Volle Hütte gegen 1860!

Preußen Fans auf der Gegengeraden
Preußen Fans auf der Gegengeraden im Preußenstadion
SC Preußen Münster – TSV 1860 München – 14. Spieltag

Die Adlerträger unter der Leitung von Marco Antwerpen spielen bisher eine herausragende Saison, das kann man zum jetzigen Zeitpunkt nicht anders sagen. Mit 25 Punkten aus 13 Spielen haben sich die Preußen in der Spitzengruppe der Liga festgesetzt und bestechen zum Teil durch attraktiven Offensivfußball, was sich auch in der besten Torausbeute der Liga (zusammen mit Wiesbaden) zeigt. Ende September war noch nicht ganz klar, wohin die Reise geht.

Nach drei Niederlagen in Folge gegen Osnabrück, Uerdingen und Aalen, steckte die Mannschaft in einer kleinen Formkrise. Niemand hätte damals erwartet, dass ein goldener Oktober bevorsteht. Abgesehen natürlich vom bitteren aus im Westfalenpokal. Seit sieben Ligapartien ist Preußen Münster nun ungeschlagen, holte nur in Unterhaching einen von drei möglichen Punkten und grüßt von Platz zwei in der Tabelle. Am letzten Sonntag in Meppen spielte der SCP nicht immer gut, nutzte seine Chancen jedoch im Stile einer Spitzenmannschaft und konnte so den Vorsprung auf Platz drei auf drei Punkte ausbauen.

Mittlerweile hat sich dies scheinbar auch in Münster rumgesprochen, dass es durchaus wieder Freude bereiten kann, der baufälligen Antikarena an der Hammer Straße einen Besuch abzustatten.

Vorverkauf läuft gut an

Bereits im Vorverkauf setzte der Verein bis Heute fast 11.000 Tickets ab. Gästekontingent, Haupttribüne und Gegengerade sind komplett ausverkauft, lediglich für die Ostkurve sind noch Resttickets erhältlich. Aufgrund von Sicherheitsbestimmungen ist die maximale Kapazität für die Partie auf 13.800 beschränkt. Also wer noch keine Karte hat – über Print@home am Feiertag oder morgen an den üblichen Ticketverkaufsständen noch einmal zuschlagen, sodass es am Samstag endlich einmal wieder heißt, das Stadion ist ausverkauft. Die Mannschaft hätte es sich verdient, das Wetter soll für Anfang November hervorragend werden und dann wäre da ja noch ein spezieller Gast auf Seiten der bayrischen Gäste.

Rückkehr von Adriano Grimaldi

Denn in Form von Adriano Grimaldi kehrt der Kapitän der vergangenen Saison zurück ins Preußenstadion, leider auf der falschen Seite. Mit vier Treffern und sechs Assists thront er auf der Spitze der Scorerliste, doch sein ehemaliger Sturmpartner Martin Kobylanski steht ihm mit ebenfalls vier Treffern, aber nur fünf Assists in kaum etwas nach. Grimaldi hat Spuren in Münster hinterlassen. So ist es nicht verwunderlich, dass unter der Woche bereits einiges an Botschaften ausgetauscht wurde. Angefangen mit dem Torjubel von Tobias Rühle beim SV Meppen, als er den Grimaldi-Jubel kopierte, über Grimaldi selbst, der versicherte bei einem Tor seinerseits am Samstag zu jubeln bis hin zu Ole Kittner, der den Preußen-Anhängern versprach, das genau dies nicht geschehen wird. Für genügend Brisanz ist als gesorgt.

2018/2019 - 14. Spieltag - Heimspielplakat SC Preußen Münster - TSV 1860 München

2018/2019 – 14. Spieltag – Heimspielplakat SC Preußen Münster – TSV 1860 München

Doch nicht nur auf Grimaldi muss die Preußen-Defensive achten. Mit Sascha Mölders steht ihm ein routinierter Sturmtank zur Seite. Mit 33 Jahren ist dieser zwar nicht mehr der schnellste, doch weiß er seinen Körper ebenso einzusetzen wie seinen feinen Torriecher. Am vergangenen Wochenende, als Grimaldi wegen seiner fünften gelben Karte fehlte, sorgte Mölders mit einem Doppelpack noch dafür, dass 1860 so gerade eben noch einen Punkt beim Spiel gegen die SG Sonnenhof Großaspach entführte.

