SCP verliert gegen Halleschen FC mit 1:2

2018/2019 - Spielbericht - SC Preußen Münster - Hallescher FC - 1:2
2018/2019 - Spielbericht - SC Preußen Münster - Hallescher FC - 1:2
Spielbericht – SC Preußen Münster – Hallescher FC 1:2 (0:2)

Puhh, der zweite Platz ist futsch, aber egal, denn wie man gesehen hatte, ist der Platz nicht ansatzweise dafür verantwortlich, welche Leistung man auf dem Platz im nächsten Spiel ablegen kann. Der SC Preußen Münster hat heute gegen einen starken Halleschen FC verloren, der in den wichtigen Phasen des Spiels einfach die richtigen Entscheidungen getroffen hatte und verdient mit 3 Punkten gen Osten fährt.

Preußen kommt nicht ins Spiel

In den ersten zehn Minuten der Partie ging keine Mannschaft als klarer Favorit hervor. Kaum klare Szenen und wenig lange Ballbesitzzeiten zeichneten dieses Spiel in der Anfangsphase. Dies änderte sich aber dann im Verlauf der ersten Hälfte, als der Hallesche FC immer mehr das Heft in die Hand nehmen konnte. Mehr Fehlpässe auf Preußenseite, gepaart mit wenig Ideen im Spielaufbau, spielten dem HFC in die Karten. Die Preußen fanden einfach nicht in die Partie und waren unruhig im Spielaufbau, was auch der aggressiven und früh pressenden Spielweise des HFC geschuldet war.

Zudem muss man dazu sagen, dass der HFC einfach konzentrierter wirkte und seine Angriffe konsequent von hinten bis vorne oft gut zuende spielen wollte und dies auch schaffte. Die Hallenser waren einfach besser und insgesamt in der Partie früh etabliert. Schnörkelos und engagiert spielte der HFC immer wieder gefährlich in die Offensive vor das Tor des SCP. Die Preußen hingegen wirkten vorallem auf der linken Abwehrseite immer wieder überfordert, wo Moritz Heinrich und Jannik Borgmann in den ersten 45 Minuten in Sachen Kommunikation, Stellungsspiel und Zweikämpfen kein gutes Bild abgaben. Grund hierfür war über fast 90 Minuten hinweg Braydon Manu, der mit seinem Tempo die linke Seite der Preußen ein ums andere Mal düpierte.

Nicht die ganze Geschichte

Doch dies ist nicht die ganze Geschichte des Spiels und vor allem der ersten Hälfte. Durch die Ausfälle von Rühle, Akono und Dadashov hätte Marco Antwerpen vielleicht noch Tobias Warschewski als einzig ausgebildeten Stürmer aufbringen können. Mehr gibt der Kader in Sachen Sturm gerade nicht her. Da aber Warschewski nach langer Krankheit noch nicht bei 100% ist, war es naheliegend, Tobi nicht von Beginn an zu bringen und eher auf Martin Kobylanski und Philipp Hoffmann zu setzen, die in dieser Spielzeit weitaus mehr Spielzeiten erhalten haben.

Der Mangel an Stürmern in der Aufstellung machte sich vorallem in der ersten Halbzeit bemerkbar. Es wirkte alles behäbig, unkonzentriert und unkoordiniert. Es fehlte der Spieler im Sturm, der die Dinger fest macht, den Ball einige Sekunden halten kann und dann an seine Teamkollegen weiterleitet. Vielleicht aber auch nur als Zielspieler anspielbar hätte sein können. Aber gut, es hätte durchaus auch mit dieser Aufstellung gut gehen können, wenn das Kollektiv als solches heute funktioniert hätte. Dies hat Antwerpen in der Vergangenheit oft bewiesen.

Der Hallesche FC war in Halbzeit eins einfach das bessere Team, welches durch frühes Pressing die Überlegenheit festmachen konnte. Es war die eine Sekunde, in der der HFC schneller geschaltet hatte und den Preußen das Leben schwer machte. Die Adlerträger selbst waren in den ersten 45 Minuten oft einen Tick zu spät.

Jedenfalls ging Halle durch zwei Vorlagen von Manu mit 2:0 in Führung und so auch in die Halbzeit. Anjani und Fetsch verwerteten die Zuspiele des Rechtsaußen in den Spielminuten 24 und 32. Kurz vor der Pause hatten die Preußen mit einem Pfostentreffer des HFC noch Glück, dass nicht schon der Deckel vor dem Pausentee drauf gemacht wurde.

Gute zweite Hälfte reicht nicht aus

Vorweg, die Preußen steigerten sich massiv im Vergleich zum ersten Durchgang. Der Lerneffekt am Ende muss sein. Gute 45 Minuten reichen nicht aus, wenn Du die anderen 45 Minuten einfach schlecht spielst.

