Erstes Duell seit 1964 – Preußen auf dem Betzenberg

„Endspiel um die deutsche Fußballmeisterschaft vor 100.000 Zuschauern im Berliner Olympiastadion. Tausende waren alleine aus dem Bundesgebiet gekommen, um das größte fußballsportliche Ereignis des Jahres zu sehen. In schweren Gruppenspielen hatten sich der 1. FC Kaiserslautern und Preußen Münster für den Kampf um die Meisterbürde qualifiziert. Angriff der in weiß spielenden Münsteraner….“
Dieser Radio Einspieler von 1951 dürften viele Preußen-Fans im Kopf haben, wenn es um das Duell mit dem 1. FC Kaiserslautern geht. Am Dienstag gibt es die erste Auflage seit 1964. Für den 1. FC Kaiserslautern ist es das zweite Heimspiel, das erste besuchten gegen den TSV 1860 knapp 42.000 Zuschauer. So viele werden den Betzenberg am Dienstag aller Voraussicht nach nicht besuchen, da alleine aus Münster weitaus weniger Fans erwartet werden, als vor 10 Tagen aus München.

FCK tut sich noch etwas schwer

Am Wochenende kamen die Lauterer trotz Unterstützung von 6.500 Auswärtsfahrern nicht über ein Unentschieden in Großaspach hinaus. Lukas Spalvis, für den sein ehemaliger Arbeitgeber Sporting Lissabon vor zwei Jahren noch fast zwei Millionen Euro Ablöse zahlte, glich die Führung durch Timo Röttger aus. Auch das bereits erwähnte Heimspiel gegen 1860 gewann die Mannschaft von Trainer Michael Frontzeck erst kurz vor Toreschluss mit 1:0 durch einen Treffer von Janek Sternberg. Dabei sucht die Qualität des Kaders dort in der Liga seinesgleichen. Nichtsdestotrotz ist es bisweilen immer günstig, gegen neu zusammengestellte Mannschaften früh in der Saison zu spielen, da sie sich zum Teil noch finden müssen und die Abstimmungen sowie Laufwege schlicht und ergreifend noch nicht bei 100% sein können.

Interessante Mischung bei den roten Teufeln

Mit Timmy Thiele zahlte der 1. FCK in diesem Sommer die höchste Ablöse der Liga. Dank dem Rettungsfond für Zweitligisten sowie einer zusätzlichen Bonuszahlung war es möglich, 400.000 € für Jenas Goalgetter Thiele zu bezahlen. Mit Spalvis sowie Julius Biada (aus Braunschweig) sowie Elias Huth, der beim Absteiger aus Erfurt als einer der wenigen zu überzeugen wusste, besitzt Frontzeck in der Offensive diverse Möglichkeiten aus hochveranlagten Spielern. Doch auch dahinter hat man mit Hemlein, Zuck oder Pick Spieler, die druckvoll über die Flügel kommen. In der Zentrale blieb Mads Albaek den Pfälzern erhalten, neben ihm sorgen die abwechselnd die beiden talentierten Gino Fechner oder Theodor Bergmann für Klarheit im Spielaufbau. Der springende Punkt aus sportlicher Sicht für die Preußen wird jedoch das offensive Flügelspiel sein. Weder Janek Sternberg, noch Florian Dick gelten allgemein als Sprintwunder, mit Philipp Hoffmann oder Lucas Cueto hat Marco Antwerpen zwei Spieler, die über jene Sprintqualität verfügen.

Nach der Jena-Pleite – Mund abputzen und weiter gehts!

Nach der unglücklichen, aber zum größten Teils selbst verschuldeten, Niederlage bleibt den Adlerträgern bis Dienstag kaum Zeit zum Nachdenken. Die Fehler müssen analysiert werden und dürften auf der Hand liegen, es besteht aber kein Grund in großer Ehrfurcht zu erstarren. Stellt man die individuellen Fehler, die sich schon seit der Vorbereitung durch das Preußen-Spiel ziehen, gegen Kaiserslautern ab, dürfte auch hier etwas zu holen sein. Bitter wiegt hingegen der mögliche Ausfall von Lion Schweers. Dieser hatte sich am Samstag eine Sprunggelenkverletzung zugezogen, eine genaue Diagnose steht zwar noch aus, dennoch dürfte es bis Dienstag nicht reichen. Taktisch dürfte es dafür auf die Rückkehr der Fünferkette hinauslaufen. Da der 1. FCK mit zwei Stürmern aus seinem Quartett agieren wird, würde die Umstellung durchaus Sinn machen. Für Schweers dürfte Ole Kittner erster Ersatz sein, möglich das Kevin Rodrigues Pires für einen weiteren Innenverteidiger rausrotiert, da René Klingenburg nach seinen drei Treffern in zwei Partien als gesetzt gelten wird. Den Vorzug dürfte dann Jannik Borgmann erhalten, immerhin schaffte er es am Samstag in den Spieltagskader, während sein Konkurrent Dominik Lanius auf der Tribüne Platz nehmen durfte. Für den auf rechts verschwendeten Martin Kobylanski ist Tobias Rühle erstbeste Alternative. Philipp Hoffmann durfte sich nach der vergebenen Großchance gegen Jena einiges anhören und scheint derzeit noch nicht auf dem Level zu sein, das ihn in der vergangenen Rückrunde so unverzichtbar machte. In der Mitte hat Antwerpen mit Warschewski und Dadashov die Qual der Wahl. Dadashov startete die ersten beiden Partien als zentraler Stürmer, Warschewski wusste hingegen nach seiner Einwechslung gegen Jena mehr zu überzeugen.

Verletzt fehlen werden neben Schweers ebenfalls der Langzeitverletzte Danilo Wiebe, sowie Philipp Müller und Benny Schwarz, die sich beide derzeit noch mit Blessuren rumquälen.

Betzenberg bei Flutlicht – Da schlägt das Fußballromantikerherz  höher

Schon früh in der Saison kommt es zur vielleicht attraktivsten Auswährtsfahrt. Der Lauterer Betzenberg, immerhin WM Stadion im Jahr 2006, ist nun mehr ein 3. Liga Stadion, was seinem Glanz aus älteren Tagen jedoch keinen Abbruch tut. Trotz oder gerade wegen der Schulferien kann man darauf hoffen, dass sich der eine oder andere Münsteraner auf den Weg nach Lautern macht, um die Jungs zu unterstützen. Denn die Kullisse wird sich wahrscheinlich um die 30.000 Zuschauer einpendeln, dazu brennt das Flutlicht und hoffentlich auch unsere Jungs. Wer kann, der sollte sich diese Fahrt nicht entgehen lassen.

ALLE ZUSAMMEN FÜR PREUSSEN MÜNSTER!
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