„Geile Mannschaft“

2018/2019 - Spielbericht - SC Preußen Münster - SV Wehen Wiesbaden - 3:0
Spielbericht – SC PREUßEN MÜNSTER – SV Wehen Wiesbaden – 3:0 (1:0)

Am Freitag empfing der SC Preußen Münster den SV Wehen Wiesbaden. Beide Mannschaften hatten in der englischen Woche die bis dato volle Punktausbeute eingefahren und wollten zum Schlussakt diese Woche vergolden. Die Wiesbadener kamen mit einer Serie von drei Siegen an die Hammer Straße. 6.102 sahen ein sehr intensives Spiel auf schweren Boden, welches die Preußen am Ende mit 3:0 für sich entscheiden konnten. Es war ein Kraftakt und die Mannschaft von Marco Antwerpen holte nach den intensiven Spielen noch einmal alles raus, was in ihr steckte. Eine „geile Mannschaft“ hat die englische Woche vergoldet und in den letzten sieben Tagen viel Freude bereitet.

Heinrich für Heidemann

Mit Blick auf die Aufstellung gab es eine Überraschung. Niklas Heidemann musste aussetzen, dafür rückte Moritz Heinrich in die Startelf auf die linke Abwehrseite. Überraschend, dass die Wahl auf Heinrich fiel, der eigentlich eher für die Offensive eingeplant ist und zuletzt wenig Spielzeit erhielt. Vorweg: Moritz Heinrich machte seine Sache richtig gut und fing viele Bälle ab. Ansonsten vertraute Marco Antwerpen den Jungs, die auch schon gegen Rostock von Beginn an dabei waren.

Bei Wiesbaden schickte Rehm ebenfalls fast die gleiche Startelf, wie gegen Sonnenhof Großaspach ins Rennen. Niklas Shipnoski musste allerdings weichen. Hier kam Jules Schwadorf auf der linken Außenbahn zum Einsatz. Stephan Andrist wich von links auf die rechte Seite.

Zerfahrenes Spiel

Zu Beginn der Partie hatte Preußen nur in den ersten Spielminuten gefühlt das Oberwasser. Dies verlagerte sich mit zunehmender Spielzeit auf die Seite der Gäste. Wiesbaden wirkte einen Tick besser in der Partie und konnte auch weitaus mehr Bälle in Richtung Max Schulze Niehues bringen. Insgesamt sah man, dass beide Mannschaften einen guten Lauf hatten – beide Teams waren auf Augenhöhe.

Dennoch waren Strafraumszenen mangelware. Das Spiel hatte Charakter von Völkerball. Es war ein Hin und Her mit vielen Aktionen und Ballverlusten im Mittelfeld. Kein Team konnte oder wollte diesem Spiel zunächst seinen Stempel aufdrücken. So dauerte es gute 35 Minuten, ehe das Spiel in der ersten Halbzeit mehr Tempo aufnehmen sollte.

Chancen auf beiden Seiten – Dadashov trifft

Die Chancenflut zum Ende der ersten Halbzeit eröffnete der SV Wehen Wiesbaden mit einem Volley aus 16 Metern, der aber weit über das Tor der Preußen flog. Danach teste Rene Klingenburg den SVW-Schlussmann Kolke mit einem Schuss aus der Distanz, die Kolke zur Ecke klärte. Direkt im Anschluss klärte Wiesbaden diesen Standard, sodass die Preußen in einen gefährlichen Konter liefen. Jules Schwadorf machte einen ordentlichen Sprint über den gesamten Platz, der an das Gegentor in Aalen zum 2:0 erinnerte. Anschließend spielte Schwadorf einen perfekten Pass auf Stephan Andrist, der alleine vor Max Schulze Niehues auftauchte, aber an unserem Keeper, der momentan in seiner wohl besten Form ist, scheiterte.

Wenige Sekunden später brachte Wiesbaden seinen Einwurf schnell zurück ins Spiel. Alf Mintzel brachte das Leder mit einer Flanke von links gefährlich in den Strafraum der Preußen, wo Manuel Schäffler aus 11 Metern mit einem Drehschuss knapp das Tor verfehlte.

