4:2 in Köln – Preußen stürzt Fortuna tiefer in die Krise

2017/2018 - Spielbericht - SC Fortuna Köln - SC Preußen Münster - 2:4
SC Fortuna Köln – SC Preußen Münster – 34. Spieltag – Spielbericht – 2:4 (0:2)

Es war angerichtet: ein gut gefüllter Auswärtsblock in schwarz-weiß-grün, strahlender Sonnenschein, ein Stadion, gegen welches das Preußenstadion fast modern ausschaut und eine Mannschaft, die die Saison scheinbar noch lange nicht abgeschrieben hat. Mit 4:2 fegten die Preußen die Kölner Fortuna vom Rasen und zeigte dabei eine der besten Auswärtsleistungen dieser Saison. Durch den Sieg kletterte der SCP sowohl in der Auswärtstabelle, als auch im Gesamtranking. Immerhin Platz 11 steht nun in der Auswärtstabelle zu Buche. In der Heimtabelle steht man auf Rang neun, weswegen die der aktuelle Tabellenplatz zehn fast logisch erscheint.

Scherder und Grimaldi kehren zurück – Schwarz erneut in der Startelf

Mit Simon Scherder und Adriano Grimaldi kehrten zwei Säulen im Spiel unter Marco Antwerpen zurück in die Startelf. Die YOUNGSTARS Jannik Borgmann und Cyrill Akono rotierten zurück auf die Bank, blieben jedoch im Kader. Im Gegensatz zu Lucas Cueto, Jeron Al-Hazaimeh und Tobias Warschewski, welche die Reise nach Köln zumindest nicht im Mannschaftsbus antraten. Michele Rizzi fehlt wie bereits angekündigt bis zum Saisonende, war jedoch in Köln auf der Tribüne vor Ort und feierte im Anschluss mit der gesamten Mannschaft, Freunden und Familien seinen 30. Geburtstag. An dieser Stelle noch einmal herzlichen Glückwunsch vom PreußenForum!

Bei Fortuna Köln fehlte Rechtsaußen Robin Scheu, ihn ersetzte Ali Ceylan, der zu seinem Startelfdebüt kam. Mit Farrona Pulido, Keita-Ruel & Hamdi Dahmani hat die Fortuna durchaus einige brandgefährliche Drittligaakteure in ihren Reihen, weswegen Antwerpen erneut auf die altbekannte Dreierkette setzte. Bei der Fortuna ebenfalls nicht im Kader war Bernard Kyere. Der kräftige Innenverteidiger hatte seine Sperre zwar eigentlich abgesessen, wurde jedoch offenbar vor der Partie suspendiert. Ihn ersetzte Moritz Fritz, der im weiteren Verlauf eine unglückliche Figur abgeben sollte.

Wieder Kobylanskis Standards!

Es war schon auffällig in den letzten Wochen, wie oft ein Standard von Preußen Nummer zehn den Dosenöffner darstellte, sodass wir diese Vermutung bereits in unsere Vorschau mutmaßten. Kobylanski, an dem die Zweitligisten aus Fürth, Bochum und der designierte 3. Liga Meister Paderborn interessiert seinen soll, schlug nach knapp einer Viertelstunde einen Eckball gefährlich vor den Kasten von Köln-Keeper Tim Boss. Lion Schweers schob seinen Körper vor Markus Pazurek und drehte sich eigentlich vom Ball weg, doch mit der Hacke bugsierte das Eigengewächs der Adlerträger den Ball über die Linie.

Mit der Führung gewannen die Preußen mehr an Sicherheit. Der wieder mal sehr aktive Rühle schlug einen Ball aus dem Mittelfeld über Moritz Fritz hinweg, Adriano Grimaldi war auf und davon, schüttelte den hinterher eilenden Fritz erneut ab und zimmerte den Ball mit links unter die Latte. Nach 36 Minuten führten die Preußen absolut verdient und zeigten, welche Klasse die Mannschaft in der Rückrunde unter Antwerpen zuletzt immer wieder auszeichnete. Kurz vor der Pause handelte Fabian Menig für eine unnötige Schwalbe an der Strafraumgrenze eine gelbe Karte ein –  es war seine fünfte gelbe Karte in der laufenden Saison, weswegen er im nächsten Spiel am Sonntag gegen Halle nur zuschauen darf.