Marco Antwerpen reagierte zur Halbzeit und brachte Tobias Warschewski für Moritz Heinrich. Somit war die Marschroute klar. Alles auf Angriff um möglichst noch etwas Zählbares zu holen. Das machte sich auch durchaus bemerkbar, denn Warschewski markierte nicht nur den Stürmer, sondern wich auch immer wieder in die Zwischenräume im Mittelfeld aus, um als Anspielstation zu dienen. In der ersten Hälfte waren hier zu wenig Zuspiele möglich, sodass dies ein kluger Schachzug war.

Die Preußen hatten mehr Oberwasser und kamen dem Tor des HFC immer näher, was sich im zweiten Durchgang auch in vielen Strafraumszenen wiederspiegelte. Borgmann (48.) und Schweers (60.) konnten ihre Kopfbälle nach Standards aber nicht aufs Tor bringen. Danach geriet das Spiel kurz in eine Phase, wo es nur vor sich herplätscherte.

Schlussphase mit Tempo aber ohne Punkt

In der letzten Viertelstunde nahm die Partie für den SCP dann wieder Fahrt auf. Wurde der Kopfball von Borgmann (77.) noch von Eisele pariert, lieferte eine Minute später Schweers eine gute Vorlage per Kopf auf den langen Pfosten, die Warschewski mit einem Seitfallzieher ins lange Eck im zweiten Versuch brilliant versenkte. Da war er wieder, der Tobias Warschewski, der ohne große Gedanken einfach Dinge vollbringt, wo andere nur staunen.

Doch am Ende half das ganze Aufbäumen nichts, denn auch die Chancen durch Kobylanskis Freistoß und Rene Klingenburgs Schuss in der Nachspielzeit wurden entschärft. Die Preußen verlieren am Ende wohl verdient mit 1:2 und finden sich nun in der Rolle eines Verfolgers in der Liga wieder.

Nur 5.934 Zuschauer

Als Tabellenzweiter schafft es auch nur Münster für einen neuen Minusrekord in dieser Spielzeit zu sorgen. Zeigte die Anzeigetafel während des Spiels noch 6.034 Zuschauer an, so wurde diese Zahl am Ende um 100 herunterkorrigiert. Es wurden zu viele verkaufte Karten gemeldet. Gut, die Klischeefans kommen nun und sagen, alles richtig gemacht. Doch wer den SC Preußen Münster wirklich unterstützen möchte, der ist auch vor Ort und zeigt Präsenz. Im Vergleich zum Montagsspiel gegen Braunschweig blieben 2.000 Münsteranerinnen und Münsteraner der Hammer Straße fern.

Kein Beinbruch

Es gibt solche Spiele. Wir sind kein Überteam und haben auch nicht den Kader für eine Saison, wo wir alle an die Wand spielen. Wir sollten dankbar sein überhaupt über irgendwelche Szenarien diskutieren zu dürfen, denn Marco Antwerpen und Kutte holen aus dem aktuellen Kader mit den Mitteln die wir haben schon richtig was heraus. Wer mehr möchte, der soll doch bitte woanders hingehen oder einfach seine Meinung woanders kundtun. Mehr geht eben nicht.

Weiter können wir nicht immer 7 Spiele in Folge ungeschlagen bleiben und eine Serie nach der anderen hinlegen. Es sind die Proben innerhalb einer Saison, auf die eine Mannschaft gestellt wird nach eine Niederlage oder einer schlechten Serie wieder positive Akzente zu setzen. Vielleicht schon kommenden Samstag beim KSC, denn dort geht es für den SCP weiter. Bleibt sauber, bleibt gespannt und habt vertrauen!

ALLE ZUSAMMEN FÜR PREUSSEN MÜNSTER!

Daten zum Spiel

SCP: Schulze Niehues – Schweers, Scherder, Borgmann – Menig, Klingenburg, Müller (Lanius, 70.), Pires, Heinrich (Warschewski, 46.) – Kobylanski, Hoffmann (Heidemann, 81.)
Halle: Eisele – Arkenberg, Heyer, Landgraf – Manu, Jopek, Mai, Bahn, Ajani (Kastenhofer, 81.) – Sohm (Tuma, 70.), Fetsch (Pagliuca, 90.)

Tore: 0:1 Ajani (23.), 0:2 Fetsch (32.), 1:2 Warschewski (78.)

Gelbe Karte: Klingenburg, Müller, Menig, Scherder / Jopek, Landgraf, Arkenberg

Zuschauer: 5.934

Schiedsrichter: Robert Schröder


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