Mit Spielern wie Romuald Lacazette (Cousin des bekannten Arsenal-Stürmers Alexandre Lacazette), Stefan Lex sowie Quirin Moll, hat 1860 jedoch noch einige weitere Spieler mit ordentlich Zweitligaerfahrung und Qualität an Bord. Aufgrund dieser Tatsachen erschließt sich nicht wirklich, warum Grimaldi unter der Woche in einem Artikel der „TZ“ davon sprach, die Klassenerhalt sei das Ziel. Bei einem Verein, der vor der Saison so viel Qualität einkauft, wirkt dies ein wenig nach Understatement, wenn nicht sogar ein wenig lächerlich.

Anfällig in der Schlussphase

Größtes Manko bei den Gästen aus München scheint die Konzentration in der Schlussphase zu sein. Bereits in fünf Spielen kassierte 1860 einen Gegentreffer nach der 80. Minute, weswegen schon alleine acht sicher geglaubte Punkte noch spät im Spiel verloren gingen. Mit diesen acht Punkten würde man sich den zweiten Rang mit dem SC Preußen teilen. So allerdings steht mit Platz 11 und 17 Punkten ein Mittelfeldplatz zu Buche. Dabei ist das Torverhältnis beider Vereine relativ ähnlich. 23:15 geschossene Tore beim SCP stehen 22:15 Tore beim TSV 1860 gegenüber. Womöglich kann man am Samstag damit auf attraktiven Offensivfußball auf beiden Seiten hoffen, im Idealfall natürlich mit einem Sieg für die Preußen!

Letztes Duell vor 54 Jahren

In der Gründungssaison der Bundesliga 1963/1964 trafen beide Mannschaften erstmals aufeinander. Das Hin- und Rückspiel damals, war das erst- und letztmalige Aufeinandertreffen der beiden Clubs. Während man im Hinspiel zu Hause noch ein 0:0 holte, war man im Rückspiel am 14.03.1964 mit 3:1 unterlegen. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass man noch nie gegen den TSV 1860 München gewinnen konnte. Insofern gilt es am Samstag auch diese Bilanz am besten wieder auszugleichen.

Antwerpen kann aus dem Vollen schöpfen

Lediglich Dominik Lanius, sowie der Langzeitverletzte Danilo Wiebe, werden Preußen-Coach Marco Antwerpen am Samstag nicht zur Verfügung stehen. Ansonsten kann sich Antwerpen der vollen Breite des Kaders bedienen. Im Tor wird wie zuletzt immer Max Schulze Niehues stehen. Der Ur-Preuße befindet sich derzeit in der Form seines Lebens und rettete zuletzt einige Punkte für seine Vordermannschaft. Es gibt wohl keinen Preußen-Fan, der Max den aktuellen Höhenflug nicht gönnt!

Davor dürfte die Dreierkette, die schon gegen Meppen dicht hielt beginnen. Borgmann links, Kittner zentral sowie Schweers auf rechts bildeten zuletzt eine sichere Achse. Auf rechts ist Fabian „Eisen“ Menig gesetzt, auf links hingegen wird die Frage ein wenig kniffliger. Mit dem ehemaligen Münchner Löwen Moritz Heinrich gab es zuletzt drei Siege gegen Wiesbaden, Würzburg und Meppen. Allerdings ist Niklas Heidemann wohl nach seiner schweren Grippe wieder bei 100 % Fitness und defensiv ein wenig stabiler. Hingegen dürfte Heinrich auf das Duell mit seinem Ex-Klub brennen. Es bleibt abzuwarten, für wen Antwerpen sich entscheidet. Aufgrund der offensiven Durchschlagskraft des Gegners, um Mölders und Grimaldi, dürfte auch Preußen-Kapitän Simon Scherder den Vorzug vor dem offensiver eingestellten Philipp Müller erhalten. Das Offensivtrio um Martin Kobylanski, Tobias Rühle und Rufat Dadashov dürfte dagegen unangetastet bleiben.

Tja was ist möglich?

Es ist quasi alles angerichtet für ein tolles Fußballfest. Ein erneuter Heimsieg? Soweit mag man noch gar nicht denken, es sollte in erster Linie darum gehen, das Spiel und die momentane Verfassung der Mannschaft zu genießen. Am Montag nehmen sich noch der Spitzenreiter aus Osnabrück und der Tabellendritte KFC Uerdingen gegenseitig die Punkte ab. Zudem gilt es in diesem Kalenderjahr noch sieben Spiele zu bestreiten, fünf davon finden zu Hause statt. Bei all diesen Umständen darf man doch mal…NEIN!

Wir unterbrechen bzw. beenden das Ganze an dieser Stelle besser und halten es wie die Mannschaft: Von Spiel zu Spiel schauen und…

ALLE ZUSAMMEN FÜR PREUSSEN MÜNSTER!

Der Spieltag
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