Ticketverkauf gegen Lotte katastrophal
Ticketverkauf gegen Lotte katastrophal
Sportlich kann man dem SC Preußen Münster momentan nur wenig vorwerfen. Mit drei Siegen aus den ersten vier Spielen, steht man verdient auf dem ersten Platz der dritten Liga. Dennoch muss man den Verein für die Situation am vergangenen Spieltag beim Ticketing kritisieren. Bis zu 60 Minuten haben Fans des SCP am letzten Spieltag in der Schlange vor den Kassenhäuschen am Haupteingang warten müssen, ehe man dann das Stadion betreten konnte. Immerhin durften dann wohl am Ende alle den 1:0-Siegtreffer von René Klingenburg zusammen gefeiert haben. Wer natürlich jetzt die Infrastruktur-Keule rausholen möchte, dem sei ans Herz gelegt, nicht mehr weiter zu lesen.
Freitags- und Montagsspiele sind anders
Während der Preußen Fan am Samstag oder Sonntag bequem und zumeist von der Arbeit unabhängig zum Stadion aufbrechen kann, sind die Freitags- und Montagsspiele eine Herausforderung für Fan und Verein. Kurz nach Feierabend machen sich die Anhänger der Adlerträger oft direkt und vor allem spontan auf den Weg zum Stadion an die Hammer Straße. Dies ist nicht erst seit gestern so, sondern schon seit Ewigkeiten in Liga drei. In der Ober- oder Regionalliga hat sich ein spätes Aufmachen zum Stadion etabliert, denn es reichte bei den geringen Zuschauerzahlen immer aus, spät am Preußenstadion zu erscheinen und somit auch pünktlich zum Anstoß auf seinem Platz zu stehen. Dennoch gibt es bei den Abendspielen genügend Fans, die es logistisch dann nicht früher hinbekomme, rechtzeitig am Stadion zu sein.
Seit Jahren hat es der SC Preußen nun mit kontinuierlichen Zuschauerzahlen bei Heimspielen zwischen 6.000 und 10.000 Zuschauern zu tun. Hierfür sollten Prozesse vorliegen, wie man in diversen Fällen vorgehen muss. Auch Notfallpläne oder flexible Lösungen sollten hier vorhanden sein, auf die man zurückgreifen kann. Am Montag jedenfalls ging so einiges schief.
Lange Warteschlangen ab 18:15 Uhr
Persönlich waren wir gegen 18:05 Uhr am Haupteingang, nachdem man dem FanPort noch einen Besuch abgestattet hatte. In der Zeit war die Situation noch entspannt, der Vorplatz füllte sich gemächlich, ehe es dann zehn Minuten später, gegen 18:15 Uhr, voller wurde und die Warteschlangen an den Kassen deutlich zunahmen. Wer jetzt vor Ort war und sich noch ein Ticket sichern musste, kam rechtzeitig zu Spielbeginn ins Stadion. Beim Einlass war nicht mit großen Wartezeiten zu rechnen, da hier noch kein Andrang zu verzeichnen war.
Danach nahm das Besuchervolumen an den Kassen deutlich zu. Fans, die gegen 18:30 Uhr ankamen, waren erst sehr spät im Stadion. Ein User schrieb uns:
Ca. 50 Minuten später sah man dann, dass lediglich 3 Kassenhäuschen besetzt waren. Beim Einlass bekam man dann einen Familienvater mit seinen Kindern mit. Dieser wollte sich in deren letzten Ferienwochen wohl einen schönen Abend machen, kam jedoch mit seinem Rucksack (voller Klamotten der Kinder) nicht durch den Sicherheitsbereich. Im Stadion standen wir dann letztendlich um 19:30. Kurze Zeit später wurden die übrigen anstehenden Leute wohl ohne Ticket reingelassen. Ob 9000 Zuschauer oder nicht. Ein paar Tausend davon hat man heute vergrault.
