Nach 13 Jahren wieder gegen Uerdingen

2018/2019 - Vorschau - SC Preußen Münster - KFC Uerdingen
2018/2019 - Vorschau - SC Preußen Münster - KFC Uerdingen
SC Preußen Münster – KFC Uerdingen – 6. Spieltag

Nach der Derbyniederlage in Osnabrück geht es für den SC Preußen Münster am Samstag im Heimspiel gegen den KFC Uerdingen weiter. Nach 13 Jahren treffen beide Mannschaften wieder in einem Pflichtspiel aufeinander. Zuletzt standen sich beide Team 2005 in der Regionalliga gegenüber, als der SCP im Grotenburg-Stadion mit 3:1 gewann. Damals sahen 3.200 Zuschauer diesen Kick. Am kommenden Samstag werden es definitiv mehr sein. Auch wenn die Derbyniederlage am letzten Wochenende trotz guter Leistung unglücklich war und die Fans die Einstellung honorierten, so merkt man im Umfeld, dass die Niederlage gegen Lila-Weiß richtig weh getan hat.

Mund abputzen und weiter arbeiten

So sagte es auch Rene Klingenburg nach dem Spiel auf Facebook:

Ganz ähnlich und noch etwas deutlicher formuliert sah das auch Kapitän und Unglücksrabe Simon Scherder nach dem Derby gegenüber westline: „Das Ergebnis ist scheiße, die Fans tun mir leid. Aber wir lassen den Kopf deshalb nicht hängen.“ Beide Spieler klingen frustriert, traurig und enttäuscht. Aber eben nicht resigniert oder sogar hoffnungslos. Dafür wäre es zu diesem Zeitpunkt in der Saison natürlich auch noch viel zu früh. Gleichzeitig hört man „Klinge“ und Simon den Kampfgeist an: „Mund abputzen und weitermachen!

Aufsteiger? Ja! Kleine Brötchen backen? Nein!

Aber wer darf am Samstag den frisch geputzten Mündern der Preußen beim Weitermachen zuschauen? Der KFC Uerdingen, der früher mal auf den Namen FC Bayer 05 Uerdingen hörte, hat in den letzten 10 Jahren einen verdammt harten Weg hinter sich. 2008 stürzte der Klub bis in die sechste Liga ab und verblieb dort sogar drei Saisons. Zwar gelang der Aufstieg in die Oberliga und später auch in die Regionalliga, aber an die alten Erstliga-Tage knüpfte die Rhein-Stadt nicht an. Und als es schon so aussah, als würde der KFC ein Dasein als Fahrstuhlklub zwischen Fünft- und Viertklassigkeit fristen, stieg ein gewisser Mikhail Ponomarev ein. Der Russe hatte schon ordentlich Geld in die Düsseldorfer EG (Eishockey) gesteckt und seine Kohle ist auch für den Aufstieg des englischen AFC Bournemouth in höhere Fußballsphären verantwortlich. Als Ziel für den KFC hat er dann auch die Rückkehr in die zweite Liga ausgegeben. Mindestens.

Ist das noch ein Drittliga-Kader?

Im Moment sieht es dafür ganz gut aus. Der KFC ist nach kurzen Startschwierigkeiten gut in die Saison gekommen und aktuell Tabellendritter. Das haben sie natürlich auch der individuellen Klasse des Kaders zu verdanken. Ob Kevin Großkreutz, Maxi Beister oder Stefan Aigner, viele Namen hören sich eher nach zweiter oder sogar erster Liga an. Nach Bayern München statt Sonnenhof oder Zwickau. Für den meisten Jubel auf Krefelder Seite haben aber eher die unbekannteren Namen gesorgt.

Zum Beispiel Oguzhan Kefkir. Beim VfR Aalen gescheitert, wechselte er in die Regionalliga zum KFC. Dort erzielte er in der vergangenen Saison sechs Tore. Aktuell sind es in vier Spielen schon zwei Tore, eines davon als Einwechselspieler. Ein äußerst spannender Spieler. Weitere Beispiele sind Ali Ibrahimaj (ebenfalls zwei Tore) oder Johannes Dörfler. Bei allem Neid auf einen Routinier wie Stefan Aigner oder (Döner-Weitwurf-) Weltmeister Kevin Großkreutz: KFC-Trainer Stefan Krämer konnte zwar vor der Saison mit dem Geld um sich werfen, aber einen Blick für Talente hat er immer noch.

Rot-Blaue Invasion?

Abschließend noch ein Blick auf die Ränge unseres nächsten Gastes im Preußenstadion. Für den Support hauptverantwortlich sind die Ultras Krefeld, deren Banner mit der Aufschrift „Grotenburg“ sicherlich schon dem einen oder anderen aufgefallen sein dürfte. Allerdings ist man aufseiten der Gäste noch nicht wirklich zufrieden mit dem Zuschauerzuspruch bei Heimspielen. Mit 5.000 bis 7.000 wurde gerechnet, geworden sind es im Durchschnitt bisher etwas mehr als 4.000. Auch auswärts sind die Uerdinger noch nicht mit Massenaufläufen aufgefallen.

Dass das irgendwie immer schon so war, zeigt dieser nette Artikel von Halbangst.de. Allerdings mussten bei den ersten zwei Auswärtsfahrten auch die „Weltreisen“ nach Würzburg (330 Auswärtsfahrer) und München (respektable 750) absolviert werden. Münster und Krefeld liegen handgestoppte zwei Autostunden auseinander, sodass die KFC-Fans einen neuen Auswärts-Bestwert für die aktuelle Saison aufstellen werden. Bereits 700 Karten wurden für das Spiel gegen die Preußen im Vorverkauf abgesetzt. Vielleicht wird es ja dank des guten Wetters wieder voll in unserer Antik-Arena.

Umbau in der Abwehr
2018/2019 - 6. Spieltag - Heimspielplakat SC Preußen Münster - KFC Uerdingen

2018/2019 – 6. Spieltag – Heimspielplakat SC Preußen Münster – KFC Uerdingen

Was gibt’s zu den Preußen zu sagen? Nachdem im Derby schon Ole Kittner gefehlt hatte, wird Trainer Marco Antwerpen jetzt gelb-rot-bedingt auch auf Simon Scherder verzichten müssen. Das bedeutet neben einem erneuten Umbau der Defensive wohl auch wieder eine deutliche Verjüngung. Wahrscheinlich läuft es gegen offensivstarke Uerdinger auf eine Viererkette mit Menig, Schweers, Heidemann und Borgmann hinaus. Vielleicht sogar eine Dreierkette mit Lanius, die von den Außen Menig und Heidemann unterstützt wird.

Variabel ist der aktuelle SC Preußen ja. Nur ausfallen sollte jetzt besser kein Defensiv-Spieler mehr. Offensiv ist dagegen mit vielen Spielern auch vieles möglich, dass die Gäste vor Probleme stellen könnte. Sogar so viel, dass Moritz Heinrich sich (schon wieder) auf der Tribüne wiederfinden könnte. Gespannt kann man auf die Sturmspitze sein. Bis auf ein Tor gegen Köln haben unsere nominellen Stürmer Dadashov und Warschewski noch nichts Zählbares hinbekommen. Da darf der Knoten am Samstag ruhig mal platzen.

ALLE ZUSAMMEN FÜR PREUSSEN MÜNSTER!

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