Danach war es wieder Zeit für die Dadashow. Nach einem Kopfballduell im Mittelfeld, landete der Ball bei Martin Kobylanski, der mit Tempo auf das Tor der Wiesbadener marschierte. Kobylanski setzte den mitgelaufenen Fabian Menig auf der rechten Seite ein, der direkt mit einer butterweichen Flanke nicht nur die gesamte Wiesbadener Defensive überspielte, sondern auch Rufat Dadashov bediente. Dadashov, der auf dem Platz nun endlich nicht mehr viel nachdenkt, nahm die Pille direkt und verwandelte eiskalt im langen Eck. Mit den Worten vom TelekomSport-Kommentator: „Was für ein Tor – DaDaShov!“

Rasanter Beginn in Halbzeit zwei

In der zweiten Halbzeit ging es rasant weiter – so wie die erste Hälfte endete. Wehen Wiesbaden kam direkt nach Wiederbeginn zu seiner bis dahin besten Chance, als Borgmann den Ball in die Füße von Mrowca spielte, der Schäffler im Strafraum direkt bediente und dieser den Ball an Schulze Niehues vorbeilegte. Doch auf der Torlinie stand noch Lion Schweers, der den Ball zunächst nicht richtig kontrollieren konnte und in höchster Not das Leder vor der Linie irgendwie wegkratzte. Es war die direkte Antwort von Wiesbaden, dass man sich hier nicht ohne Kampf aus dem Preußenstadion verabschieden möchte.

In der Folge hatte Wiesbaden weiter an dem Ausgleich geschnuppert, scheiterte aber oftmals an der Defensive der Preußen oder an Max Schulze Niehues. Auf der Gegenseite versuchte es Martin Kobylanski aus 20 Metern, wobei der Ball nur knapp über die Latte von Kolkes Tor flog.

Borgmann verletzt – Hoffmann kommt

Das Spiel wurde kampfbetonter und Spielleiter Guido Winkmann verlor zunehmend seine Linie. Als dann Jannik Borgmann in der 54. Minute verletzt vom Platz musste, nachdem er hart von Jeremias Lorch gefoult worden war, wurde es auf und abseits des Platzes hitziger. Lorch sah kein gelb, entschuldigte sich nicht einmal und Borgmann musste durch Philipp Hoffmann ersetzt werden.

Hoffmann fügte sich direkt gut ins Spiel ein und war eine Belebung für das Spiel der Preußen auf der linken Seite. In der 61. Minute spielte er eine Flanke flach in den 16ner der Wiesbadener, die noch geklärt wurde. Direkt danach erhielt er eine weitere Gelegenheit und versuchte es aus 16 Metern mit einem Schlenzer, den Kolke gut parierte.

Dadashov rettet doppelt – Joker Akono zum 2:0

Danach ging es munter weiter, doch nennenswerte Abschlüsse waren in den weiteren 10 Minuten nicht zu verzeichnen. So dauerte es bis zur 73. Minute ehe eine Freistoßflanke von Niklas Schmidt quer durch den 16ner an Freund und Feind vorbei bei Manuel Schäffler landete. Doch unser Torjäger Dadashov kann nicht nur Tore schießen, sondern auch verhindern. Zunächst spitzelte er den Ball vor Schäffler zur Seite vor die Füße von Lorch und klärte hinter dem geschlagenen Schulze Niehues vor der Linie zur Ecke. Generell hatte Dadashov ordentlich Kilometer absolviert und war vorne und hinten zu finden.

Danach wechselte Marco Antwerpen, der von Winkmann auf die Tribpne verbannt worden ist, Cyrill Akono für Tobias Rühle ein. Es war der erste Einsatz vom Preußen Eigengewächs in dieser Saison. Schon in der vergangenen Saison feierte Akono sein Drittligadebüt gegen den SV Wehen Wiesbaden. Und die Geschichte des Spiels sollte anschlißend folgen. Denn Pires setzte Hoffmann auf der linken Seite ein, der endlich mit viel Selbstvertrauen auf die Defensive der Wiesbadener zulief und nach innen zog. Sein Pass, der wieder zahlreiche Wiesbadener überspielte, fand Akono an der Strafraumgrenze, der sich die Kugel perfekt vorlegte und eiskalt zum 2:0 abschloss. Danach folgte ein riesen Preußen-Burger zu dem sogar Max Schulze Niehues aus seinem Tor geeilt war, um dem Preußen-Youngstar zum Treffer zu gratulieren.

Rüdiger Rehm motivierte von der Seitenlinie und schrie weiter, doch die Wiesbadener kamen nach dem Rückstand nicht mehr zurück. Es ist dann eben auch schwer, nach so vielen Spielen in kurzer Zeit eine Schlussoffensive zu starten. Gut für die Preußen, doch Schluss war noch lange nicht.