Ein anderer User schrieb:
Bezüglich des Zubringers kann man dem Verein keinen Vorwurf machen. Für die Verkehrsinfrastruktur kann man einen Verein nicht verantwortlich machen. Auch für die Entscheidung der Fans, vermehrt mit dem Auto anzureisen, kann der Verein nichts. Daher ist diese Aussage auch zu relativieren, da es hier um die Zeitangaben der Aussage geht. Weiter ist es an Freitags- und Montagsspielen immer eine Kollision zwischen anreisenden Fans und dem Berufsverkehr in Münster. Hier empfiehlt es sich bei Heimspielen abseits von Samstagen und Sonntagen früher aufzubrechen oder mit dem Rad zu kommen.
Nicht alle Kassen geöffnet
Die Tribüne war schon vor dem Spiel restlos ausverkauft. Auch eine Kasse für das Auswärtsspiel in Osnabrück hatte geöffnet, was allerdings ein guter und wichtiger Service ist, um die Auswärtstickets auch bei Heimspielen gut absetzen zu können.
Dennoch fiel auf, dass nicht alle Kassen für die jeweiligen Blöcke besetzt gewesen waren. Ein Flaschenhals, an dem der Verein wahrscheinlich am Ende hatte versucht zu sparen. Fatal, wie sich dies in den Reaktionen vieler Besucher in unserer Whatsapp-Gruppe und in den sozialen Medien dann bemerkbar machte.
Kein Wechselgeld mehr erinnert den Preußen Münster Fan noch an Fortuna Köln auswärts. Dennoch sind dies Dinge, die nicht passieren müssen. Man kann einfach einen gewissen Vorrat an Kleingeld vorrätig haben und diesen vielleicht auch ein wenig üppiger zur Verfügung stellen. Beim Personal stellt sich einem die Frage, warum hier gespart wird. Die Kassenhäuschen waren an dem Spieltag von 17 bis 20 Uhr geöffnet gewesen. Wichtig ist die Zeit zwischen Anstoß und einer Stunde vorher, denn hier ist der Andrang besonders groß.
Rechnet man mit Kosten von einer Person an der Kasse von 100 Euro am Spieltag (sehr grob gerechnet), dann nimmt diese Person alleine mit 200 verkauften Vollzahlerkarten 2.600 € ein. Was am Ende dann natürlich von den Ticketverkäufen beim Verein bleibt, wissen wir nicht. Dennoch ist jeder Fan, den der SCP begrüßen darf einfach wichtig. An den falschen Enden zu sparen, kann am Ende wieder nur Zuschauer kosten.
Kein Ticket – keine Kohle
Werden die Tickets nicht in einer gewissen vertretbaren Zeit abgesetzt bedeutet dies am Ende auch keine Kohle für den Verein. Jeder Fan, der den Weg zum SC Preußen Münster auf sich nimmt, ist in Anbetracht der letzten Jahre Gold wert. Man möchte vom Verein aus, dass die Fans wieder ins Stadion kommen und hinter dem SCP stehen. Ob Eventfan, Nörgler, Normalo oder Ultra. Es ist egal, denn diese Einnahmen sind es auch, die der Verein braucht. Doch man darf nicht erwarten, dass der Fan hier die Dinge ausbadet und mit viel Geduld zur Hammer Straße kommt und sich dann wieder wundern muss, dass etwas organisatorisch in die Hose gegangen ist.
So kam es leider, dass auch zahlreiche Fans vor dem Stadion aufgegeben und somit ohne Eintritt den Weg nach Hause angetreten hatten.
Vorverkauf eine gute Sache… aber…
.. man hat viele ältere Fans und vor allem spontane Besucher. Besucher, die man laut eigenen Aussagen auch gerne haben möchte. Doch zu welchem Preis muss sich ein Besucher nun Richtung Preußenstadion bewegen. Was muss ihn erwarten. Schlechtes Ticketing oder schlechter Einlass? Muss der Preußen Fan jetzt noch neben der schlechten Infrastruktur und einer Antik-Arena auch noch mehr in Kauf nehmen? Nein lieber SCP. Oft ist es gut, aber es passieren in den entscheidenden Phasen immer wieder gewisse Dinge, die euch Zuschauer kosten und den Verein negativ im Gedächtnis hinterlassen.