Menig mit dem Eigentor – Preußen legen los

Kurz nach der Pause war es erneut Menig mit einem Fauxpas. Farrona Pulido zog von der linken Seite nach innen, wurde von drei Adlerträgern nicht angegriffen und legte raus auf Keita-Ruel. Dessen Hereingabe fälschte Scherder unglücklich ab und überraschte den grätschenden Menig, sodass dieser den Ball über die eigene Linie drückte. Doch der Schock war den Preußen nur kurz anzumerken. Immer mehr schnürten sie die Fortuna in der eigenen Hälfte ein. Adriano Grimaldi spielte Philipp Hoffmann im Strafraum an. Dieser schickte Moritz Fritz mit einer schnellen Körpertäuschung kurz eine Bockwurst (die es dieses Spiel sogar im Brötchen statt im Becher gab) holen und verwandelte aus der Drehung zum 3:1. Wie für Schweers war es auch für Hoffmann das erste Saisontor.

Ebenfalls in unserer Vorschau erwähnt hatten wir, dass Grimaldi darauf brennen würde, wieder mit Martin Kobylanski in der internen Torschützenliste gleichzuziehen. Nachdem dies bereits in der ersten Halbzeit geschehen war, zog Preußens Kapitän in Halbzeit zwei sogar vorbei. Wieder brach Rühle auf der rechten Seite durch, wurde beim Pass in die Mitte nicht gehindert und legte quer auf Preußens Nummer 39, der nur noch einschieben musste. In dieser Form sind sowohl Kobylanski, als auch Grimaldi für den SCP definitiv unverzichtbar.

Kurz vor Schluss sorgte Lars Bender (nein, nicht DER Lars Bender ;-) ) noch für eine kleine Ergebniskosmetik. Eine Ablage des ansonsten blassen Keita-Ruel zimmerte der eingewechselte Rechtsaußen flach in die Maschen, doch wirklich freuen konnte sich bei der Fortuna angesichts des Rückstands niemand wirklich. Ein letztes Aufbäumen blieb aus, weswegen Fortuna-Coach Uwe Koschinat im Anschluss davon sprach, dass 2:5 bis 2:7 ein verdienteres Ergebnis gewesen wäre, als alles andere.

Einstelliger Tabellenplatz noch drin

Vier Punkte trennen den Tabellenzehnten SC Preußen und den Tabellenneunten SV Meppen. Auch wenn Spieler und Trainer derzeit betonen, dass man von Spiel zu Spiel schauen würde, ist die Perspektive auf einen einstelligen Tabellenplatz zu klettern mit Sicherheit noch eine Zusatzmotivation. Damit man dieses Ziel erreicht, muss man am kommenden Sonntag gegen den Halleschen FC bestehen. Angesichts der Tatsache, dass man von den letzten acht Partien lediglich eine in Karlsruhe verlor, mit Sicherheit kein unmögliches Unterfangen.

ALLE ZUSAMMEN FÜR PREUSSEN MÜNSTER

DATEN ZUM SPIEL

SCP: Schulze Niehues – Schweers, Kittner, Scherder – Menig (Stoll, 66.), Braun, Kobylanski, Schwarz (Borgmann, 72.) – Rühle, Grimaldi (Heinrich, 77.), Hoffmann
Köln: Boss – Ernst, Fritz (Kurt, 63.), Menz, Pazurek – Kegel, Brandenburger – Ceylan (Bender, 56.), Dahmani (Falahen, 82.), Farrona Pulido – Keita-Ruel

Tore: 1:0 Schweers (17.), 2:0 Grimaldi (35.), 2:1 Menig (ET, 47.), 3:1 Hoffmann (55.), 4:1 Grimaldi (65.), 4:2 Bender (83.)

Gelbe Karten: Menz, Kegel, Fritz / Menig, Schwarz

Zuschauer: 2.786

Schiedsrichter: Christof Günsch


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