Koby schießt Preußen auf Platz 2 zurück
Nach der Länderspielpause gab sich im Preußenstadion niemand geringeres als Eintracht Braunschweig die Ehre. Das Duell zwischen beiden Teams gab es zuvor bereits 20 Mal, wovon die Preußen aber nur fünf Spiele gewonnen konnten. Am heutigen Montagabend standen die Vorzeichen für den SCP aber gut, da der BTSV einen katastrophalen Saisonstart hinlegte und mit neun Punkten Rückstand ans rettende Ufer die rote Laterne hält. Allerdings sind unsere Preußen ja durchaus häufig ein Aufbaugegner für schwächelnde Vereine, sodass sich die meisten auf ein zähes Fußballspiel einstellten. Trainer Marco Antwerpen gab Philipp Müller von Anfang an eine Chance und schonte Rufat Dadashov, der zuletzt mit der aserbaidschanischen Nationalmannschaft auf Reise war.
Kobylanski zum Ersten und Zweiten
Nun aber zum Sport: Das erste Ärgernis aus Preußen-Sicht ereignete sich bereits in der 5. Spielminute, als Ole Kittner nach einem Allerwelts-Foul den gelben Karton sah, wodurch er im kommenden Spitzenspiel gegen den Halleschen FC fehlen wird. Den Gästen merkte man von vornherein an, dass sie durch den Saisonstart stark verunsichert waren und so machten sie einige Stockfehler, die die Adlerträger aber zunächst nicht für echte Torchancen nutzen konnten. Nach 19 Minuten gingen die Gastgeber dann aber durch einen Distanzschuss von Martin Kobylanski in Führung, den René Klingenburg zuvor auflegte und hierbei den Ball zuvor gegen zahlreiche Braunschweiger behaupten konnte.
Die Braunschweiger wurden nun immer nervöser, weshalb auch nur sieben Minuten später bereits das 2:0 für den SCP fiel: Nach einem Chipball von Müller, tankte sich Tobias Rühle vorne durch und schob den Ball quer zu Kobylanski rüber, der dann leichtes Spiel hatte. Anschließend verflachte das Spiel etwas. Die Münsteraner wirkten erstmal zufrieden und die Braunschweiger ideenlos. Die einzige echte Chance für die Eintracht sprang überraschend in der 44. Minute heraus, wo ein Distanzschuss nur an den Pfosten prallte. Daraufhin ging es mit einer verdienten 2:0-Führung in die Kabinen.
Kobylanski zum Dritten
Zu Beginn der zweiten Hälfte wurden die Gäste etwas engagierter und liefen die Preußen-Spieler auch früher an. Die Defensive des SCP stand aber gut und so stellte es die gesamte Mannschaft vor keine besonders großen Schwierigkeiten, die Führung zu verteidigen. Echte Torchancen erarbeite sich die Eintracht nicht mehr. Generell wirkte der Spielaufbau planlos und auch im Abschluss eher dem Zufall überlassen. Spätestens mit dem 3:0 in der 64. Minute waren dann aber auch Braunschweigs Bemühungen vorbei. Moritz Heinrich dribbelte sich stark über links in die Mitte, zog aus der Distanz ab, woraufhin der unsichere BTSV-Keeper Kruse den Ball nur abprallen ließ. Erneut war Kobylanski zur Stelle und vollendete seinen Dreierpack.
Nun passierte nicht mehr viel, sodass es am Ende beim hochverdienten 3:0 blieb, was die Preußen wieder auf den 2. Platz befördert und die Eintracht noch tiefer in die Krise stürzt. Generell war es wohl die schwächste Leistung eines Gästeteams, die man seit langer Zeit an der Hammer Straße zu Gesicht bekam. Auch wenn ich den Braunschweigern den Klassenerhalt gönnen würde, traue ich es dieser Mannschaft momentan leider nicht zu. Das war schon ein Offenbarungseid.
Galgenhumor im Gästeblock
Die etwa 500 mitgereisten Eintracht-Fans nahmen diese erneute Niederlage übrigens nicht wie zuletzt mit Frust und Pöbeleien entgegen. Nach dem 3:0 schallten Gesänge wie „Nie mehr 3. Liga“, „Europapokal“ oder „Einer geht noch rein“ aus dem Gästeblock durch das Preußenstadion. Dies setzten sie auch fort, als die Mannschaft nach dem Spiel in die Kurve kam: Die Fans skandierten „Spitzenreiter, Spitzenreiter, hey, hey!“. Aber wie soll man als Fan in der aussichtslosen Situation auch sonst bei Laune bleiben?
Vor dem Spiel wurde zudem lauthals gegen die Montagsspiele und den DFB protestiert. Hierbei wurden Flummis auf die Laufbahn und auf das Spielfeld geworfen, die aber niemanden verletzten. Zudem hing vor dem Gästeblock ein Banner mit der Aufschrift „Scheiß Montagsspiele!“. Mit Beginn der zweiten Halbzeit folgten dann Bengalos und einige Raketen.
Für uns stehen aber erstmal drei wichtige Punkte zu Buche, die mit einer großen Effektivität vorm Tor erspielt wurden und das ist wichtiger ;) Bereits am nächsten Samstag kommt es, wie erwähnt, an der Hammer Straße zum Spitzenspiel gegen Halle, also unterstützt unsere Jungs. Sie haben es sich verdient!
Das macht die Saisonspende
Nach 16. Spieltagen können wir bei unserer Saisonspende einen Zwischenstand von 1.793,06 € vermelden. In den letzten 14 Tagen kamen weitere 7 Saisonspender dazu. Unter anderem machen nun auch das Fanprojekt, die Fangruppe „Die Preußen im Herzen“, die Fangruppe „Adler ’79“ und auch die Buslinie 1906 mit. Somit sind 27 Saisonspenden im Einsatz. Auch Du kannst noch einsteigen, solltest Dir einen Grund für die Saisonspende ausdenken und einen guten Zweck. Die Saisonspende gilt natürlich immer ab dem 1. Spieltag!
ALLE ZUSAMMEN FÜR PREUSSEN MÜNSTER!
Daten zum Spiel
SCP: Schulze Niehues – Schweers, Kittner, Borgmann – Menig, Klingenburg, Rodrigues Pires, Heinrich – Kobylanski (Hoffmann 76.) , Rühle (Dadashov, 69.), Müller (Braun, 85.)
Braunschweig: Kruse – Becker (Thorsen, 70.), Tingager (Amundsen, 30.), Valvsik, Nkansah – Fürstner, Kijewski – Putaro, Bürger, Canbaz (Hofmann, 58.) – Nyman
Tore: 1:0 Kobylanski (19.), 2:0 Kobylanski (26.), 3:0 Kobylanski (63.)
Gelbe Karten: Kittner / Tingager, Becker
Zuschauer: 8.626
Schiedsrichter: Tobias Schultes