Auch, wenn man das Angebot, sein Ticket online zu erwerben gut und wichtig ist, so darf man nicht die Basics einer Tageskasse vernachlässigen. Die Gründe, warum man dies macht, sind uns bewusst. Nicht zu viel Geld ausgeben und mehr auf Vorverkauf setzen, damit die Planungen für den eigentlichen Spieltag besser gestaltet werden können. Doch was kostet dieses Risiko, die Kassen einfach so gut wie immer voll besetzt zu lassen und genügend Personal am Einlass zu haben? Im Endeffekt nur Zuschauer, die den SCP vielleicht auch ein weiteres Mal besuchen und dann erneut eine Karte kaufen würden.
19:35 – Freier Eintritt
Am Ende hat der Verein reagiert, da er der Lage selbst nicht mehr Herr werden konnte und gewährte denn Preußen Fans vor den Kassen freien Eintritt, sodass viele fünf Minuten vor der Halbzeit im Stadion waren. Eine gute Entscheidung, denn am Ende hätte es wohl noch weitaus mehr Zuschauer gekostet. Demnach dürften am Montag auch mehr als 9.200 Zuschauer im Stadion gewesen sein.
Zudem muss man sagen, dass nicht genügend Karten für die jeweilige Kategorie vorhanden waren. Laut Aussagen einiger Preußen Fans stand man an der Kasse, wo einem mitgeteilt wurde, dass es keine Vollzahler Karten mehr geben würde – nur noch ermäßigte Karten. Wurde zunächst dem Besucher mitgeteilt, dass es nun nicht weitergeht, wurden dien Preußen Fans die Karten zum ermäßigten Preis verkauft, was ebenfalls Verluste für den Verein bedeutet, denn die Personen waren im Grunde nur für Vollzahler Tickets berechtigt.
Andere Berichte von Fans besagen, dass es zeitweise kein Vorankommen in den Schlangen gab, sodass dies ebenfalls ein Indiz auf zu wenig gedruckte Tickets sein könnte. Auch Preußen-Fanbeauftragter Holger Wissing erwähnte bei der WN im Interview, dass anscheinend zu wenig Karten gedruckt worden waren.
Es ist nicht das erste Mal – irgendwas kommt immer
Gewiss ist es nun nicht der direkte Vergleich zum Ticketverkauf. Aber die Situation am Haupteingang war in der Vergangenheit schon einige Male unzumutbar. Im Februar beim Heimspiel gegen Hansa Rostock war nicht genügend Personal beim Einlass vor Ort gewesen, sodass viele Besucher das 1:0 von Kobylanski verpasst hatten. Zur Info, das Spiel damals gegen Rostock war an einem Freitagabend.
Liebe @Preussen06, danke für das tolle Spiel #SCPFCH gestern – die Leistung am Einlass war allerdings unterirdisch. Mindestens 1000 Leute haben so die Bude von #Kobylanski verpasst. Bitte verbessern! #HRCServices #scp06 pic.twitter.com/jA8B2bpf2o
— Jörg (@pellepelster06) 17. Februar 2018
Nicht zu viel sparen
Hoffen wir, dass man aus diesen Fehlern lernt und sich besser für die kommenden Heimspiele aufstellt. Ein Zustand darf diese Sparpolitik im Service nicht werden, denn dann verpasst der SCP noch mehr Möglichkeiten. Aus Vereinskreisen heißt es, dass der Vorfall vom Lotte-Spiel bereits am Dienstag intern aufgearbeitet wurde. Gut so. Denn ohne merkliche Verbesserungen oder dem Abstellen solcher Fehler, kommt es uns wie Verwurster aus dem Westline-Forum vor:
Warum kann man immer noch nicht die Gegengerade von nem Eingang in unmittelbarer Gegengeradennähe betreten??? Nein, anscheinend muss so ziemlich alles über den Haupteingang abgewickelt werden.
