatte und den Ball nur noch direkt Volley aufs kurze Eck bringen konnte. FCC-Keeper Koczor parierte zur Ecke, die anschließend nichts einbrachte.

Verunglückter Abschlag leitet Gegentreffer ein

Während Adriano Grimaldi gegen den SC Paderborn mit seinem 1:0 für ein Kacktor des Monats sorgte, war der erste Treffer für Jena ebenfalls Kacktor verdächtig. In der 13. Minute bekam der SCP den Ball nicht aus der eigenen Hälfte und wurde kontinuierlich vom FCC unter Druck gesetzt. Die Bälle wurden vermehrt zurück auf Max Schulze Niehues gespielt, dessen Abschläge schnell wieder beim Gegner landeten.

So kam es, dass Schulze Niehues einen Befreiungsschlag flach direkt in die Beine von Starke spielte, der im Gegenzug direkt aufs Tor schoss, Schulze Niehues beim Zurückeilen ins Tor ausrutsche und die Kugel im Tor einschlug. Der FCC hatte sich diese Führung allemal verdient und sich für den aggressiven und stetigen Einsatz belohnt.

Jena legt nach – schneller Anschlusstreffer

Die Preußen wirkten nicht konzentriert und auch nicht frisch, liefen den Bällen oft hinterher. Man hatte den Eindruck, dass die englische Woche seine Spuren hinterlassen hatte. Der SCP bekam keine Ruhe ins Spiel, geschweige denn einen passablen Spielaufbau hin. Ganz anders Jena. Die Führung brachte weitere Sicherheit ins eigene Spiel und motivierte zu schnellen Kombinationen. In der 25. Spielminute folgte ein starker Spielzug über die linke Seite. Nach einer Kombination über Günther-Schmidt, Sucsuz und Starke, erhielt Wolfram die Pille und konnte aus kurzer Distanz zum 2:0 einnetzten. Mit knapp 10 Ballkontakten, hebelte die Offensive aus Jena die komplette Hintermannschaft der Preußen aus.

Wenn es spielerisch nicht klappt, müssen es eben Standards sein, die man gefährlich vors Tor bringt. In der 33. Minute klappte dies, als Martin Kobylanski einen Freistoß gut vors Tor zog und dort Adriano Grimaldi als abnehmen fand. Sein Kopfball landete, nach einer Pingpong-Einlage, wieder vor seinen Füßen, sodass er diesen mit voller Wucht ins obere Eck zimmerte.

Preußen wie ausgewechselt

Gerne möchte man wissen, was Trainer Marco Antwerpen in der Halbzeitpause zu seinen Jungs gesagt hat. Der SC Preußen Münster war im zweiten Durchgang wie ausgewechselt und nicht wieder zu erkennen. Für Martin Kobylanski kam zudem Michele Rizzi ins Spiel, der die erste Großchance in der 48. Minute durch seinen Freistoß einleitete. Nachdem die Freistoß-Flanke geklärt wurde, kam der Ball über Sandrio Braun per Kopf zurück in den Sechzehner auf Simon Scherder, der den Ball mit dem Außenriss auf den blanken Tobias Rühle weiterleitete, dieser aber an Koczor aus kurzer Distanz scheiterte.

In der Folge hatten die Preußen vermehrt Möglichkeiten über Grimaldi, Rühle und Kittner zum Torerfolg zu kommen. Entweder scheiterte man am starken Keeper von Jena oder brachte den Ball nicht aufs Tor. Von Jena war indes nicht mehr viel zu sehen.

Die Preußen drückten Jena immer weiter in die eigene Hälfte und schnürte die Gäste ein. In der 76. Minute dann der Ausgleich. Nach einer Flanke von Rühle verlängerte der eingewechselte Tobias Warschewski auf seinen Kapitän, der aus fünf Metern per Kopf zum Ausgleich traf und seinen Doppelpack perfekt machte. In der 82. Minute kam der FCC noch zu einer letzten sehr gefährlichen Möglichkeit, wurde aber im letzten Moment durch eine beherzte Grätsche von Simon Scherder gebremst.

In der Schlussphase hätte es sogar noch zum Sieg reichen können. Warschewski scheiterte zunächst per Kopf an Koczor, später segelte sein Schuss knapp am langen Eck vorbei. Abpfiff – 2:2. Betrachtet man beide Hälften, so ist es ein leistungsgerechtes Unentschieden.

Lerneffekt, Benjamin Schwarz und Derby

Da man im Heimspiel noch einmal mit einem blauen Auge davongekommen ist, darf man nur hoffen, dass der SCP aus der schlechten Leistung der ersten Hälfte lernt. Es ist eben nicht ausreichend nur phasenweise Einsatz und Disziplin zu zeigen. Für Benjamin Schwarz ist die Leidenszeit nun wohl endlich vorbei. Heute feierte der fleißige Adlerträger sein Comback beim Einsatz in der U23! Willkommen zurück!

Am kommenden Spieltag wartet das Derby auf die Adlerträger an der Bremer Brücke. Nur noch 160 Tickets sind im Vorverkauf erhältlich. Unterstützt euren SC Preußen auch in Osnabrück und lasst uns zumindest dort etwas lauter sein. Immer weiter…

Alle zusammen für Preußen Münster!

Daten zum Spiel

SCP: Schulze Niehues – Menig (Stoll, 66.), Kittner, Scherder, Al-Hazaimeh – Braun, Kobylanski (Rizzi, 46.) – Hoffmann (Warschewski, 73.), Cueto, Rühle – Grimaldi
Jena: Koczor – Kühne, Slamar, Gerlach, Brügmann – Wolfram, Eckardt, Erlbeck (Eismann, 59.), Sucsuz (Mauer, 77.) – Günter-Schmidt (Dietz, 65.), Starke

Tore: 0:1 Starke (14.), 0:2 Wolfram (25.), 1:2 Grimaldi (33.), 2:2 Grimaldi (76.)

Gelbe Karten: Hoffmann, Kittner, Grimaldi / Erlbeck, Brügmann, Eismann, Wolfram

Zuschauer: 5.907

Schiedsrichter: Tobias Welz


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