Für den 3:0 Abschluss sorgte Martin Kobylanski, der einen Freistoß, wie auch schon beim 3:0 gegen Cottbus, aus gleicher Position auf den kurzen Pfosten brachte. Dort versuchte Mrowca mit dem Fuß zu klären, fälschte den Ball aber unhaltbar ab, sodass dieser im langen Eck einschlug. Schlusspunkt – Heimsieg SCP!

Marco Antwerpen vs. Rüdiger Rehm

Eine ganz eigene Geschichte an diesem Abend war das Duell zwischen Marco Antwerpen und Rüdiger Rehm. Diese Partie hatte nicht nur auf dem Platz oderntlich Zündstoff. Während der ersten Hälfte gab es schon viele Worte gegeneinander. Man soll über das Regelwerk diskutiert haben und auch die Noten in Regelkunde beim Lehrgang sollen wohl ausgetauscht worden sein. In der Übertragung von Telekomsport sagte Antwerpen nach dem Spiel, dass Rehm immer wieder Karten gefordert hatte, was Antwerpen beim obligatorischen Shake-Hand ihm dann auch noch einmal mitteilte. Daher war es selbst nach Abpfiff etwas hitziger zwischen beiden Trainer als üblich gewohnt. Antwerpen musste auf die Tribüne, Rehm durfte bleiben, was wohl für den Rest an Zündstoff gesorgt haben dürfte.

Fanradio

Wir vom PreußenForum waren dankbar, dass Malte und Sven dieses Spiel kommentieren durften. Endlich mal wieder ein Spiel was alles hatte, was man braucht, damit es ein toller Fußballabend werden konnte. Auch haben wir viel positives Feedback erhalten, wofür wir uns gerne bedanken. Es hat Spaß gemacht und wir werden sicherlich mal wieder für euch an den Mikros sitzen und berichten. Auch Thomas Knüwer hatte zugehört und war in 10.500 Metern höhe über Russland live am Radio dabei. Jovel.

Insgesamt hatten wir mal wieder tolle Einblicke in den Background um Preußen Münster und was alles hinter der Kullissen getan und gemacht wird. Ob es nun die Stadionhelfer sind oder Jonas und Sven, die für die Statistiken und die Anzeigetafel zuständig sind. Ohne euch geht es nicht. Daher hier noch einmal ein Dankeschön an alle Helfer des SC Preußen, die bei jedem Heimspiel für einen guten Ablauf sorgen. Speziell aber heute an Sven und Jonas, die uns die Daten zu gelben Karten oder den Ecken geliefert haben!

Geile Mannschaft

Simon Scherder durfte am Ende auf den Zaun und die Humba anstimmen. Dazwischen folgte ein „Geile Mannschaft“, was wir hier auch gerne unterschreiben. Denn der SCP ist wieder da und hat sich nach drei Niederlagen in Folge bemerkenswert zurückgemeldet. Vor allem der Sieg gegen Wiesbaden nach einer anstrengenden englischen Woche ist bemerkenswert. Wir können nicht nur früh in Führung gehen, sondern auch über den Kampf kommen. Nun heißt es cool bleiben, ruhig bleiben und die Akkus wieder aufladen. Denn bereits kommende Woche geht es zu Unterhaching und die spielen momentan ebenfalls einen guten Schuh. Ein schickes Wochenende und kommt doch mal wieder alle ins Preußenstadion, denn 6.102 Zuschauer sind ein Armutszeugnis. Weiter…

ALLE ZUSAMMEN FÜR PREUSSEN MÜNSTER!

Daten zum Spiel

SCP: Schulze Niehues – Schweers, Kittner, Borgmann (Hoffmann, 59.) – Menig, Pires, Heinrich (Scherder, 55.) – Klingenburg, Kobylanski – Rühle (Akono, 75.), Dadashov
Wiesbaden: Kolke – Lorch , Mockenhaupt , Dams , Mintzel (Kuhn, 70.) – Mrowca , Titsch Rivero (Schmidt, 64.) – Andrist , Schwadorf (Brandstetter, 83.) – Schäffler , Kyereh

Tore: 1:0 Dadashov (41.) 2:0 Akono (84.) 3:0 Mrowca (Eigentor 91.)

Gelbe Karten: Heinrich, Dadashov, Hoffmann / Schwadorf, Dams, Kuhn

Schiedsrichter: Guido Winkmann

Zuschauer: 6.102


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