Was ein Armutszeugnis…Verwurster
Unsere Vorschläge
Zum Schluss vielleicht noch ein paar Ideen von unserer Seite an den Verein, die natürlich auch bereits etabliert sein können:
- An Spieltagen immer mit ein bis zwei mehr Schleusen beim Einlass planen
- An Spieltagen immer mit ein bis zwei mehr Kassen planen
- Zusätzliche Scanner installieren. Wenn festinstallierte Scanner zu teuer, über Handscanner nachdenken
- Eine Person beauftragen, die den Überblick auf die Karten hat und schnell reagiert, wenn zu wenig Tickets gedruckt wurden
- Die Vorverkaufskassen streichen und für den normalen Spieltagsverkauf öffnen
- Die Tickets im Vorverkauf zentral hinterlegen und Portionsweise auf die einzelnen Kassen aufteilen und dort verkaufen.
- Bei ausverkaufter Tribüne, diese Kasse dann für den normalen Verkauf öffnen
- Den Bierwagen auf dem Vorplatz wieder abschaffen, da dieser nur wichtigen Raum auf dem zu engen Vorplatz nimmt
- Online-Ticketing die kommenden Heimspiele intensiv bewerben. Eventuell vor dem Stadion 2-3 Helfer damit beauftragen, es den Fans zu erklären.
Und an die Fans:
- Frühzeitig zum Stadion kommen, wenn möglich mit dem Rad oder Bus
- Vorverkauf nutzen an der Geschäftsstelle, dem Fan-Shop in den Arkaden, am Stadtwerke Shop, WN-Ticket-Shop oder Online-Ticketing (man spart so 2 € Tageskassenzuschlag)
- Dauerkarte besorgen
Man sollte dringend auch ein Handyticket einführen, beispielsweise mit QR Code. Ist keine Raketentechnik. So kann man dann auch ganz kurzfristig übers Handy Tickets buchen ohne umständliches ausdrucken.
Moin Broggi,
soweit uns bekannt ist, müssten die Scanner auch vom Handy den Code einscannen können. Aber da müssen wir nochmal genau nachfragen.
Ich Frage mich was der sogenannte Fangbeauftragte wohl meint wo die immer noch vielen Fans Wohnen ? bestimmt nicht alle am Prinzipalmarkt sondern es gibt auch welche in den Kreisen Coesfeld, Borken Warendorf Lüdinghausen usw.und geht er davon aus das die Frauen und Männer an den Werkbänken alle Sonderurlaub bekommen weil Preußen spielt ,und glaubt er das jeder Fan die Möglichkeit hat alles im Internet zu machen ? Ich persönlich bin um zwanz werdeig vor sechs in Billerbeck losgefahren und bin um neunzehn Uhr dreißig aus der Warte!!!!!!!Schleife vorm Stadion ausgeschert und ab nach Hause wie schon hunderte vor mir,schon aus Gesundheitlichen Gründen werde ich mir sowas nicht mehr antun. eins noch,ist es wirklich so schwer an den Parkplatz am Stadion ein Besetztschild anzubringen ober die Einweiser noch ne halbe Stunde länger zu beschäftigen als ich zum Stadion ging Riesenschlange immer noch fuhren Autos auf und die anderen wollten runter ,ich bin 59 Jahre seid 45 Jahren diesen Verein treu es ging auf und ab nur eins ist konstant die Organisation im und um das Stadion ist in meinen Augen nicht fähig die für einen Verein der 3 Liga nötige Dienstleistung zu erbringen.
Leider können die Scanner die Tickets nicht direkt vom Handy lesen. Daher ist ein Ausdruck notwendig.